Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.05.2008:
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Wehsely/Schicker präsentierten GZ Baumgarten-Siegerprojekt

Wehsely/Schicker präsentierten GZ Baumgarten-Siegerprojekt

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Wien (RK). Die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker präsentierten am Freitag den Sieger des Architekturwettbewerbes für den Neubau des Geriatriezentrums Baumgarten. Für das Projekt an der Ecke Hütteldorferstraße/ Zehetnergasse ...

Wien (RK). Die Wiener Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely und Stadtentwicklungs- und Verkehrsstadtrat DI Rudolf Schicker präsentierten am Freitag den Sieger des Architekturwettbewerbes für den Neubau des Geriatriezentrums Baumgarten. Für das Projekt an der Ecke Hütteldorferstraße/ Zehetnergasse erhielt eine ArchitektInnengemeinschaft den Zuschlag: "Ganahl Ifsits Architekten" sowie "sglw architekten, Silbermayr, Goess, Lambert, Welzl" gewannen den zweistufigen, europaweiten Wettbewerb. Stadträtin Wehsely: "Mit diesen erstklassigen ArchitektInnen kamen Planer zum Zug, die ein Ambiente in höchstem Wohnkomfort für pflegebedürftige Menschen schaffen und gleichzeitig den MitarbeiterInnen ein angenehmes Arbeitsumfeld ermöglichen." Stadtrat Schicker ergänzt: "Aus fünf Modellen wurde das Projekt der Arbeitgemeinschaft 'Ganahl Ifsits Architekten' und 'sglw architekten' ausgewählt. Beeindruckt hat vor allem das Zweihaus-Konzept in hoher gestalterischer Qualität. Das neue Geriatriezentrum erhält dadurch eine optimale Aufteilung der Stationen und viel Raum für Grünflächen."****

Die kreative, architektonische Lösung bringt auch für die AnrainerInnen der Heinrich-Collin-Straße mehr Lebensqualität durch Sonne und Licht. "Im Endausbau wird die Gebäudehöhe um zwei Geschoße verringert", so Wehsely.

Der Architekturwettbewerb war von reger Teilnahme gekennzeichnet. Die Sieger konnten sich schließlich gegen 25 BewerberInnen der 1. Stufe sowie fünf der 2. Stufe durchsetzen. Die Ausstellung der eingereichten Projekte ist von 7. bis 21. Mai, täglich von 8 bis 15 Uhr im Geriatriezentrum Baumgarten, Pavillon 1, Erdgeschoß im Direktionsgang zu besichtigen.

Das Siegerprojekt geht nun in die Planungsphase. Voraussichtlicher Baubeginn ist im Jahr 2011, die Inbetriebnahme für 2013 geplant. Den 2. und 3. Platz belegten Architekt Mag.arch. Roland Hagmüller und Nickl & Partner Architekten.

Das Projekt im Detail

Dr. Roland Paukner, Direktor der Pflegeheime des Wiener Krankenanstaltenverbundes: "Der Aspekt des Wohnens steht im Vordergrund, ein krankenhausähnlicher Charakter wird bewusst vermieden. Kleine Wohnbereiche, Vertrautheit, Überschaubarkeit und Sicherheit sollen die Lebensqualität für die künftigen BewohnerInnen steigern." Außerdem wird auf Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten geachtet, sowie ganz besondere Rücksicht auf die steigende Zahl demenzkranker Menschen gelegt.

Das Geriatriezentrum Baumgarten wurde im Jahre 1900 errichtet und besteht aus sechs einzelnen Pavillons. Die Pavillons 2 und 3 werden durch einen Neubau ersetzt. In diesem Neubau werden 336 Betten auf 12 Stationen mit je 28 Betten pro Station in Ein- und Zweibettzimmern untergebracht. Die übrigen vier unter Denkmalschutz stehenden Pavillons bleiben erhalten und stehen für Verwaltung, Kindergarten, betreutes Wohnen und dem Tageszentrum des Fonds Soziales Wien zur Verfügung.

Paukner: "Im neuen Haus werden Medizin, Pflege und Therapie selbstverständlich auf höchstem Standard gewährleistet. Dazu gehört eine Rund-um-die-Uhr Anwesenheit von ÄrztInnen. Außerdem sind sämtliche Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten direkt vor Ort vorhanden."

Pflege in wohnlicher Atmosphäre

Durch eine sehr flexible Bauweise können Zimmer jeweils zusammengelegt bzw. verbunden werden. Jeder Wohnraum bekommt ein behindertengerechtes Bad und wird mit einer mit Rollstuhl bzw. dem Bett befahrbaren Loggia ausgestattet.

In jedem der zwölf Wohnbereiche werden zwei bis drei Tagesräume errichtet. "Marktplatzzonen" auf den Gängen machen den täglichen Ablauf erlebbar. "Wohlfühlbäder" dienen nicht mehr ausschließlich der Körperreinigung, sondern ermöglichen auch Wellness- und Therapiebehandlungen. Gemeinschaftsräume, ein Veranstaltungssaal, Räume für die Betreuung, Diagnostik und Therapie sind ebenso vorgesehen. In der Eingangszone sind Geschäfte und Dienstleistungsbereiche (z.B. Friseur, Pediküre, etc.) geplant.

Bis 2015 entsteht in Wien neue, moderne Pflegelandschaft Derzeit gibt die Stadt jährlich mehr als 680 Millionen Euro für ambulante und stationäre Pflege und Betreuung aus. Das Angebot reicht von der Betreuung und Pflege zu Hause mit Hilfe mobiler Dienste über PensionistInnen-Klubs und Tageszentren, betreute Wohnformen bis hin zu Wohn- und Pflegehäusern, die auch medizinische Betreuung und Therapie anbieten. Im stationären Bereich gibt es rund 8.500 Pflegeplätze.

"Bereits 2010 wird die Stadt zusammen mit gemeinnützigen Trägern für die Wienerinnen und Wiener ein dichtes Netz kleinerer und modernster Pflegeeinrichtungen errichtet haben. Die Gesamtzahl der Pflegeplätze steigt damit auf 10.000. Insgesamt investiert die Stadt Wien bis ins Jahr 2015 mehr als 350 Millionen Euro", so Wehsely.

Neben dem Geriatriezentrum Baumgarten werden bis 2015 fünf weitere neue Geriatriezentren errichtet bzw. von der Stadt Wien betrieben: in Liesing, Meidling, Innerfavoriten, Simmering und Leopoldstadt. Außerdem wird der Wiener Krankenanstaltenverbund und das Kuratorium Wiener Pensionisten Wohnhäuser (KWP) im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zusätzlich drei innovative Einrichtungen mit insgesamt über 700 Plätzen in den Bezirken Ottakring, Döbling und Hietzing entwickeln und errichten.

  • Fotos und Grafiken sind unter
    www.wienkav.at/architekturwettbewerbGZB downloadbar.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) me

(RK vom 02.05.2008)