Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.07.2008:
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Frauenberger präsentiert Wiener best practice Projekte

Frauenberger präsentiert Wiener best practice Projekte

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Wien, (OTS) Frauenstadträtin Sandra Frauenberger präsentierte heute, Donnerstag, in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Frauenministerin Heidrun Silhavy zum Thema "Frauen beschäftigen - Unabhängigkeit sichern!" Wiener best practice Projekte. Damit Frauenpolitik voll greifen kann, müsse eine optimale Verzahnung mit ...

Wien, (OTS) Frauenstadträtin Sandra Frauenberger präsentierte heute, Donnerstag, in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Frauenministerin Heidrun Silhavy zum Thema "Frauen beschäftigen - Unabhängigkeit sichern!" Wiener best practice Projekte. Damit Frauenpolitik voll greifen kann, müsse eine optimale Verzahnung mit Frauenpolitik auf Bundesebene und kommunaler Ebene garantiert sein, erklärte die Wiener Frauenstadträtin beim Mediengespräch mit der Frauenministerin. Frauenberger wörtlich: "Nur wenn ein Rädchen in das andere greift - wie bei einem Zahnrad - können wir eine optimale Frauenpolitik und damit eine effiziente Gleichstellungspolitik im Sinne von mehr Verteilungsgerechtigkeit, die jeder einzelnen Frau spürbar zu Gute kommt, umsetzen. Wir stehen daher dafür, dass Frauen in diesem Land, in dieser Stadt eigenständig existenzgesichert, unabhängig und selbstbestimmt leben können."

Frauenberger: "Durch erzielte Verbesserung auf Bundesebene können kommunale Frauenprogramme voll greifen"

Dafür braucht es eine entsprechende gesetzliche Unterstützung als wesentliche Rahmenbedingung für gelebte und effiziente Frauenförderung. Rahmenbedingungen, die vom Frauenministerium in der großer Koalition erfolgreich umgesetzt wurden. Frauenberger unterstrich in diesem Zusammenhang unter anderem nochmals die Bedeutung der Neuregelung beim Kindergeld und den Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitbeschäftigte.

Frauenberger bezeichnete letztere Regelung auch als wichtige Gegensteuerung, da es für die Betriebe nicht mehr in diesem Ausmaß rechnet, Teilzeitplätze zu schaffen. Denn, so Frauenberger weiter, auch wenn Teilzeit für eine bestimmte Lebensphase wünschenswert ist, dürfe sie keine Dauerlösung sein, sondern könne nur eine Übergangslösung hin zu einer Vollzeitbeschäftigung darstellen, die die Mehrheit der Frauen dann auch anstrebt. "Alle bisher erreichten Verbesserungen erleichtern für Frauen jedenfalls den Wiedereinstieg, verbessern die Arbeitsmarktchancen und damit können unsere kommunale Unterstützungsprogramme auch voll greifen, "hielt die Frauenstadträtin fest.

"Weil Auszeiten nicht nur Frauensache sind - das Wiener KarenzKarriereKompetenzZentrum"

Frauenberger: "So braucht es etwa eine zeitgerechte Planung für einen raschen Wiedereinstieg und die Rückkehr zur Vollarbeitszeit. Denn, je länger Frauen in Karenz bleiben, umso schwieriger gestaltet sich für sie der Wiedereinstieg und desto höher ist der Einkommensverlust." Genau hier setzt das Projekt "KarenzKarriereKompetenzZentrum" (K3) an. K3 richtet sich sowohl an Betriebe, als auch an deren MitarbeiterInnen. Der Innovationswert dieses Projektes liegt darin, dass vor allem Klein- und Mittelbetriebe verstärkt bei der Implementierung eines umfassenden Auszeiten- und Karenzmanagements unterstützt sowie beraten werden. Dabei wird der Fokus nicht nur auf Karenzzeiten gelegt, sondern auf verschiedene Arten von Auszeiten wie etwa persönlich-berufliche Weiterbildung ("Lebenslanges Lernen") oder die Pflege von Kindern und Angehörigen. Auch in Sachen Elternkarenz für Väter engagiert sich K3 und setzt auf Bewusstseinsarbeit sowie konkrete Förderung bei den Unternehmen wenn es darum geht, Männer beim Umstieg auf Elternkarenz zu unterstützen. Mit K3 wird jedenfalls die Lücke zwischen ArbeitnehmerInnen und Unternehmen geschlossen.

Bessere Arbeitsmarktchancen durch rasche Hilfe beim (Wieder)einstieg und Weiterkommen im Beruf

Bildung sichert Frauen ein selbstbestimmtes Leben. Fakt ist: nachweisbar steigen Frauen mit minder qualifizierter Arbeit länger aus dem Beruf aus und sind weitaus öfters von Arbeitslosigkeit bedroht. Gerade gering qualifizierte Frauen und hier insbesondere Migrantinnen sind aber auch von Aus- und Weiterbildung in zweierlei Hinsicht ausgeschlossen, weil Aus- und Weiterbildung teuer als auch vom Zeitmanagement her ein Luxus ist. Gering qualifizierte Frauen sind außerdem auch von betrieblichen Weiterbildungsangeboten ausgeschlossen.

Dazu die Wiener Frauenstadträtin: "Weil, es nicht sein kann, dass Bildung ein Luxus ist, bietet Wien gerade auf diesem Sektor - insbesondere in Zusammenarbeit mit dem waff (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) - eine Reihe an Projekten sowie umfangreiche Weiterbildungsförderungen für Frauen und Mädchen an." So wurden die Frauen- und Mädchenförderungsmaßnahmen im Rahmen des waff 2008 auch weiter aufgestockt. 2008 stellt der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) 6 Mio. Euro für spezielle Frauenprogramme zur Verfügung. Verteilt auf alle waff Programme sind 60 Prozent der TeilnehmerInnen Frauen. Im wesentlichen sind das waff Programme NOVA für Wiedereinsteigerinnen und "FRECH - Frauen ergreifen Chancen" für beschäftigte Frauen. Der waff ist in Ergänzung zum AMS ein best practice Beispiel für proaktive Arbeitsmarktpolitik und eine Österreich weit einzigartige Institution.

Ein Programmteil, der auf die spezielle Bedürfnisse von Migrantinnen abzielt ist "Nova goes to Mamas". Im Rahmen der "Mama lernt Deutsch"-Kurse will die Stadt Wien in Kooperation mit dem waff die Teilnehmerinnen mit dem Wiener Arbeitsmarkt vertraut machen. Frauenberger: "Neben dem Spracherwerb ist es nämlich ein ganz wichtiges Ziel von "Mama lernt Deutsch", Migratinnen für ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben zu empowern. Ein Schwerpunkt muss dabei auch auf der eigenständigen Existenzsicherung liegen, denn das kommt auch der nächsten Generation und im Sinne von Vorbildwirkung gerade auch den Mädchen zu Gute. Und das tun wir mit dem Projekt "NOVA goes to Mamas".

Schließlich bietet der Bildungskompass der Frauenabteilung umfassenden Überblick über die vielfältigen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen sowie Förderangebote in Wien.

Betriebliche Frauenförderung ist Schlüssel zur Gleichstellung

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt in Wien ist die betriebliche Frauenförderung. Wien nimmt durch die große Anzahl an Klein- und Mittelbetrieben hier eine Sonderstellung ein. Frauenberger: "Betriebliche Frauenförderung kann aber nur dann funktionieren, wenn wir die Betriebe mit ins Boot bekommen. Klarzumachen gilt es, dass Betriebe hier eine große Verantwortung haben, die Potenziale von Frauen besser als bisher zu erkennen und zu nutzen, auch zu ihrem eigenen Vorteil." Daher wird Wien im Herbst dieses Jahres die Publikation "7 Schritte zur Gleichstellung" neu auflegen. Im wesentlich soll diese Broschüre eine Anleitung für Betriebe sein, betrieblichen Frauenförderung Schritt für Schritt umzusetzen. Die Palette reicht dabei von A wie Ausbildungsförderung und Aufstieg über geschlechtergerechte Personalentwicklung, Einkommensgerechtigkeit zu Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bis zu Z wie Zeitmanagement.

Förderung von Mädchen in atypischen Berufen

Grundsätzlich gehe es darum, dass sich Mädchen nicht auf einige wenige "typische" Berufe, wie Friseurin oder Bürokauffrau, konzentrieren, sondern dass ihnen die gesamte Palette von über 250 Berufen offensteht, betonte die Wiener Frauenstadträtin. Daher sei Mädchenförderung in nicht - traditionelle und zukunftsorientierte Berufe einer der Schwerpunkte der Wiener Frauenpolitik, sagte sie. Frauenberger wörtlich: "Denn gerade solche Berufe bieten höhere Einstiegsgehälter, mehr Jobsicherheit, bessere Aufstiegschancen und damit bessere Chancen auf ein selbstbestimmtes, finanziell abgesichertes Leben."

  • So will der Wiener Töchtertag Mädchen Selbstbewusstsein
    vermitteln und ihnen den Rücken stärken für neue Berufs- und
    Ausbildungswege. Heuer beteiligten sich bereits mehr als 160
    Unternehmen am "Wiener Töchtertag" und rund 3000 Mädchen.
    Schwerpunkt ab 2008: Implementierung von Nachhaltigkeit durch
    ganzjährig Workshops für Mädchen in Unternehmen. Vernetzung mit
    Newsletter, Informationsaustausch, verstärkter Zusammenarbeit
    mit Schulen, PädagogInnen und Behinderteninitiativen
    sicherstellen.
  • Jobs4girls Die Website www.jobs4girls.at bietet umfassende
    Informationen zur Berufsorientierung und Berufswahl mit
    Schwerpunkt nicht-traditionelle Frauenberufen.
  • Projekt Roberta: Ziel ist die Veränderung von Rollenstereotypen
    und Mädchen mit dem Thema "Technik" in Berührung zu bringen.
    (Programmieren von Lego - Robotern)
  • Sprungbrett: Angebot für Mädchen, Schule/Eltern und Betriebe, zu
    technischer und handwerklich orientierter Berufswahl und
    Beschäftigung.
  • Weil es Rahmenbedingungen für einen geschlechtergerechten
    Unterricht braucht, um Mädchen an technische Berufe
    heranzuführen, muss auch auf der pädagogischen Ebene, also auch
    in der Ausbildung der LehrerInnen angesetzt werden. Das macht
    Wien mit dem Projekt "mut3 - Mädchen und Technik"! Bei diesem
    Projekt geht es darum, Mädchenförderung in der Aus- und
    Fortbildung von LehrerInnen strukturell und nachhaltig zu
    verankern.
  • Leitfaden der Frauenabteilung der Stadt Wien (MA 57) für
    gendersensible Didaktik: Quelle für Lehrende, um schon in der
    Unterrichtsvorbereitung Chancengleichheit zwischen den
    Geschlechtern anstreben zu können.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gph

  • Rückfragehinweis für Medien:
    Gabriele Philipp
    Mediensprecherin StRin Sandra Frauenberger
    Tel.: 4000/81295
    Mobil: 0676/8118 81295
    E-Mail: gabriele.philipp@wien.gv.at

(RK vom 17.07.2008)