Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.05.2008:
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Mit der U2 bis zum Stadion

Mit der U2 bis zum Stadion

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Wien (RK). Ab 10. Mai 2008 werden die Wienerinnen und Wiener mit den Zügen der Linie U2 über die derzeitige Endstelle am Schottenring hinaus via den Praterstern und das Messegelände bis zum Ernst-Happel-Stadion fahren können - rechtzeitig zum Ankick des ersten Spiels der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Wien am 8 ...

Wien (RK). Ab 10. Mai 2008 werden die Wienerinnen und Wiener mit den Zügen der Linie U2 über die derzeitige Endstelle am Schottenring hinaus via den Praterstern und das Messegelände bis zum Ernst-Happel-Stadion fahren können - rechtzeitig zum Ankick des ersten Spiels der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Wien am 8. Juni 2008. Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Vizebürgermeisterin Grete Laska stellten am Freitag gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, Gerhard Kubik, sowie dem Geschäftsführer der Wiener Linien, Dipl.- Ing. Günter Steinbauer, die fertig gestellte U2-Strecke im Rahmen einer Pressefahrt den Medien vor.

Die Linie U2 verkehrt derzeit zwischen Karlsplatz und Schottenring und hat sechs Stationen. Nun wird sie bis zum Ernst- Happel-Stadion verlängert. Seit Sommer 2003 wird an der rund vier Kilometer langen Verlängerungsstrecke gebaut. Am 10. Mai 2008 werden die aufwändigen Bauarbeiten nach rund fünf Jahren Bauzeit abgeschlossen sein, und die derzeit dreieinhalb Kilometer lange Strecke wird um rund vier Kilometer auf knapp siebeneinhalb Kilometer angewachsen sein. Statt sechs Stationen werden den Fahrgästen entlang der U2 dann elf Stationen zur Verfügung stehen.

Wer nach der Eröffnung des neuen U2-Abschnitts vom Karlsplatz ohne Stress, Stau und Parkplatzprobleme zu einem Fußballspiel ins Stadion fahren möchte, ist dann nur noch 14 Minuten unterwegs. Vom Rathaus zur Station Messe Prater sind dann nur 10 Minuten nötig.

Die U2 ist voll auf EM-Kurs

"Im Einzugsgebiet der U2-Verlängerung vom Schottenring zum Stadion leben mehr als 90.000 Menschen, die U-Bahn-Verlängerung bedeutet eine massive Aufwertung der Leopoldstadt. Die neue U2- Strecke erschließt darüber hinaus ganz wichtige infrastrukturelle Einrichtungen wie die Wiener Messe oder den künftigen Standort der Wirtschaftsuniversität Wien. Und nicht zuletzt werden wir in Wien die einzige Host-City der UEFA EURO 2008TM sein, in der die Fans und natürlich die Wienerinnen und Wiener direkt mit der U-Bahn bis zum Stadion fahren können", erklärt Bürgermeister Dr. Michael Häupl anlässlich der Pressefahrt.

Vizebürgermeisterin und Sportstadträtin Grete Laska streicht die Bedeutung der U2 für das Fußball- und Sportfest UEFA EURO 2008TM hervor: "Die Fußball-Europameisterschaft wird der erste Großeinsatz auf der verlängerten U2-Strecke sein. Im Zusammenspiel der neuen U2 und der U1 sowie der U3 ist es möglich, künftig innerhalb einer Stunde etwa 50.000 Fans ins Stadion bzw. nach den Spielen zurück zu bringen. Die U2 ist zugleich mit einer Fahrzeit von lediglich zehn Minuten die direkte und schnelle Verbindung in die Fanzone in der Innenstadt - einem tollen Fußballfest steht damit nichts mehr im Wege."

Die U2-Verlängerung zum Stadion ist für Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner der erste Schritt im weiteren Ausbauprogramm der U2 in Richtung Flugfeld Aspern: "Wenn die U-Bahn ab 10. Mai 2008 bis zum Stadion fährt, werden den KundInnen der Wiener Linien zusätzlich zu den jetzt bestehenden sechs Stationen weitere fünf Stationen entlang der U2 zur Verfügung stehen. Besonders stolz sind wir auf die extra für Großevents konzipierte Station Stadion. Und bereits 2010 fährt die U2 bis in den 22. Bezirk zur Aspernstraße und bindet damit das SMZ Ost und die ÖBB-Station Stadlau an das U-Bahn-Netz an. Und last but not least erreicht die U-Bahn 2013 das Flugfeld Aspern, eines der ganz zentralen Stadtentwicklungsgebiete Wiens", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner.

Von der "Ustrab" zur U-Bahn

Die jetzt fertig gestellte Linie U2 hat eine lange Geschichte, geht sie doch im Bereich der Stammstrecke zwischen Karlsplatz und Donaukanal aus der alten "Ustrab" (Unterpflasterstraßenbahn) hervor, die 1966 eröffnet worden war, dann auf die U-Bahn Linie U2 umgebaut wurde und am 30. August 1980 zwischen Karlsplatz und Schottenring ihren Betrieb aufnahm.

Am 12. April 2000 begann die 3. Ausbauphase der Wiener U-Bahn mit dem Umbau und der Verlängerung der alten, kurzen U2-Stationen auf die übliche U-Bahn-Stationslänge. Der Spatenstich für die Neubaustrecke der U2 vom Schottenring zum Stadion erfolgte am 12. Juni 2003 und für die Verlängerung über die Donau zur Aspernstraße am 28. September 2006. Seither sind Jahre intensivster Bautätigkeit unter oft schwierigen hydrogeologischen Verhältnissen vergangen.

Fünf neue U2-Stationen ab 10. Mai

  • Station Schottenring

Diese Station wurde durch die Verlängerung der U2 zu einem mehrgeschoßigen Umsteigeknoten. Die beiden bestehenden U2/U4- Mittelbahnsteige wurden zu einem breiten Bahnsteig der U4 verbunden, in den der Abgang zur U2 integriert ist. Die neue U2- Station liegt quer unter dem Donaukanal (bis zu 21 Meter tief) und erhielt zwei getrennte Bahnsteigtunnel mit innenliegenden Seitenbahnsteigen.

  • Station Taborstraße

Die Station Taborstraße liegt schräg unter der Kreuzung Taborstraße/Obere Augartenstraße und der Novaragasse. Sie besitzt innenliegende Seitenbahnsteige und zwei Aufgänge.

  • Station Praterstern

Die Station Praterstern erhält als stark frequentierter Umsteigeknoten durch die Anknüpfung an die U2 noch mehr an Bedeutung. Die neue U2-Station liegt östlich des ÖBB-Bahnhofs Wien Nord in dreifacher Tieflage und erstreckt sich vom ehemaligen Parkplatz bis in die Grünfläche der Venediger Au. Das Stationsgebäude wurde zur Gänze in offener Bauweise errichtet. Vom stadteinwärtigen Bahnsteigende führen drei Aufzüge zu einem neuen, unter dem Niveau liegenden Passagengeschoß und auch an die Oberfläche. Zusätzlich gelangt man vom Mittelbahnsteig über Stiegenanlagen und drei Fahrtreppen ebenfalls in das Passagengeschoß.

Die östlich des ÖBB-Bahnhofs Wien Nord an der Oberfläche errichtete Halle bildet den neuen Hauptzugang zu den U-Bahn-Linien U1 und U2 sowie zur S-Bahn. Der Aufgang am Praterstern bildet in Zukunft eine Einheit mit dem von den ÖBB neu gestalteten Bahnhof Wien Nord und ist gleichzeitig Schnittpunkt und Umsteigeknoten zur bestehenden Linie U1 bzw. zu den ÖBB-Schnellbahn-Linien.

Der transparente Stahlbau beherbergt neben den Aufstiegshilfen einige Betriebsräume sowie infrastrukturelle Einrichtungen. Am stadtauswärtigen Stationsende führen ein Aufzug und eine Stiege in einem Sicherheitsstiegenhaus zum zweiten Aufgang in die Grünfläche der Venediger Au. In das Stationsgebäude integriert ist eine etwa 60 Quadratmeter große Öffnung in der Tunneldecke, die Tageslicht direkt auf den Bahnsteig und in das Stiegenhaus bringt.

  • Station Messe-Prater

Die Station Messe-Prater befindet sich auf der Seite des Praters in Tieflage unter der Nebenfahrbahn der Ausstellungsstraße mit Aufgängen an beiden Enden. Glaskuppeln werden hier das Tageslicht bündeln und für eine natürliche Beleuchtung des Stationsbereichs sorgen. Von dieser Station, aber auch von der Station Krieau ist künftig der direkte Zugang zur Messe Wien möglich.

  • Station Krieau

Die Station Krieau ist als Brückentragwerk mit Abgängen an beiden Bahnsteigenden konzipiert. Aus Witterungs- und Schallschutzgründen wurde sie - wie auch die anderen U2-Stationen in Hochlage - komplett eingehaust.

  • Station Stadion

Die Station Stadion ist für Großveranstaltungen konzipiert und liegt parallel zur Vorgartenstraße vor und über der Meiereistraße ca. 150 Meter entfernt zum Ernst-Happel-Stadion. Das Konzept für diese U-Bahn-Station ist eine Weltneuheit aus betriebstechnischer Sicht. Sie ist als dreigleisige Hochstation mit zwei symmetrischen Mittelbahnsteigen und Abgängen an beiden Enden ausgeführt. Um die Fahrgastströme besser kanalisieren zu können, stehen für Großveranstaltungen pro Bahnsteig vier zusätzliche Abgänge zur Verfügung.

Durch das Zusatzgleis wird es möglich, problemlos Verstärkerzüge einzusetzen und den Tausenden Stadionbesuchern das Aus- und Einsteigen so leicht wie möglich zu machen. Das Konzept für die Station wurde von den Wiener Linien gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) entwickelt. Ein spezielles Leitsystem garantiert die Sicherheit der Fahrgäste vor bzw. in der Station und auf dem Bahnsteig.

Betriebsgleis als U2-"Nabelschnur"

Zum Betrieb des neuen Teilstücks war es notwendig, eine Betriebsgleisverbindung zwischen der Station Stadion und dem Betriebsbahnhof der Wiener Linien in Erdberg zu errichten. Dazu musste ein rund 1,7 Kilometer langer, eingleisiger Tunnel unterirdisch quer durch den Prater hergestellt werden. Vor und nach einer Veranstaltung im Ernst-Happel-Stadion können über diese unterirdische Gleisverbindung sehr rasch leere Züge zugeführt werden.

Ende 2010 mit der U2 bis zur Aspernstraße

Im September 2006 haben die Wiener Linien mit den Arbeiten an der Verlängerung der U2 über die Donau in den 22. Bezirk begonnen. Auf dem rund fünf Kilometer langen Teilstück, das in Hochlage geführt wird, werden insgesamt sechs Stationen gebaut, unter anderem die Station Stadlau als Umsteigeknoten zu den Bahnlinien der ÖBB. Auch das zweitgrößte Krankenhaus Wiens - das SMZ Ost - erhält eine eigene Station. Ende 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

800 Millionen Fahrgäste als Ziel

Mit der Verlängerung der U2 zum Stadion wird das Wiener U- Bahn-Netz auf beinahe 70 Kilometer anwachsen, der weitere Ausbau in den 22. Bezirk fügt nochmals fünf Kilometer hinzu. Mit Eröffnung der beiden Verlängerungen der Linie U2 vom Schottenring zum Stadion und in der Folge über die Donau zur Aspernstraße erhoffen sich die Wiener Linien, das ehrgeizige Ziel der magischen Grenze von jährlich 800 Millionen Fahrgästen zu erreichen.

Mit Fertigstellung der 2007 zwischen dem Bund und der Stadt Wien vertraglich vereinbarten 4. Ausbauphase der U-Bahn wird das Wiener U-Bahn Netz im Jahr 2019 eine Betriebslänge von beinahe 90 Kilometer haben. Dies entspricht in etwa der Entfernung von Wien zum Semmering. 116 barrierefreie Stationen stehen dann den Kundinnen und Kunden der Wiener Linien zur Verfügung, sichtbare und überzeugende "Argumente", um auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und somit einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Lebensqualität zu leisten.

Facts: Die "neue" U2

  • Vom Karlplatz bis zum Stadion
    11 Stationen
    Gesamtstreckenlänge: 7,4 km
    Länge des neuen Teilstücks: 3, 9 km
    Fahrzeit vom Karlsplatz bis zum Stadion: 14 Minuten
    (einschließlich der Stationsaufenthalte)
    Fahrzeit auf dem neuen Teilstück vom Schottenring
    bis zum Stadion: 7 Minuten
  • Intervalle:
    5 Minuten (Mo. - Sa, morgens bis nachmittags)
    7 1/2 Minuten (abends an allen Tagen und So., Fei. morgens)
    Bei Veranstaltungen im Ernst-Happel-Stadion kann das Intervall
    während der An- und Abreise der BesucherInnen auf zwei Minuten
    verkürzt werden.
  • Erster Zug ab Karlsplatz: 5.01 Uhr
  • Erster Zug ab Stadion: 5.01 Uhr
  • Letzter Zug ab Karlsplatz: 0.30 Uhr
  • Letzter Zug ab Stadion: 0.11 Uhr

Die U2 verbindet insgesamt sieben Bezirke (1., 2., 4., 6., 7., 8., und 9.)

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) has

(RK vom 02.05.2008)