Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.04.2009:
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Vbgm. Ludwig: Größte geförderte Biomasseheizung Wiens errichtet

Vbgm. Ludwig: Größte geförderte Biomasseheizung Wiens errichtet

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Wien (RK). Die Stadt Wien geht im Bereich alternativer Energieversorgungssysteme mit gutem Beispiel voran. So wurde nun in der Donaustadt die bislang - mit 660 MWh jährlich - leistungsstärkste geförderte Biomasseheizung Wiens fertig gestellt. Die Anlage wird eine neue, ebenfalls mit Unterstützung aus Mitteln der ...

Wien (RK). Die Stadt Wien geht im Bereich alternativer Energieversorgungssysteme mit gutem Beispiel voran. So wurde nun in der Donaustadt die bislang - mit 660 MWh jährlich - leistungsstärkste geförderte Biomasseheizung Wiens fertig gestellt. Die Anlage wird eine neue, ebenfalls mit Unterstützung aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung errichtete Siedlung mit insgesamt 89 Wohnungen mit Heizwärme versorgen.

Heute, Donnerstag, präsentierte Vizebürgermeister Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig gemeinsam mit Bezirksvorsteher Nobert Scheed, Dr. Gerhard Schuster, Geschäftsführer der Buwog, Gerhard Drews, Direktor von Altmannsdorf + Hetzendorf, sowie Dr. Robert Korab, Planer der Heizungsanlage und Geschäftsführer von raum & kommunikation, das neue Biomasse-Blockheizwerk.****

Im 22. Bezirk, in der Heustadelgasse entstehen zurzeit mehrere geförderte Wohnprojekte und ein Seniorenwohnhaus. Die Bauträger Buwog und Altmannsdorf + Hetzendorf bauen dort eine Siedlungsanlage, die Ende Mai an ihre BewohnerInnen übergeben wird. Für die Versorgung der Wohnungen (insgesamt rund 9.100 m2 Fläche) mit Heizwärme wurde ein Biomasse-Blockheizwerk errichtet. Die Anlage besteht aus zwei Pelletskesseln, die jährlich etwa 660 Megawattstunden (MWh) erzeugen und für Temperaturen bis zu Minus 12 Grad ausgelegt sind. Der Jahresbedarf an Pellets für den Betrieb liegt bei 200 Tonnen.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig: "Biomasseheizungen sind umweltfreundlich und für die Mieterinnen und Mieter kostengünstig. Deshalb gibt es in Wien dafür die höchsten Förderungen mit den strengsten Grenzwerten in ganz Österreich. Bislang nahmen die Förderung vor allem Einfamilienhausbesitzer in Anspruch. Besonders freut mich, dass nun auch Bauträger steigendes Interesse an dieser Form der klimarelevanten Energieversorgung zeigen. Die Errichtung des bislang größten geförderten Biomasse-Blockheizwerks Wiens, in der Donaustädter Heustadelgasse, unterstützte die Stadt mit Fördermitteln im Ausmaß von rund 184.000 Euro."

"Die Donaustadt ist ein Bezirk, der aufgrund seiner Lebensqualität, seiner guten Infrastruktur und zahlreicher Gartengebiete geradezu ideal für geförderte Wohnprojekte ist, die einen Siedlungscharakter haben. Dass eine ganze Reihe der Wohnbauvorhaben besonders ökologisch ausgerichtet sind, erhöht die Attraktivität der Donaustadt als Wohnbezirk zusätzlich," erklärte Bezirksvorsteher Norbert Scheed.

Trend Biomasseheizungen

Holz ist als nachwachsender, regional verfügbarer Brennstoff umweltfreundlich. Die Schadstoffemissionen sind - dank technischer Verbesserungen in der Verbrennung - zum Teil auf ein Tausendstel der Werte von vor 20 Jahren gesunken. Die Holzheizung im großvolumigen Wohnbau ist heute durch konsequente Weiterentwicklung eine umweltfreundliche, technisch erprobte und wirtschaftliche Lösung. Das gilt besonders für Siedlungsräume, in denen leitungsgebundene Energieträger wie Fernwärme oder Erdgas nicht verfügbar sind. Holz ist mit Abstand der billigste Energieträger. Die Preise liegen bereits heute bei rund der Hälfte im Vergleich zu Öl und bei zwei Drittel im Vergleich mit Erdgas. Niedrigere Betriebskosten werden mit Holzheizungen langfristig abgesichert. Derzeit ist die Produktionskapazität österreichischer Hersteller doppelt so hoch wie der heimische Bedarf und auch international gibt es tendenziell ein Überangebot auf den Märkten. Daher ist auch in den nächsten Jahren mit einer stabilen Preisentwicklung bei Pellets zu rechnen.

Stadt Wien fördert die Errichtung von Biomasseheizungen

Für die Errichtung von Niedrigenergiehäusern mit verbessertem Wärmeschutz, Passivhäusern, Biomasseanlagen, Wärmepumpen und Mini- Blockkraftheizwerken stehen - im Rahmen der sogenannten Ökoförderungen - seit 1.1.2009 höhere Förderungen zur Verfügung. Die Stadt Wien setzt damit auch für Häuslbauer gesteigerte Anreize, klimafreundlich zu bauen und - auch nachträglich - effiziente Energieversorgungssysteme einzurichten. Die Mittel wurden um rund 1 Mio. Euro erhöht - ab 2009 stellt die Stadt Wien rund 4 Mio. Euro jährlich für die Ökoförderungen bereit. Auch die Bemessungsobergrenze der Förderhöhe für Biomasseheizungen wurde von 14.000 Euro auf 15.000 Euro angehoben, weiters wurden die Emissionsgrenzwerte strenger gestaltet und an den Stand der Technik angepasst. Bei Kombination mit einer Solaranlage gibt es zusätzlich 1.000 Euro Förderung.

Wohnen im Grünen

Insgesamt errichten die Bauträger ÖSW, Buwog und Altmannsdorf + Hetzendorf sowie Heimbau bis Anfang 2010 auf dem rund 63.000 m² großen Gebiet 215 geförderte Mietwohnungen. Die 36 geförderten Wohnungen des Bauträgers Kallco ("Lobauer Platzl") sind bereits seit Sommer 2008 bezogen. Die Siedlungsanlage der Bauträger Buwog und Altmannsdorf + Hetzendorf (Architekten: Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH) mit freistehenden und gekuppelten Einfamilienhäusern sowie reihenhausartiger Bebauung befindet sich in einem parkähnlichen Areal mit einem weitläufigen Wegenetz. Die Gartensiedlungshäuser in den verschiedenen Größen folgen alle einem Haustypus, die Vielfalt der Wohnungsgrößen entsteht durch Variation eben dieses Typus und durch Kuppeln von zwei Häusern. Größtenteils verfügen die Häuser über Privatgärten mit Gartenplateaus, Vorgärten und Terrassen im Obergeschoß. Das Wohnungsangebot umfasst freistehende Einfamilienhäuser (ca. 128 m²), gekuppelte Häuser (ca. 107 m²) sowie Maisonetten in einem Doppelhaus (ca. 76 m² bzw. 101 m²). Sechs Wohneinheiten mit einer Bandbreite von drei bis fünf Zimmern befinden sich in einer kleinen dreigeschossigen Wohnanlage. Das umfangreiche Wegenetz mit Platzbereichen sowie Wiesen und Baumgruppen kann von den BewohnerInnen in Ergänzung zu den Hausgärten genutzt werden. Im angrenzenden Parkareal sind zudem Spielflächen eingeplant. Die Kfz-Stellplätze befinden sich teils in einer Tiefgarage, teils im Freien. Für die Organisation der Siedlungsgemeinschaft ist vor Ort ein Management - ähnlich dem Kleingarten-Vereinswesen - geplant.

Kosten

Für die insgesamt 89 geförderten Mietwohnungen mit Kaufoption betragen die Eigenmittel durchschnittlich 536,55 Euro/m², die monatliche Bruttomiete beträgt ca. 6,06 Euro/m². Die Gesamtbaukosten für die Siedlungsanlage belaufen sich auf rund 15,1 Mio. Euro, die Stadt Wien fördert die Errichtung der Wohnungen mit rund 5,5 Mio. Euro, weiters den Bau des Biomasse- Blockheizkwerks mit rund 184.000 Euro. Die Kosten (Contracting- Vertrag) pro Jahr für das Biomasse-Blockkraftheizwerk in der Heustadelgasse betragen rund 9.000 Euro (inkl. Errichtung, Service, Wartung, Instandhaltung).

Service

Die Wohnungen in der Siedlungsanlage sind bereits alle vergeben. Informationen über ähnliche Wohnprojekte bietet das

Informationen über die Fördermöglichkeiten von Biomasseheizungen: MA 25 - Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser, Ing. Wolfgang Mraz, Tel.: 4000-25221, E-Mail: wolfgang.mraz@wien.gv.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) da

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 16.04.2009)