Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.02.2008:
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Ludwig: "Wohnbauförderung hat wichtige sozialpolitische Funktion"

Wien (RK). "Die Wohnbauförderung hat eine wesentlich sozialpolitische Funktion und soll nicht zu einem Instrument reformiert werden, das primär dem Klimaschutz Rechnung tragen soll. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, dass diese Tatsache in der derzeit geführten Diskussion um die Zweckbindung der ...

Wien (RK). "Die Wohnbauförderung hat eine wesentlich sozialpolitische Funktion und soll nicht zu einem Instrument reformiert werden, das primär dem Klimaschutz Rechnung tragen soll. Daher ist es mir ein besonderes Anliegen, dass diese Tatsache in der derzeit geführten Diskussion um die Zweckbindung der Wohnbauförderung berücksichtigt wird", betonte Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig heute, Dienstag. In Wien werden die Mittel der Wohnbauförderung im Rahmen des Zweckzuschussgesetzes, im Gegensatz zu einigen anderen Bundesländern, ausschließlich für den Bereich Wohnen verwendet. "Dabei setzen wir auf drei Säulen: die Neuerrichtung von Wohnräumen, die Sanierung bestehender Altbauten und die Subjektförderung, also die direkte finanzielle Unterstützung sozial Schwächerer. Außerdem koppeln wir die Wohnbauförderung im Rahmen des Wiener Klimaschutzprogramms KliP bereits seit Jahren gezielt an Maßnahmen für den Schutz des Klimas", unterstrich Ludwig. So werden seit fast zehn nur Projekte gefördert errichtet, die zumindest dem Niedrigenergiestandard entsprechen.****

Daneben trägt die thermisch-energetische Wohnhaussanierung Thewosan in hohem Ausmaß dazu bei, den Ausstoß von CO2-Emissionen und gleichzeitig den Heizbedarf zu reduzieren. Ein mit Thewosan wärmegedämmtes Wohnhaus verbraucht im Durchschnitt um 50% weniger Energie für Raumwärme als ein Haus ohne Thermo-Fassade und hat dadurch deutlich geringere Heizkosten. Auch im Bereich der Passivhaustechnologie nimmt Wien eine Vorreiterrolle ein. Bisher wurden in Wien neun Passivhausprojekte realisiert, mit der Errichtung der größten Passivhaussiedlung Europas "Eurogate" geht die Stadt noch einen Schritt weiter. Mit der Neubauverordnung, die von Stadtrat Ludwig im Sommer letzten Jahres präsentiert wurde, werden Wohnbauprojekte, die besonderen technischen Anforderungen genügen müssen - wie eben bei Passivhäusern - durch eine zusätzliche Förderung unterstützt.

"In Wien gibt es eine ganze Reihe von ökologischen Fördermaßnahmen. Das beginnt bei der erwähnten Förderung von Passivhäusern bis hin zu Förderungen für Solaranlagen oder Wärmepumpen. Derzeit prüfen wir die Möglichkeit eines Förderungsmodells für Altbautensanierung im Passivhausstandard. Eine rasche Umsetzung scheitert aber derzeit am, in den Händen des Bundes liegenden, Wohnrecht. Es kann nämlich nicht so sein, dass ausschließlich der Steuerzahler im Wege der Wohnbauförderung für die derzeit noch extrem hohen Kosten dieser Qualitätsverbesserung aufkommen muss. Denn es sollte nicht übersehen werden, dass der Hauseigentümer nach der Sanierung über eine wertbeständigere Wohnhausanlage verfügt, die wohl nicht ausschließlich im Wege der Mieteinnahmen und der Wohnbauförderung kurzfristig refinanziert werden muss."

"Als Weltstadt, die ihre soziale Verantwortung wahrnimmt, sind wir verpflichtet, ausschließlich Maßnahmen zu treffen, die im Interesse der Mieterinnen und Mieter sind. Uns geht es nicht darum, mit dem gelben Trikot in die Geschichte einzugehen, sondern die Mittel der Wohnbauförderung so einzusetzen, damit alle Wienerinnen und Wiener davon profitieren." (Schluss) lok

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Roberta Kraft
    Mediensprecherin StR. Dr. Michael Ludwig
    Tel.: 4000/81277
    E-Mail: roberta.kraft@wien.gv.at

(RK vom 05.02.2008)