Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.10.2008:
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Gesundheitsdienst der Stadt Wien untersucht

Wien (RK). Am 15. September 2008 ist ein 60jähriger Mann in einem Obdachlosenheim der Caritas von Betreuern tot aufgefunden worden. Es wurde eine Obduktion beantragt, bei der TBC-Erreger festgestellt wurden. Gemäß dem Tuberkulosegesetz wurde am 2. Oktober 2008 die Gesundheitsbehörde vom Obduzenten verständigt. Die MA ...

Wien (RK). Am 15. September 2008 ist ein 60jähriger Mann in einem Obdachlosenheim der Caritas von Betreuern tot aufgefunden worden. Es wurde eine Obduktion beantragt, bei der TBC-Erreger festgestellt wurden. Gemäß dem Tuberkulosegesetz wurde am 2. Oktober 2008 die Gesundheitsbehörde vom Obduzenten verständigt. Die MA 15 - Tuberkulosevorsorge hat unverzüglich am 3. Oktober 2008 die Heimleitung der Caritas kontaktiert. Gemeinsam wurden Untersuchungstermine festgelegt. Die Befunde der aktuellen Röntgenuntersuchungen sind noch ausständig.

Der Ablauf einer Umgebungsuntersuchung erfolgt nach festgelegten internationalen Standards und ist abgestimmt auf den spezifischen Krankheitsverlauf der Tuberkulose, so Dr.in Ursula Karnthaler, Leiterin des Fachbereichs Infektionsvorsorge. Aufgrund der langsamen Vermehrung der Tuberkulosebakterien dauert es zumindest einige Wochen bis eine Neuerkrankung diagnostiziert werden kann. Deshalb wird in der Regel die Umgebungsuntersuchung zwei Mal im Abstand von 3 Monaten durchgeführt.

Obdachlose werden regelmäßig untersucht

In Obdachloseneinrichtungen wird zumindest einmal jährlich eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Ebenso wird dem dortigen Personal die Möglichkeit zur Teilnahme an der Untersuchung angeboten. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Obdachloseneinrichtungen werden entweder in eine Gesundheitsfürsorgestelle eingeladen oder es wird die Untersuchung vor Ort mit dem Röntgenbus durchgeführt.

Die Untersuchung der Obdachlosen findet nach § 23 Abs. 1 TBC-Gesetz und der darauf basierenden Wiener Tuberkulosereihenuntersuchungsverordnung statt. Auf Tuberkulose untersucht werden Personen, die nicht regelmäßig gesundheitlich untersucht werden und deren Lebenssituation nach den Erfahrungen der medizinischen Wissenschaft einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, an einer unerkannten Tuberkulose zu erkranken.

Was ist Tuberkulose und wie wird sie verbreitet?

In Österreich ist die Tuberkulose eine seltene Krankheit geworden. Im Vorjahr erkrankten 183 Personen an offener Tuberkulose in Wien. Die Tuberkulose ist durch spezielle Antibiotika gut behandelbar.

Je enger der Kontakt zur erkrankten Person war, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken. Bei einem nur geringen Kontakt in geschlossenen Räumen ist die Wahrscheinlichkeit der Ansteckung gering. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Nur etwa fünf Prozent der Angesteckten erkranken im Lauf ihres ganzen Lebens.

Für den Fall einer Erkrankung ist bei der Tuberkulose mit einem schleichenden Beginn und nur uncharakteristischen Beschwerden (Husten, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, leichtes Fieber, Nachtschweiß, Stechen in der Brust) zu rechnen. Es ist aber auch möglich, dass die erkrankte Person gar keine Beschwerden hat.

Die Tuberkulose wird mit speziellen Antibiotika behandelt, die in einer Kombination von mindestens drei verschiedenen Medikamenten gegeben werden müssen. Ziel der Behandlung ist die Vernichtung der Tuberkulosebakterien, dann wird die Krankheit ausheilen. (Schluss) red

Rückfragehinweis für Medien:

  • Susanne Rother
    Magistratsabteilung 15 - Gesundheitsdienst der Stadt Wien
    Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
    Thomas-Klestil-Platz 8/2, Town Town, 1. Stock, CB 18.111
    A-1030 Wien
    Telefon (+43 1) 40 00-852 40
    Handy 0676 - 811 88 52 40
    Fax 40 00-99-876 13
    E-Mail: publicrelations@ma15.wien.gv.at
    www.wien.gv.at/

(RK vom 21.10.2008)