Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.03.2009:
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Warten auf Angelika

Warten auf Angelika

Copyright: Erna C./Volkshochschule Hietzing

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Wien (RK). Zehn BewohnerInnen des Geriatriezentrums am Wienerwald haben sich in den letzten Monaten gemeinsam mit der Künstlerin Helga Schörg im Rahmen eines Projektes der Volkshochschule Hietzing auf die Spur der Feldbahn im Geriatriezentrum begeben. Die Ausstellung der Fotoarbeiten wird am 4. März um 17.30 Uhr in ...

Wien (RK). Zehn BewohnerInnen des Geriatriezentrums am Wienerwald haben sich in den letzten Monaten gemeinsam mit der Künstlerin Helga Schörg im Rahmen eines Projektes der Volkshochschule Hietzing auf die Spur der Feldbahn im Geriatriezentrum begeben. Die Ausstellung der Fotoarbeiten wird am 4. März um 17.30 Uhr in der Bezirksvorstehung Hietzing (13., Hietzinger Kai 1-3, 2. Stock) durch Bezirksvorsteher Dipl. Ing. Heinz Gerstbach eröffnet.

"Für viele der BewohnerInnen war es der erste Kontakt mit einem Fotoapparat", meint Helga Schörg. Angelika ist eine Lokomotive, die im Geriatriezentrum unterwegs ist. Die Gleisanlage von 4 Kilometer Länger ist seit 1904 in Betrieb. Somit ist die Feldbahn in Hietzing die älteste Feldbahn Europas in Betrieb. Im Jahr 1918 wurde die Gleisanlage bis zum Krankenhaus Lainz verlängert. Während dieser Teil der Anlage in den 70er Jahren eingestellt wurde, fährt Angelika noch immer, liefert das Essen und transportiert die Wäsche.

Auf dieser Fotosafari wurden jedoch nicht nur die Bahn und die Strecke dokumentiert, sondern auch Zugführer und Beschäftigte. Johann Pils ist einer von ihnen: "Früher arbeitete ich als Heizer. Bis zur Umstellung auf Fernwärme wurde die Bahn für den Transport von Brennstoffen verwendet. Heute wird der Essenstransport in Containern mit 47 Tiefladewagen für rund 1200 BewohnerInnen durchgeführt." Mit der Schließung des GZW stellt sich natürlich auch die Frage, was mit der letzten europäischen Feldbahn passiert. "Solange es das GZW gibt, werden wir fahren", meinen die Beschäftigten. Und wer weiß, vielleicht trotzt Angelika allen Veränderungen und fährt weiter. "Man kann nicht früh genug anfangen, auf dieses fahrende Kulturdenkmal hinzuweisen und vor einer Auflassung zu warnen", meint Dr. Robert Streibel, Direktor der Volkshochschule Hietzing.

Die Ausstellung ist von 5. März bis 3. April in der Bezirksvorstehung Hietzing im Gangbereich zu besichtigen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) vhs

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 03.03.2009)