Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.11.2008:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wehsely eröffnete Enquete "Der gemachte Körper"

Wehsely eröffnete Enquete "Der gemachte Körper"

Copyright: Jobst

Download (0.23 MB)

Wien (RK). Der Körper als erwerbbares und formbares Objekt wurde als Markt entdeckt, fungiert als Kapital und Ware, als Kultobjekt und Erfolgsfaktor. Körper werden auf Dauerdiät gehalten, im Fitnesscenter auf "Bikinifigur" getrimmt, chirurgisch geformt, tätowiert, gepierct und bei sportlichen Höchstleistungen auf die ...

Wien (RK). Der Körper als erwerbbares und formbares Objekt wurde als Markt entdeckt, fungiert als Kapital und Ware, als Kultobjekt und Erfolgsfaktor. Körper werden auf Dauerdiät gehalten, im Fitnesscenter auf "Bikinifigur" getrimmt, chirurgisch geformt, tätowiert, gepierct und bei sportlichen Höchstleistungen auf die Probe gestellt. Frauen- und Lifestyle- Magazine widmen unzählige Seiten dem Körperkult, Film und Fernsehen stellen Schönheitsnormen auf und auch vor der Wissenschaft macht das Thema keinen Halt. Keine Frage: der "schöne Körper" boomt. Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely erklärte im Rahmen der Eröffnung der zweitägigen Enquete gestern, Donnerstag, im Festsaal des Wiener Rathauses: "Wir wollen in Wien dieses Thema diskutieren, weil es in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Jede vierte Österreicherin kann sich schon jetzt eine Schönheitsoperation vorstellen. Gleichzeitig ist jede zehnte Frau, die einen schönheitschirurgischen Eingriff hinter sich hat, mit dem Ergebnis sehr unzufrieden. Viele wollen "schöner" werden, doch hinter diesem Wunsch versteckt sich mehr. Einem Schönheitsideal zu entsprechen wird auch als Mittel auf dem Weg zu Glück und Erfolg gesehen."

"Es geht um einen internationalen und interdisziplinären Austausch zum Thema Körperbilder", so die Wiener Frauengesundheitsbeauftragte, Univ.Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, "denn hier werden Themen verhandelt, die unser gesamtes gesellschaftliches Leben betreffen und über Medien international verbreitet sind." Deshalb widmet sich die Enquete diesem vielschichtigen Phänomen aus gesundheitlicher, medizinischer, psychologischer und soziologischer Sicht und zeigt den kulturgeschichtlichen Wandel auf, um die Trends der modernen Gesellschaft fundiert und verständlich zu analysieren. Zahlreiche Fragen werden aufgeworfen: Warum dieser Kult um den Körper? Welche Gründe stehen dahinter? Welche Auswirkungen hat die Fixierung auf das körperliche Erscheinungsbild auf die Entwicklung eines gesunden Körperbildes und Selbstwahrnehmung, die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit mit sich selbst? Welche gesundheitlichen Folgen haben die Eingriffe in den Körper? Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem "gemachten" Körper, persönlichem Glück und der eigenen Selbstwahrnehmung?

Im Rahmen der Enquete "Der gemachte Körper" feiert der US- Dokumentarfilm "America the beautiful" Europa-Premiere. Regisseur Darryl Roberts geht in dieser Dokumentation der Frage nach, ob die US-Amerikaner eine ungesunde, zwanghafte Vorstellung von Schönheit haben.

Auch die deutsche Ausstellung "Jahrhundertmensch" wird im Rahmen der Enquete im Wiener Rathaus das erste Mal in Österreich gezeigt. Sie beinhaltet große Porträts von rund 100-jährigen Frauen und Männern mit sehr persönlichen Aussagen zum Thema Altern.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) baj

Rückfragehinweis für Medien:

  • Johann Baumgartner
    Mediensprecher Stadträtin Mag.a Sonja Wehsely
    Telefon: +43/1/4000/81 238
    Fax: +43/1/4000/99 81 231
    Mobil: +43/676/8118 69549
    E-Mail: johann.baumgartner@wien.gv.at

(RK vom 28.11.2008)