Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.04.2009:
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Wien Museum revitalisiert Löschenkohl-Ausstellung von 1959

Wien Museum revitalisiert Löschenkohl-Ausstellung von 1959

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Wien (RK). Bereits im Jahr 1959 wurde die Schau über den Künstler und Bildermacher Hieronymus Löschenkohl (1753-1807) mit positivem Interesse begrüßt, ab dem morgigen Donnerstag zeigt das Wien Museum am Karlsplatz eine Neuauflage jener Sonderausstellung, mit der das Museum vor genau 50 Jahren eröffnet wurde. Wolfgang ...

Wien (RK). Bereits im Jahr 1959 wurde die Schau über den Künstler und Bildermacher Hieronymus Löschenkohl (1753-1807) mit positivem Interesse begrüßt, ab dem morgigen Donnerstag zeigt das Wien Museum am Karlsplatz eine Neuauflage jener Sonderausstellung, mit der das Museum vor genau 50 Jahren eröffnet wurde. Wolfgang Kos, Direktor des Wien Museums, wies im heutigen Mediengespräch darauf hin, dass man diese Ausstellung sehr bewusst gewählt habe. Vor allem auch deshalb, weil man durch die Rekonstruktion alter Ausstellungsteile eine Gegenüberstellung der frühen und der modernen musealen Präsentationsformen angestrebt habe. So ist die Ausstellung in mehrere Bereiche geteilt, die sich einerseits eben jener Rekonstruktion der alten Ausstellung, andererseits aber Löschenkohls schnellen Werken, seinen Konkurrenten und seinem wirtschaftlichen Geschick widmen.

Früher Sensationsjournalismus im Wien des 18. Jahrhunderts

Hieronymus Löschenkohl, der Ende des 18. Jahrhunderts von Deutschland nach Wien kam, arbeitete zuerst als Graveur und folgte dann seinem wirtschaftlichen Geschick, das sein Verkaufsgewölbe am noblen Wiener Kohlmarkt sehr schnell zu einem beliebten Umschlagplatz für Kunst und Kitsch im Josephinischen Wien machte. Dabei machte er sich vor allem mit seinen Silhouetten zahlreicher Wiener Persönlichkeiten sowie mit seinen bunt kolorierten Kupferstichen, die auf allerlei Gegenstände wie Fächer, Dosenbildchen, Kartenspiele etc. übertragen wurden, einen Namen. Auf diesen Stichen kommentierte er im Speziellen das Leben am Josephinischen Hof, zu dem er gute Kontakte pflegte, aber auch diverse Festivitäten, Spektakel und Kriegsgeschehen.

Durch seine schnelle Arbeitsweise und die stete Aktualität seiner Bilder kann Löschenkohl als eine Art früher Bildreporter bzw. Vorläufer des heutigen Sensationsjournalisten gesehen werden. Mit seinem Erfolg schuf er sich natürlich auch Konkurrenz und Neider, die von Löschenkohls "Sensationskunst" nicht immer begeistert waren. Trotzdem hat der außergewöhnliche Künstler das Wissen und die Wahrnehmung vom Wien des 18. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt, wie die Sonderausstellung in eindrücklichen, bunten Bildern zeigt.

Die Ausstellung "Hieronymus Löschenkohl - Sensationen aus dem alten Wien" ist von 24. April bis zum 16. August im Wien Museum am Karlsplatz, jeweils Dienstag bis Sonntag sowie feiertags von 9.00 bis 18.00 Uhr, zu besichtigen. Karten gibt es zu 6 Euro und ermäßigt zu 3 Euro. Weitere Informationen auf www.wienmuseum.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wil

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 22.04.2009)