Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.06.2009:
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Gastlehrer an Tuberkulose erkrankt

Wien (RK). Ein Gastlehrer, der im Rahmen eines Sprachprogramms an Wiener Volksschulen tätig ist, ist an Tuberkulose erkrankt. Da die ärztliche Abklärung gleich bei Beginn der ersten Symptome erfolgte, konnte die Erkrankung rasch erkannt werden. Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) hat nach der Meldung des ...

Wien (RK). Ein Gastlehrer, der im Rahmen eines Sprachprogramms an Wiener Volksschulen tätig ist, ist an Tuberkulose erkrankt. Da die ärztliche Abklärung gleich bei Beginn der ersten Symptome erfolgte, konnte die Erkrankung rasch erkannt werden. Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) hat nach der Meldung des Erkrankungsfalles unverzüglich mit den Schulen Kontakt aufgenommen und die Eltern wurden über die nun beginnenden Untersuchungen der SchülerInnen, in deren Klassen der Lehrer unterrichtete, informiert. Für Fragen von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern steht ein Team der MA 15 in den Schulen zur Verfügung.

"Ein großer Teil der SchülerInnen hatte zwar nur einen kurzen Kontakt, dennoch ist eine fachärztliche Abklärung vorgesehen", erklärt Dr.in Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge in der MA 15. Die nun erforderliche Umgebungsuntersuchung wird bei Kindern und den LehrerInnen durchgeführt. In diesem Rahmen werden ein Lungenröntgen und ein Tuberkulinhauttest gemacht. Mit ersten Befunden wird Mitte nächster Woche gerechnet. "Für uns ist es wichtig, die Eltern noch vor Beginn der Ferienzeit über die Ergebnisse zu informieren", betont Dr.in Karnthaler, "daher werden die Untersuchungen jedenfalls bis Schulschluss abgeschlossen sein."

Der Ablauf einer Umgebungsuntersuchung erfolgt nach festgelegten internationalen Standards und ist abgestimmt auf den spezifischen Krankheitsverlauf der Tuberkulose. Aufgrund der langsamen Vermehrung der Tuberkulosebakterien dauert es mehrere Wochen bis eine Ansteckung festgestellt werden kann, manchmal sogar bis zu zwölf Wochen. Deshalb wird in der Regel die Umgebungsuntersuchung zwei Mal im Abstand von ca. drei Monaten durchgeführt.

Tuberkulose - Infektion und Behandlung

Generell gehört die Tuberkulose nicht zu den leicht übertragbaren Erkrankungen. Je enger der Kontakt zur erkrankten Person war, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, denn die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Bei einem kurzen Kontakt in geschlossenen Räumen ist die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung eher gering. Selbst ein sehr enger Kontakt zu einer an Tuberkulose erkrankten Person führt nicht immer zu einer Ansteckung. "Von den angesteckten Personen wird nur maximal jede bzw. jeder Zehnte im Laufe des Lebens tatsächlich erkranken", erklärt Karnthaler. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Angesteckten erkranken im Laufe ihres Lebens.

Die Tuberkulose ist durch mehrmonatige Antibiotikagabe gut behandelbar. Eine Kombination von mindestens drei verschiedenen Medikamenten muss eingenommen werden. Ziel der Behandlung ist die Vernichtung der Tuberkulosebakterien, dann wird die Krankheit ausheilen.

Bei folgenden Symptomen sollte im Rahmen einer Untersuchung eine Lungentuberkulose ausgeschlossen werden: Husten, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß.

Erkrankungen an Tuberkulose müssen der Gesundheitsbehörde gemeldet werden. So können Infektionsquellen und Personen, die durch Ansteckung selbst erkrankt sein können, durch Umgebungsuntersuchungen entdeckt und behandelt werden.

In Österreich ist die Tuberkulose eine seltene Krankheit geworden. Im Vorjahr erkrankten in Wien 169 Personen an offener Tuberkulose. Die Tuberkulose ist durch spezielle Antibiotika gut behandelbar. (Schluss) baj

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 18.06.2009)