Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.04.2008:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Wehsely: Goldenes Verdienstzeichen für Spiegelgrund-Opfer

Wehsely: Goldenes Verdienstzeichen für Spiegelgrund-Opfer

Copyright: media wien

Download (0.49 MB)

Wien (RK). "Am Spiegelgrund" fielen in den Jahren zwischen 1940 und 1945 800 Kinder den Verbrechen der Nazis zum Opfer. Insgesamt wurden in der Anstalt Steinhof, dem heutigen Otto- Wagner-Spital, 7.500 PatientInnen von den Nazischergen ermordet. Nachdem im Juli 2006 25 Überlebende vom "Spiegelgrund" für deren ...

Wien (RK). "Am Spiegelgrund" fielen in den Jahren zwischen 1940 und 1945 800 Kinder den Verbrechen der Nazis zum Opfer. Insgesamt wurden in der Anstalt Steinhof, dem heutigen Otto- Wagner-Spital, 7.500 PatientInnen von den Nazischergen ermordet. Nachdem im Juli 2006 25 Überlebende vom "Spiegelgrund" für deren wichtige Aufklärungs- und ZeitzeugInnenarbeit über die Gräueltaten des Nazi-Regimes mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet wurden, meldeten sich weitere Überlebende bei der Stadt Wien. Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely verlieh heute, Donnerstag, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien an vier überlebende Opfer vom Spiegelgrund, an Henriette Churavy, Rudolf Karger, Edeltraud Luchinetti und Johann Ribolits. Wehsely an die zu Ehrenden: "Sie haben Furchtbares erlitten und mussten als Kinder traumatisierende Gewalterfahrungen machen. Sie wurden als Kinder gefoltert und misshandelt. Für das Land Wien möchte ich Ihnen sagen, wie sehr wir Sie brauchen. Wir brauchen Sie, damit Sie uns und den Kindern erzählen, was damals passiert ist. 'Niemals vergessen' ist der Weg, damit nie wieder Folterknechte Kinder zerstören können."

Alle heute noch lebenden Opfer leiden nach wie vor unter den in ihrer Kindheit gemachten Erfahrungen. Einige haben seit damals anhaltende gesundheitliche Probleme, jedenfalls aber schwere psychische Wunden erlitten, die wohl nie mehr ganz verheilen werden. Viele Opfer vom Spiegelgrund nehmen enorme Strapazen auf sich, um als ZeitzeugInnen aufzutreten. "Die heute Geehrten stehen für sich und stellvertretend für alle - noch lebenden und bereits verstorbenen - Opfer der Naziverbrechen am Spiegelgrund", schloss Wehsely.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) me

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Michael Eipeldauer
    Mediensprecher Stadträtin Mag.a Sonja Wehsely
    Tel.: 4000/81 231
    Handy: 0676/8118 69522
    E-Mail: michael.eipeldauer@wien.gv.at

(RK vom 17.04.2008)