Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.10.2008:
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Frauenberger zu Strategien gegen Frauenhandel

Wien (RK). Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger begrüßte heute Dienstag ausdrücklich die Initiativen von Frauenministerin Heidrun Silhavy gemeinsam mit Expertinnen, die Mechanismen des Frauenhandels als Frauen- und Menschenrechtsverletzung darzustellen und wirksame Strategien gegen den Frauenhandel aufzuzeigen ...

Wien (RK). Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger begrüßte heute Dienstag ausdrücklich die Initiativen von Frauenministerin Heidrun Silhavy gemeinsam mit Expertinnen, die Mechanismen des Frauenhandels als Frauen- und Menschenrechtsverletzung darzustellen und wirksame Strategien gegen den Frauenhandel aufzuzeigen. Frauenhandel, so Frauenberger, sei ein geschlechtsspezifisches Verbrechen und werde oftmals verharmlost. Das gelte in diesem Kontext sowohl für Zwangsprostitution als auch für die Ausbeutung der Arbeitskraft Frau am sogenannten informellen Arbeitsmarkt, wo Frauen und Mädchen als Kindermädchen, Pflegerinnen, Haushälterinnen ausgebeutet werden, betonte die Wiener Frauenstadträtin. Das komme, so Frauenberger, moderner Sklaverei gleich. Hier werden Frauen- und Menschenrechte mit Füßen getreten, sagte sie.****

Die Wiener Frauenstadträtin: "Gewalt an Frauen und dazu gehört selbstverständlich auch der Frauenhandel hat die unterschiedlichsten Gesichter und es braucht somit ein ganzes Bündel an Maßnahmen und Werkzeugen, um dagegen wirksam vorzugehen - auf kommunaler, nationaler und internationaler Ebene. Ganz wichtig dabei ist es, vor allem die betroffenen Frauen nicht allein zu lassen."

Stadt Wien verfügt über dichtes Beratungs- und Betreuungsangebot für Opfer von Frauenhandel

Wien unterstützt jedenfalls alle von Gewalt betroffenen Frauen umfassend, um ihnen ein selbstbestimmtes, unabhängiges und sicheres Leben zu ermöglichen und sie auf dem Weg dorthin aktiv zu begleiten, unterstich die Wiener Frauenstadträtin. Wien hat u.a. mit seinen vier Frauenhäusern das dichteste Gewaltschutznetz in ganz Österreich. Für von Frauenhandel betroffenen Frauen steht außerdem ein auf ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmtes Beratungs- und Betreuungsangebot zur Verfügung. So wird beispielsweise auch der Verein LEFÖ, der sich explizit mit der Betreuung und Beratung von Opfern von Frauenhandel beschäftigt, von der Stadt Wien gefördert. In der Magistratsabteilung 35 (Einwanderungsbehörde)wurde zudem eine eigene Ansprechstelle für Opfer von Frauen - und Menschenhandel eingerichtet, die mit dem Verein LEFÖ eng zusammenarbeitet. Hier geht es vor allem auch darum, die Betroffenen aufenthaltsrechtlich abzusichern.

Die Stadt Wien hat weiters einen "Call für Maßnahmen gegen den Frauen- und Mädchenhandel" durchgeführt, bei dem Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und NGO's eingeladen waren, Projektvorschläge einzureichen. So konnten im vergangenen eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Frauenhandels in und aus Osteuropa in Albanien, Mazedonien und Moldau verwirklicht werden, die auf Information und Sensibilisierung von Mädchen und Frauen abzielten.

Frauenberger: Wien fördert Frauen und Mädchen gezielt über Bildungsprojekte in Armutsregionen

Als einen Beitrag zur Verhinderung der Ausbeutung von Frauen nannte die Wiener Frauenstadträtin auch eine wirksame Entwicklungszusammenarbeit. Die Stadt Wien setzt hier gezielt und bewusst auf Frauenförderung in den Armutsregionen Europas und in Afrika und engagiert sich insbesondere im Bildungsbereich. " Im Rahmen dieser "Hilfe vor Ort" geht es uns vor allem darum, Mädchen und Frauen ein gute Grund- bzw. Berufsausbildung zu bieten, denn das ist eine wesentliche Grundlage in Richtung eines unabhängigen, selbstbestimmten Lebens, "erklärte dazu Frauenberger.

Abschließend hob die Frauenstadträtin die Bedeutung der Vernetzung aller relevanten Institutionen und Einrichtungen - auch über nationalstaatliche Grenzen hinweg- hervor: " Nur gemeinsam und mit lückenlos ineinander greifenden Maßnahmen sind wir stark im Kampf gegen den Frauenhandel. Und dazu gehört auch die gemeinsame, die solidarische Bewusstseinsbildung in einer breiten Öffentlichkeit." (Schluss) gph

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  • Gabriele Philipp
    Mediensprecherin StRin Sandra Frauenberger
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(RK vom 21.10.2008)