Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.02.2008:
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Frauenberger: Genitalverstümmelung ist Gewalt gegen Frauen

Wien (RK). Weltweit leben mehr als 155 Millionen Frauen und Mädchen mit einer Genitalverstümmelung; Menschen, die ein Leben lang seelische- und körperliche Schmerzen zu ertragen haben. Genitalverstümmelte Frauen leiden unter Traumatisierungen oder gesundheitlichen Problemen, sodass psychologisch-therapeutische und ...

Wien (RK). Weltweit leben mehr als 155 Millionen Frauen und Mädchen mit einer Genitalverstümmelung; Menschen, die ein Leben lang seelische- und körperliche Schmerzen zu ertragen haben. Genitalverstümmelte Frauen leiden unter Traumatisierungen oder gesundheitlichen Problemen, sodass psychologisch-therapeutische und medizinisch-gynäkologische Unterstützung für diese Frauen wesentlich ist, zeigte sich Wiens Frauenstadträtin Sandra Frauenberger anlässlich des Internationalen Tages gegen FGM solidarisch mit den Betroffenen.

FGM-Beratungszentrum im FEM-Süd

Die Stadt setzt sich mit diesem Problem bereits seit Jahren intensiv auseinander und hat unter anderem im vergangenen Jahr mit FEM-Süd im Kaiser Franz Josef-Spital ein "FGM-Beratungszentrum" geschaffen, das für von FMG (Female Genital Mutiliation) betroffene Frauen muttersprachliche Beratung anbietet. Mit der Beratungsstelle sichert die Stadt ein bedarfsorientiertes Beratungsangebot mit niederschwelligem Zugang; nicht zuletzt deshalb, weil das Kaiser Franz Josef-Spital langjährige Erfahrungen in der medizinischen Betreuung von MigrantInnen hat.

Der international begangene Tag gegen FGM sollte ein Mal mehr dieses so wichtige Thema in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken und dazu beitragen, dass die Gesellschaft sich der Auswirkungen dieser Form der Gewalt an Frauen und Mädchen bewusst wird und dieses Tabuthema endlich zum Thema wird. Auch wenn es an jedem einzelnen Menschen liegt, nicht wegzusehen, liegt es nicht zuletzt an den Regierungen der einzelnen Länder diesen unhaltbaren Zustand Maßnahmen entgegen zu setzen, so Stadträtin Frauenberger abschließend.

Um die Aufklärung zu verstärken und zu verdeutlichen, dass bei diesem wichtigen frauenpolitischen Thema alle an einem Strang ziehen sollten, haben sich FachexpertInnen verschiedener Einrichtungen sowie aus den einzelnen Communities in einem multiprofessionellen Board zusammengefunden um inhaltliche Schwerpunkt zu definieren und zentrale Netzwerkarbeit zu leisten.

Was ist FGM ?

Die FGM-Operation wird je nach Kultur und regionalen Sitten und Gebräuchen entweder innerhalb der ersten 45 Tage nach der Geburt bis ins Erwachsenenalter durchgeführt. Laut WHO werden in 28 afrikanischen Ländern jährlich 2 Millionen Mädchen genital verstümmelt. Darüber hinaus hat die WHO erhoben, dass die jenigen Länder, in denen FGM praktiziert wird, weltweit an der Spitze der Müttersterblichkeit stehen. (Schluss) ef

  • Rückfragehinweis:
    Elvira Franta, Bakk.a phil.
    Mediensprecherin StRin Sandra Frauenberger
    Tel.: 4000/81853
    Mobil: 0676/8118 81853
    E-Mail: elvira.franta@wien.gv.at

(RK vom 06.02.2008)