Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.10.2008:
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Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold für Karlheinz Böhm

Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold für Karlheinz Böhm

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Wien (RK). In Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik und Kultur wurde heute im Roten Salon des Wiener Rathauses der bekannte Schauspieler und Gründer der Stiftung "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm für sein Lebenswerk und seine bedeutenden Leistungen mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien ...

Wien (RK). In Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten aus Politik und Kultur wurde heute im Roten Salon des Wiener Rathauses der bekannte Schauspieler und Gründer der Stiftung "Menschen für Menschen", Karlheinz Böhm für sein Lebenswerk und seine bedeutenden Leistungen mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold ausgezeichnet.

"Karlheinz Böhm hat die Menschen über Jahrzehnte als Schauspieler und Künstler bewegt, aber seine wirkliche Lebensrolle hat er als Mensch für Menschen gefunden", sagte Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner im Rahmen der Ehrung. "Sein Lebenswerk steht im Zeichen der Solidarität und einer tiefen Mitmenschlichkeit. Er hat in 27 Jahren seiner Tätigkeit für und mit ‚Menschen für Menschen' in Äthiopien etwas getan, was andere niemals gewagt hätten. Und er hat mit seinem persönlichen Einsatz die Welt ein Stück menschlicher gemacht und zehntausenden Menschen Hoffnung und Zukunft gegeben. Genau deshalb sind wir alle Karlheinz Böhm zu Dank verpflichtet", so Brauner.

Biografie Karlheinz Böhm

Karlheinz Böhm wurde 1928 als Kind der Sopranistin Thea Linhard und des Dirigenten Karl Böhm in Darmstadt geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Deutschland bzw. in einem Internat in der Schweiz. 1946 kam er mit seinen Eltern nach Graz und legte dort die Matura ab. Nach einem Intermezzo als Student der Anglistik und Germanistik sowie nach einem Semester Kunstgeschichte in Rom, folgte Böhm seiner Neigung zum Theater und begann eine Schauspielausbildung.

Nach ersten Schauspielrollen u.a. an der Josefstadt gelang ihm mit der Sissi-Trilogie in der Rolle des Kaiser Franz Joseph Mitte der fünfziger Jahre der Durchbruch zum internationalen Filmstar. Als Theaterschauspieler nahm er Engagements im gesamten deutschen Sprachraum wahr, blieb dem Metier Film allerdings stark verbunden, etwa auch im Zuge seiner Zusammenarbeit mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder, mit dem er Filme wie den Psycho-Thriller "Martha" oder "Fontane Effi Briest" drehte. Anfang der achtziger Jahre übernahm Böhm auch eine Rolle in der Serie "Ringstraßenpalais", einer österreichisch-deutschen Koproduktion des ORF in Zusammenarbeit mit dem ZDF.

1981 gründete Böhm die Stiftung "Menschen für Menschen". Grundstock für die Arbeit waren die Spenden, die bei einer Wette in der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" im Mai 1981 zusammengekommen waren. Damals hatte Karlheinz Böhm mit dem Publikum gewettet, dass "nicht jeder dritte Zuschauer eine Mark, einen Schweizer Franken oder sieben österreichische Schilling für notleidende Menschen in der Sahelzone spendet". Karlheinz Böhm gewann die Wette. Doch es kamen 1,2 Millionen DM (über 600.000 Euro) durch die Wette zusammen. Bewegt von dieser Spendenbereitschaft, gründete Karlheinz Böhm nach seiner ersten Äthiopienreise am 13. November 1981 in München die Organisation "Menschen für Menschen". Der Schauspieler leitet die Hilfsorganisation persönlich - inzwischen gemeinsam mit seiner Frau Almaz. Bei seiner Äthiopienreise besuchte Karlheinz Böhm ein Flüchtlingslager mit etwa 1.500 Halbnomaden des Stammes der Hauiwa in Babile (Ost-Äthiopien). Gemeinsam mit ihnen begann er das erste Projekt im ca. 30 Kilometer entfernten Erer-Tal, wo die Flüchtlinge in vier neue Dörfer siedeln konnten. Heute - 27 Jahre später - betreibt "Menschen für Menschen" in acht Regionen Äthiopiens eine Vielzahl von langfristig angelegten Projekten. Diese schließen landwirtschaftliche und agro-ökologische Projekte, den Bau von Brunnen, Mädchenwohnheimen und Schulen ebenso ein wie den Ausbau des Gesundheitswesens und immer intensiver auch Ausbildungsprogramme und aufklärende Maßnahmen zur Stärkung der Stellung von Frauen in der Gesellschaft. Vor Ort sind über 700 MitarbeiterInnen, darunter nur sehr wenige EuropäerInnen, im Einsatz.

  • Internet: www.menschenfuermenschen.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wha

Rückfragehinweis für Medien:

(RK vom 17.10.2008)