Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.06.2008:
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Ausstellungen beleuchten künstlerischen Umbruch um 68'

Wien (RK). Mit einer Zeit des Umbruchs in der Kunstszene der späten 60er Jahre beschäftigen sich in Wien im Sommer drei Ausstellungen. Die Fotogalerie Wien präsentiert in einer bis 19. Juli laufenden Werkschau Künstlerinnen der 1977 gegründeten Initiative INTAKT, das Museum Auf Abruf (MUSA) startet am 4. Juli mit der ...

Wien (RK). Mit einer Zeit des Umbruchs in der Kunstszene der späten 60er Jahre beschäftigen sich in Wien im Sommer drei Ausstellungen. Die Fotogalerie Wien präsentiert in einer bis 19. Juli laufenden Werkschau Künstlerinnen der 1977 gegründeten Initiative INTAKT, das Museum Auf Abruf (MUSA) startet am 4. Juli mit der Schau "Kunst und Politik", das MUMOK zeigt mit "Mind Expanders" Zusammenhänge zwischen Kunst und Architektur auf.

Ausstellungen im Überblick

Unter dem Titel "Intakt - Die Pionierinnen" zeigt die Fotogalerie Wien (9., Währinger Straße 59) noch bis 19. Juli eine Ausstellung, die neben Fotos auch interessante Techniken wie etwa Fotocollagen oder einen auf Satin gedruckten Digitalprint offenbart. Die Wiener Initiative "Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen - INTAKT" um die es in der Ausstellung geht, wurde in den 70er Jahren gegründet. Ziel war es, das weibliche Kunstschaffen in einem männlich dominierten Kunstbetrieb zu stärken. Mit Aktivitäten wie Ausstellungen, Performances, Gemeinschaftsprojekten und Aktionen leisteten die Künstlerinnen von INTAKT einen bis dato wenig beachteten Innovationsschub in der österreichischen Kunstszene. Im Rahmen der Finissage findet am 18. Juli eine Podiumsdiskussion (Beginn: 19.00 Uhr) mit Zeitzeuginnen statt.

"Kunst und Politik" im MUSA (1., Felderstraße 6-8) beschäftigt sich mit der Rolle der Kunst als Mittel zum Widerstand gegen hegemoniale Macht. Zentrale Themen, die sich von den 60er Jahren bis hin zur Gegenwart erstrecken, sind unter anderem Nachwirkungen des Holocaust, Ereignisse wie der Ungarn-Aufstand, die Niederschlagung des Prager Frühlings, 1968, die atomare Bedrohung, die Veränderung der Arbeitswelt und der Geschlechterverhältnisse, sowie Künstlerproteste rund um das Jahr 2000. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 4. Juli findet ab 15.00 Uhr ein Symposium statt, bei dem u.a. Politik- und Kulturwissenschafter zum Thema Politik und Kunst diskutieren werden. Darunter etwa am Beispiel Lateinamerikas der 60er Jahre oder im heutigen Russland. Zur Ausstellung selbst sowie zum Symposium ist der Eintritt frei.

Die Ausstellung "Mind Expanders", die von 27. Juli bis 30. August im MUMOK (7., Museumsplatz 1) zu sehen ist, lenkt den Fokus auf gesellschaftliche und künstlerische Umbrüche in den Bereichen performativer, raum- und architekturbezogener Kunst. Gemeinsamer Nenner der beiden Genres Kunst und Architektur, die bis zu den späten 60er Jahren streng getrennt waren, ist u.a. das Verhältnis zwischen Individuum und Umwelt zu hinterfragen. Gezeigt werden u.a. Arbeiten des Wiener Aktionismus, Valie Export, Peter Weibel, Arnulf Rainer, Bruce Nauman und Coop Himmelb(l)au.

  • Nähere Infos auch im Internet unter www.fotogalerie-wien.at ,
    www.mumok.at und www.musa.at

(Schluss) rav

(RK vom 27.06.2008)