Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.12.2008:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Stadtrat Ludwig: Spatenstich für Frauen-Werk-Stadt III

Stadtrat Ludwig: Spatenstich für Frauen-Werk-Stadt III

Copyright: Pressefoto Votava

Download (0.39 MB)

Wien (RK). Mit den Projekten Frauen-Werk-Stadt I und II gelang es, neue Qualitätskriterien im geförderten Wiener Wohnbau einzuführen, die bis heute eine wesentliche Grundlage bei der Planung und Auswahl von Wohnbauvorhaben bilden. Auch die Frauen- Werk-Stadt III - sie hat den Namen Frauenwohnprojekt [ro*sa] - ...

Wien (RK). Mit den Projekten Frauen-Werk-Stadt I und II gelang es, neue Qualitätskriterien im geförderten Wiener Wohnbau einzuführen, die bis heute eine wesentliche Grundlage bei der Planung und Auswahl von Wohnbauvorhaben bilden. Auch die Frauen- Werk-Stadt III - sie hat den Namen Frauenwohnprojekt [ro*sa] - verfolgt einen innovativen Ansatz. Kern des Projekts ist die gegenseitige Unterstützung von Frauen, das Schaffen eines Umfelds, in dem Frauen, deren Kinder sowie eventuelle PartnerInnen in einer solidarischen Gemeinschaft leben. Die Architektur des Hauses trägt dem bewussten Miteinander von "Privatheit" und "Gemeinsamkeit" Rechnung.

Heute, Mittwoch, nahm Wohnbaustadtrat Michael Ludwig gemeinsam mit Bezirksvorsteher Nobert Scheed, Walter Zwiauer, Vorsitzender der GPA-Privatstiftung, Michael Gehbauer, Geschäftsführer der GPA-Privatstiftung und Dieter Groschopf, stv. Geschäftsführer des wohnfonds_wien, den Spatenstich für die Frauen-Werk-Stadt III vor.

Das Frauenwohnprojekt [ro*sa] entsteht in bester Lage im 22. Bezirk, in der Anton-Sattler-Gasse 100, Ecke Doningasse und wird 38 geförderte Mietwohnungen und ein Büro bieten. Für die Planung zeichnet Architektin Sabine Pollak - Köb & Pollak, verantwortlich, Bauträger ist die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (GPA). Die Frauen-Werk-Stadt III wird durch eine größtmögliche Vielfalt an unterschiedlichen Wohnungstypologien charakterisiert. Die Wohnungen sind so konfiguriert, dass sie flexibel einzurichten und leicht umzubauen sind. Sie umfassen eine Bandbreite von Minimaleinheiten (ca. 30 m2), Kleinwohnungen (ca. 47 m2), 2- Zimmerwohnungen (ca. 65 m2), 3-Zimmerwohnungen (ca. 95 m2), 4- Zimmerwohnungen (ca. 120 m2), Eckwohnungen (ca. 80 und 95 m2) bis hin zu Sondertypen wie einer Wohngemeinschaft, in der sich drei Wohnteile mit eigener Nasszelle und Minimalküche eine Gemeinschaftsküche teilen (ca. 200 m2). Die Maisonetten sind sowohl als Familienwohnung (drei Schlafzimmer, Wohnzimmer und Essküche) als auch als Wohngemeinschaft (zwei große Individualzimmer mit Gemeinschaftsküche) nutzbar. Alle Maisonetten sowie die zwei barrierefreien Wohnungen im Erdgeschoß verfügen über einen direkten Zugang zu einer eigenen Terrasse sowie zum Gemeinschaftsgarten. Alle Küchen sind offen im Wohnraum angeordnet, jede Wohnung verfügt über einen Balkon bzw. über eine Terrasse. Gartenmaisonetten mit privater Gartenterrasse ergänzen das Wohnungsangebot. Als Gemeinschaftsräume stehen den BewohnerInnen u.a. "Passagenräume" mit Mehrfachfunktionen, eine Gemeinschaftsküche, eine Werkstatt, eine Waschküche und eine kleine Sauna zur Verfügung. Für die Grünraumplanung der Anlage zeichnen die Landschaftsarchitekten Maria Auböck und Janos Kárász verantwortlich. Ihre Entwürfe sehen einen terrassierten Garten mit Pergola, zwei Kinderspielplätze und eine Grünanlage entlang der Gartenseite des Grundstücks vor. Weiters sind eine begrünte Gemeinschaftsterrasse und Hochbeete zum Gärtnern für die Bewohnerinnen geplant.****

"Wohnpolitik bedeutet in Wien weit mehr als der Bau von Wohnungen. Das Frauenwohnprojekt [ro*sa] ist ein wunderbares Beispiel für die hohe Qualität und Innovationskraft des geförderten Wohnbaus in unserer Stadt. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, innovative Lösungen für maßgeschneidertes, leistbares und bedarfsgerechtes Wohnen noch stärker zu forcieren. Dabei liegen mir auch die Wohnwünsche und Bedürfnisse von Frauen sehr am Herzen", betonte Stadtrat Michael Ludwig, Präsident des wohnfonds_wien. Die Frauen-Werk-Stadt III - [ro*sa] - sei nicht nur ein würdiges Nachfolgeprojekt der beiden vorangegangen Frauen- Werk-Städte, sondern auch ein Pilotprojekt, das dem geförderten Wohnbau wichtige, neue Impulse liefern werde. Denn gerade in wachsenden Metropolen gewinne die soziale Vernetzung im Bereich des Wohnens zunehmend an Bedeutung: "Neue Modelle des Zusammenlebens, der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung im Alltag werden den Wohnbau der Zukunft prägen, um der Anonymität der Großstadt und der Gefahr der Vereinsamung von Menschen entgegenzuwirken."

Bezirksvorsteher Nobert Scheed hielt fest: "Die Donaustadt bietet ein vielfältiges Spektrum an Wohnungen, die die unterschiedlichsten Wohnwünsche erfüllen. Daher freut es mich natürlich, dass ein weiteres, sehr innovatives und frauengerechtes Projekt die attraktive Wohnlandschaft des 22. Bezirks und des Grätzels bereichern wird. In der Nähe des Grundstücks befindet sich das Neubaugebiet Kagraner Spange, das wir in den kommenden Jahren durch zusätzliche Wohnbauten, Geschäfte, einen Kindergarten und einen Jugendspielplatz noch lebenswerter gestalten werden."

Vorgeschichte des Projekts

Vor rund sechs Jahren wurde der Verein [ro*sa] auf Initiative der engagierten Architektin Univ.-Prof. Sabine Pollak gegründet. Ziel der Initiative war es, in Anlehnung an das "Rote Wien" ein neues, experimentelles Wohnmodell zu entwickeln, das Frauen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen ein selbstständiges, integratives und kommunikatives Wohnen und Leben ermöglicht. Zudem sollte ein Großteil der künftigen Bewohnerinnen bereits beim Planungsprozess mitwirken. Als Zielgruppe des Wohnprojekts waren vor allem Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen, aber auch Frauen in Beziehungen und Familien, die gemeinschaftlich leben wollen, gedacht. 20 Interessentinnen für das Wohnprojekt, darunter sechs Alleinerzieherinnen und acht Pensionistinnen, schlossen sich dem Verein an und erarbeiteten unter der Leitung von Architektin Pollak ein Konzept für das Frauenwohnprojekt [ro*sa]. Als größtes Hindernis für die Umsetzung des Projekts erwies es sich jedoch, ein kostengünstiges Grundstück zu finden. Im Sommer 2005 nahm Sabine Pollak an einem Bauträgerwettbewerb des wohnfonds_wien teil. Der von ihrem Architekturbüro Köb & Pollak vorgelegte Entwurf für das generationsübergreifende Wohnprojekt "mosaique", in den viele Anregungen des Vereins [ro*sa] eingeflossen waren, wurde von der Jury aufgrund seiner inhaltlichen Konzeption besonders gewürdigt. Nachdem damals aber ein anderer Wettbewerbs- Beitrag zur Realisierung empfohlen wurde, regte die Jury an, dass der wohnfonds_wien den Verein bei der Suche nach einem geeigneten Standort zur Realisierung der Idee unterstützen möge. Nach Prüfung verschiedener Grundstücke entschied sich der Verein für die Liegenschaft in der Anton-Sattler-Gasse 100 in Wien-Donaustadt. Als Bauträger wurde die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte gewonnen, die eine lange Tradition in der Umsetzung innovativer sozialer Projekte besitzt. Mit Beschluss des Kuratoriums vom 23. Mai 2007 wurde die Liegenschaft zur Umsetzung dieses Pilot- bzw. Modellprojekts an die WBV GPA verkauft. In der Sitzung des Grundstücksbeirates vom 22. Jänner 2008 konnte das eingereichte Projekt zur Förderung empfohlen werden.

Lage & Infrastruktur

Das Wohnprojekt verfügt über eine ruhige Lage und dennoch gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und ausgezeichnete Infrastruktur. So befindet sich die U1-Station "Kagraner Platz" mit dem Busbahnhof in nur ca. 300 Meter Entfernung. In der Nähe des Grundstücks gibt es zwei Schulen, einen Kindergarten, einen Tennisplatz, einen Generationenspielplatz und ein Hallenbad. Für den täglichen Bedarf sorgen ein kleines Einkaufszentrum in nächster Nähe und Geschäfte auf der Wagramer Straße. Zudem ist das Donauzentrum ist nur eine U1-Station entfernt.

Voraussichtliche Kosten & Bezugstermin

Die durchschnittlichen Mietkosten für die Wohnungen werden ca. 6,70 Euro/m2 betragen, die erforderlichen Eigenmittel ca. 438 Euro/m2.

Die Gesamtbaukosten des Projekts liegen bei rund 6,1 Mio. Euro, die Unterstützung der Stadt Wien aus Mitteln der Wiener Wohnbauförderung macht rund 2,4 Mio. Euro aus. Weiters stellt die Stadt Wien 43.416 Euro für die Superförderung von vier Wohnungen für einkommensschwache Familien zur Verfügung. Bezugstermin für die Frauen-Werk-Stadt III ist voraussichtlich im Winter 2009.

Nähere Informationen über das Frauenwohnprojekt [ro*sa]:

  • Wohnbauvereinigung für Privatangestellte
    1., Werdertorgasse 9
    Tel.:01/533 34 14
    www.wbv-gpa.at
  • Wohnservice Wien,
    2., Taborstraße 1-3
    Tel.: 01/24 503-100
    www.wohnservice-wien.at
  • www.frauenwohnprojekt.org/index.htm

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) da

(RK vom 17.12.2008)