Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.11.2008:
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Brigittenau: Gedenktafel zur Erinnerung an Reichspogrom 1938

Brigittenau: Gedenktafel zur Erinnerung an Reichspogrom 1938

Copyright: Andreas Urban

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Wien (RK). In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren tausende Wiener Juden von Nachbarn zu "verachteten Juden" geworden. Die Hetzjagd auf die jüdische Bevölkerung war eröffnet - von der NS-Führung toleriert, unterstützt, organisiert. Die straff durchgeplante Aktion der Nationalsozialisten, die sich eines ...

Wien (RK). In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren tausende Wiener Juden von Nachbarn zu "verachteten Juden" geworden. Die Hetzjagd auf die jüdische Bevölkerung war eröffnet - von der NS-Führung toleriert, unterstützt, organisiert. Die straff durchgeplante Aktion der Nationalsozialisten, die sich eines Vorwandes in Paris bediente, gipfelte in dem November-Pogrom, das in der NS-Diktion als "Reichskristallnacht" verbrämt wurde.

In der zivilen Bevölkerung löste diese Aktion, bei der auch 42 Synagogen und Bethäuser in Brand gesteckt und verwüstet wurden, vor allem Genugtuung und wenig Mitleid aus - letztlich ergaben sich ja auch wirtschaftliche Vorteile aus der Schließung der jüdischen Geschäfte. Damit hatte ein besonders dunkles Kapitel der österreichischen Geschichte begonnen, an das Bezirksvorsteher Hannes Derfler in seiner Rede anlässlich der Gedenktafelenthüllung am Montag Nachmittag in der Kluckygasse 11-13 erinnerte. Derfler sprach sich dafür aus, niemals mit dem Gedenken an die Geschehnisse der damaligen Zeit aufzuhören und auch weiter die Aufmerksamkeit auf jene Dinge zu lenken, derer man sich bewusst sein müsse, um sie zukünftig vermeiden zu können. Durch die am Montag angebrachte Gedenktafel an die ehemals hier befindliche größte Synagoge in der Brigittenau, solle die Vergangenheit dokumentiert und an das weitere friedliche Zusammenleben der Menschen im Bezirk appelliert werden, schloss Derfler.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wil

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(RK vom 11.11.2008)