Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.03.2009:
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Tanzen als Gedächtnistraining

Wien (RK). Am Sonntag wird in der Volkshochschule Hietzing ein Vierteljahrhundert Seniorentanzen in Österreich gefeiert. Im Jahr 1979 wurde Seniorentanzen von Ilse Tutt, die bereits einige Bücher zu diesem Thema publiziert hat, zum ersten Mal in Berlin vorgestellt. Da im fortgeschrittenen Alter der Frauenanteil der ...

Wien (RK). Am Sonntag wird in der Volkshochschule Hietzing ein Vierteljahrhundert Seniorentanzen in Österreich gefeiert. Im Jahr 1979 wurde Seniorentanzen von Ilse Tutt, die bereits einige Bücher zu diesem Thema publiziert hat, zum ersten Mal in Berlin vorgestellt. Da im fortgeschrittenen Alter der Frauenanteil der Bevölkerung überwiegt, sind es hauptsächlich Frauen, die an dieser Art der Bewegung teilnehmen. So entstand das partnerunabhängige Tanzen. Tänze aus aller Welt sowie gesellige Formen aus dem Gesellschaftstanz wurden zu einem Programm zusammengestellt, wobei bei den Paartänzen die Führungsrolle einfach weggelassen wurde, die Rollenverhältnisse waren aufgehoben und keiner musste Mann oder Frau "spielen".

Vor 25 Jahren startete die erste Ausbildung zur "Tanzleiterin für Seniorentanz" in Österreich. Seitdem gehört diese Art des "Tanzens ab der Lebensmitte", wie es heute heißt, zum fixen Bestandteil des Wochenprogramms von tausenden Menschen. Seniorentanz entwickelte sich zu einer Art Gedächtnistraining. "Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer muss sich selbständig die Schrittfolge merken. Der ständige Partnerwechsel schafft obendrein eine lockere Atmosphäre und sorgt für Geselligkeit", meint Claudia Ivacic, die das Tanzfest in der Volkshochschule Hietzing organisiert hat.

Ausgehend von Deutschland, eroberte die Idee des Seniorentanzes viele Länder. Zum "International Senior Dance Committee" haben sich Frankreich, Italien (Südtirol), Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland, Österreich, die Schweiz und sogar Brasilien zusammengeschlossen.

Dem Seniorentanz kommt ein hoher sozialer Stellenwert zu, erklärt Claudia Ivacic: "Die Tänze vermitteln Gemeinschaft, fördern Kontakte und Freundschaften und wirken so der Vereinsamung älterer Menschen entgegen."

Seniorentanz wird an insgesamt neun Volkshochschulen in Wien angeboten. (Schluss) vhs

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(RK vom 27.03.2009)