Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.12.2008:
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Sima zu 10 Jahre ÖkoBusinessPlan Wien

Sima zu 10 Jahre ÖkoBusinessPlan Wien

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Wien (RK). Der ÖkoBusinessPlan Wien feiert einen runden Geburtstag. Was vor 10 Jahren als Vision begann, ist heute ein Konzept mit Breitenwirkung: 41 Millionen Euro an Betriebskosten wurden in den letzten Jahren von Wiens Unternehmen durch umweltbewusstes Wirtschaften eingespart. Durch die Verschärfung der ...

Wien (RK). Der ÖkoBusinessPlan Wien feiert einen runden Geburtstag. Was vor 10 Jahren als Vision begann, ist heute ein Konzept mit Breitenwirkung: 41 Millionen Euro an Betriebskosten wurden in den letzten Jahren von Wiens Unternehmen durch umweltbewusstes Wirtschaften eingespart. Durch die Verschärfung der Rahmenbedingungen wie Finanz- und Wirtschaftskrise sowie den Klimawandel erhalten diese Maßnahmen neue Bedeutung.

Dies bekräftigt auch Wiens Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima: "Der ÖkoBusinessPlan Wien ist die perfekte Win-Win-Strategie: Sowohl die Betriebe als auch unsere Umwelt profitieren - und Wiens Ansehen als Vorreiter in Sachen Ökologie wird erneut bestätigt. Wir sind stolz auf unsere Unternehmen, die hier mit gutem Beispiel vorangehen und über Umweltschutz nicht nur reden, sondern diesen auch praktizieren."****

Die Bilanz ist beachtlich: 621 UnternehmerInnen in Wien haben in den letzten 10 Jahren im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien gezeigt, wie ökologisches Wirtschaften in der Praxis aussehen kann. Mit beeindruckenden Erfolgen:

Fast 119.000 Tonnen weniger Abfälle, 160 Millionen Kilowattstunden weniger Energie, 47.000 Tonnen weniger CO2, 77 Millionen eingesparter Transportkilometer und 1,8 Millionen Kubikmeter weniger Trinkwasserverbrauch sprechen eine eindeutige Sprache.

Rund 900.000 Euro jährlich investiert die Stadt Wien in den ÖkoBusinessPlan Wien und überzeugt damit Jahr für Jahr mehr Wiener UnternehmerInnen von den Vorteilen nachhaltiger Wirtschaftsweise.

Damit ist Wien auch international führend: In den Jahren 2002, 2004 und 2006 wurde der ÖkoBusinessPlan Wien und seine Maßnahmen von der Weltsiedlungsorganisation der Vereinten Nationen (UN-HABITAT) als "Best Practice" ausgezeichnet und befindet sich damit in der Liste der weltweit besten Nachhaltigkeitsprojekte. Das wurde 2006 ebenfalls durch die Verleihung des Eurocities Award Cooperation gewürdigt.

Im Vordergrund des ÖkoBusinessPlan Wien steht die Beratung von Unternehmen im Rahmen verschiedener Module, abgestimmt auf Betriebsgröße und Branche. Am Anfang steht dabei immer ein eintägiger Check, der klärt, ob sich eine Teilnahme für den Betrieb tatsächlich rechnet. Ist das der Fall, folgt eine umfassendere Unternehmensberatung durch externe SpezialistInnen, die nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen, Konzepte zur Verwirklichung erarbeiten und das Unternehmen durch den gesamten Prozess begleiten.

Zudem bieten Workshops die Möglichkeit, Erfahrungen mit Betrieben ähnlicher Interessenslage auszutauschen. Unternehmen, die ein Modul erfolgreich abgeschlossen haben, werden ausgezeichnet und alle Maßnahmen in einer öffentlich zugänglichen Datenbank dokumentiert.

"98 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Teilnahme am ÖkoBusinessPlan Wien als Erfolg", bilanziert auch Dr. Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung. "Neben erheblicher Kostenerleichterung ist auch ein Umdenken in Gang gekommen: Die Unternehmen haben die Erfahrung gemacht, dass Kostensenkung und Innovation einander nicht ausschließen. Und dass Kosteneinsparung - auch unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen - nicht immer gleichbedeutend mit Stellenabbau und Produktionsrückgang sein muss."

Zum Jubiläum geben zwei der 621 ÖkoBusinessPlan Wien-Betriebe Einblick in ihre Maßnahmen:

Die Firma Dietzel Univolt ist ein in Wien ansässiger, weltweit agierender Anbieter von Installationssystemen für Elektrotechnik, dessen Produkte sich in Prestigebauten wie der Oper von Sydney oder der Tower Bridge in London wiederfinden. Sie begann bereits vor sieben Jahren, Maßnahmen im Rahmen des ÖkoBusinessPlan Wien zu setzen. So wurde zum Beispiel das Gebäude saniert, eine zentrale Kühlwasseraufbereitungsanlage eingebaut und massiv an Papier, Strom und Wasser eingespart. Insgesamt eine beträchtliche Bilanz, so der Geschäftsführer von Dietzel Univolt, Dr. Michael Pöcksteiner: "Der sparsame Umgang mit Ressourcen war, schon lange bevor er politisch instrumentalisiert wurde, ein zentrales Anliegen von Dietzel Univolt. Abfallvermeidung, Recycling, Energieeinsparung und Entwicklung umweltfreundlicher Werkstoffe. Aber speziell dort, wo ökologische und ökonomische Aspekte sich vereinen lassen, ist dies für uns als zukunftsorientiertes und verantwortungsbewusstes Unternehmen ein unverzichtbarer Eckpfeiler unserer Unternehmensstrategie."

Das österreichische Traditionsunternehmen Manner AG hingegen steht noch am Beginn seines Engagements, hat jedoch weitreichende Pläne. So ist die Errichtung eines Blockheizkraftwerks inklusive einer Absorptionskälteanlage, ein Umstieg auf energieeffiziente Leuchtmittel und eine Optimierung der Drucklufterzeugung durch neue Kompressoren und optimierte Steuerung in Planung. Alles Maßnahmen, die nicht nur ökologischen Wert haben, sondern auch für das Unternehmen erheblichen Nutzen bringen sollen, so DI Josef Manner, Vorstand für Produktion und Technik von Manner AG. "Wir sind ein Traditionsunternehmen, das seit über 100 Jahren mitten in Wien angesiedelt ist. Allein aus diesem Grund sind wir den Anrainern und der Umwelt besonders verpflichtet. Diese Verpflichtung nehmen wir ernst. Mit dem Bau des geplanten Blockheizkraftwerks müssen wir um 10 Mio. kWh Strom weniger zukaufen - davon profitieren alle: das Unternehmen, die Mitarbeiter, die Anrainer und die Umwelt."

Ermöglicht und verstärkt wird der ÖkoBusinessPlan Wien durch die Einbindung in ein enges Netzwerk mit PartnerInnen wie Wirtschaftkammer Wien, WIFI Wien, Lebensministerium, AK Wien, ÖGB, Wiener Wirtschaftsförderungsfonds WWFF-ZIT, den Gewerbetechnischen Sachverständigen der MA 36 und den Magistratischen Bezirksämtern. Der ÖkoBusinessPlan Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm, gefördert aus Mitteln des Ökostromfonds für Wien.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) vor

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 04.12.2008)