Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.01.2008:
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Stadt Wien zeichnet verdiente Medienmacher aus

Stadt Wien zeichnet verdiente Medienmacher aus

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Wien (RK). Am Montag zeichneten Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Grete Laska vier Persönlichkeiten in den Bereichen Journalismus und Kommunikationsforschung aus: Dkfm. Dr. Friedrich Karmasin und Prof. Peter Weiser erhielten die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, Dr. Peter ...

Wien (RK). Am Montag zeichneten Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Grete Laska vier Persönlichkeiten in den Bereichen Journalismus und Kommunikationsforschung aus: Dkfm. Dr. Friedrich Karmasin und Prof. Peter Weiser erhielten die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold, Dr. Peter Pelinka und Robert Sterk das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.

Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold für Meinungs- und Sozialforscher Dkfm.Dr. Friedrich Karmasin

Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Friedrich Karmasin, Geschäftsführer und Gesellschafter der "Das Österreichische Gallup Institut" Dr. Karmasin Ges.m.b.H., wurde für seine großen Verdienste um die Stadt Wien die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold verliehen. Geboren im Jänner 1930, studierte Dr. Karmasin an der Hochschule für Welthandel in Wien und an der Ludwig-Maximilian- Universität in München, wo er 1958 das Studium mit dem Titel Diplomkaufmann abschloss. Zwei Jahre später erfolgte seine Promotion zum Doktor an der Hochschule für Welthandel in Wien und 1984 habilitierte sich der zu Ehrende am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Wien. Im Jahr 1989 erfolgte die Ernennung zum Universitätsprofessor. Seit Anfang der 60er-Jahre ist Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Karmasin Geschäftsführer des Österreichischen Gallup-Instituts und Repräsentant von Gallup International in Österreich. Auf internationaler Ebene fungierte er u.a. als wissenschaftlicher Berater bei der Gründung des Middle East Marketing Research Institute in Beirut sowie als Nationaldelegierter bei der ESOMAR (World Association of Opinion and Marketing Research Professionals). Der zu Ehrende ist seit 1970 Lehrbeauftragter am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften der Universität Wien, wo er den Universitätslehrgang für Markt- und Meinungsforschung begründete, und ein überaus engagiertes Mitglied der Wirtschaftskammer Wien, wo er rund 10 Jahre lang die Funktionen des Vorstehers der Fachgruppe und des Fachverbandes für Werbung und Marktkommunikation inne hatte. Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Karmasin ist Gründungsmitglied des Verbandes der Marktforscher Österreichs, dessen Präsident er zwischen 1979 und 1981 war, und Mitbegründer der Mediaanalyse Österreichs.

Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Karmasin hat durch seine jahrzehntelange Tätigkeit ganz wesentlich dazu beigetragen, der Marktforschung jenen bedeutenden Stellenwert zu erkämpfen, der ihr im heutigen überaus dynamischen Wirtschaftsleben zukommt.

Seine großartigen Leistungen für die Markt-, Meinungs- und Sozialforschung im nationalen und internationalen Bereich, seine Lehrtätigkeit an der Universität Wien und an anderen Ausbildungsstätten sowie seine Publikationen und sein intensives Engagement für die Wirtschaft haben zweifellos entscheidend mitgeholfen, den Wirtschaftsstandort Wien in seiner heutigen Ausprägung zu formen.

Prof. Peter Weiser erhält Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold

Die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold wurde auch Professor Peter Weiser, Journalist und Dramaturg, verliehen. Prof. Weiser wurde im Jänner 1926 in Mödling geboren, sein Urgroßvater hatte noch mit Johannes Brahms im Quartett gespielt. Prof. Weiser studierte Romanistik und Philosophie in Wien und in Genf und begann seine journalistische Karriere Ende der 40er Jahre bei der Weltpresse und bei der katholischen Wiener Wochenzeitung Die Furche.

1951 wechselte er zur Sendergruppe Rot-Weiß-Rot und moderierte dort gemeinsam mit Jörg Mauthe die Sendungen "Wie geht´s, wie steht´s?", "Der Watschenmann" oder "Die Radiofamilie", aus der später die Sendung "Familie Floriani" wurde. 1955 wurde er Chefdramaturg dieses Senders.

Von 1956 bis 1958 war Prof. Weiser Konsulent des österreichischen Regierungskommissärs für die Weltausstellung in Brüssel und darüber hinaus ab 1957 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als Wiener Kulturkorrespondent sowie als Theaterkritiker beim Kurier tätig.

1961 wurde Prof. Weiser zum Generalsekretär der Wiener Konzerthausgesellschaft bestellt und übte diese Tätigkeit bis 1977 aus. In dieser Funktion war er maßgeblich an der vielzitierten Mahler-Renaissance wie auch an der langsamen Einbindung der Musik der Wiener Schule ins Konzertgeschehen beteiligt.

1977 wechselte Prof. Weiser in den Dienst von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky, in dessen Auftrag er am Höhepunkt der Energiekrise die Energieverwertungsagentur gründete, die die Österreicherinnen und Österreicher den sparsamen Umgang mit Energie lehren sollte. Bis 1989 war er Leiter dieser Agentur.

Prof. Weiser ist Verfasser mehrerer Bücher und schrieb 1972 ein eigenes Stück "Gorilla, Gorilla", das bei den Wiener Festwochen uraufgeführt wurde. Weiters ist er der Übersetzer der musikwissenschaftlichen Werke von Leonard Bernstein in die deutsche Sprache.

Seit 1991 betreut Prof. Weiser kulturelle Sonderprojekte der Stadt Wien, darunter das alle zwei Jahre stattfindende Theodor Herzl-Symposion. Zuletzt war Professor Peter Weiser im Proponenten-Trio mit Hannes Androsch und Herbert Krejci für die Ausstellung Physiognomie der Zweiten Republik im Belvedere aktiv.

Seine Leistungen wurden bereits mehrfach gewürdigt. So erhielt er 1976 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1977 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen und 1996 wurde er mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse ausgezeichnet.

Journalist Dr. Peter Pelinka erhält das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien

Im Jahr 1951 in Wien geboren, studierte der Journalist Dr. Peter Pelinka nach der Matura Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Wien und schloss dieses Studium 1978 mit einer Dissertation zur Geschichte der sozialistischen Bewegung in Österreich 1934-1938 mit dem akademischen Grad Dr. phil. ab.

Der zu Ehrende Historiker und Politikwissenschafter zählt zu den profiliertesten österreichischen Journalisten und kann eine beeindruckende Karriere vorweisen. Seit 1979 journalistisch tätig, schrieb er unter anderem für den Falter und die deutsche Wochenzeitung Die Zeit. Von 1980 bis 1990 arbeitete er als Redakteur für die Arbeiterzeitung und ab 1992 war er als Chefredakteur für das österreichische Nachrichtenmagazin NEWS tätig. 2006 wechselte er zum Wirtschafts-Wochenmagazin Format und ist seither dessen Chefredakteur.

Neben dieser beruflichen Tätigkeit ist Dr. Pelinka seit 1983 auch Lehrbeauftragter am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Weiters moderierte er von 1997 bis 2000 die Sonntags- Diskussionssendung des ORF "Zur Sache" und seit 2002 deren Nachfolgesendung "Offen gesagt".

Ebenso konnte sich Dr. Pelinka als Autor bzw. Herausgeber zahlreicher politikwissenschaftlicher und zeitgeschichtlicher Publikationen, wie zum Beispiel dem Buch "Michael Häupl. Wie er wurde, was er ist", oder den Werken "Wolfgang Schüssel. Eine politische Biographie", "Österreichs Kanzler - von Leopold Figl bis Wolfgang Schüssel", und "Das Ende der Seligkeit. Wohin steuert unsere Republik?" einen Namen machen.

Dr. Peter Pelinka erhält das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien aufgrund der Arbeiten zur Österreichischen Zeitgeschichte sowie aufgrund seiner Verdienste für die Österreichische Medienlandschaft.

Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien an Robert Sterk Robert Sterk, Journalist, hat sich große Verdienste um das Land

Wien erworben und erhält daher das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.

Im Jahr 1949 in Wien geboren, ist der zu Ehrende seit mehr als drei Jahrzehnten in Wien als Journalist und Buchautor tätig. Mit seiner Arbeit bei Zeitungen und Magazinen, unter anderem bei der Arbeiterzeitung, profil, Stern, Wiener, wo er stellvertretender Chefredakteur war, und als Chefredakteur bei Basta hat er die Österreichische und im Speziellen die Wiener Medienlandschaft wesentlich mitgestaltet.

Als Kolumnist und Leiter des Chronik-Ressorts des Kurier stand ab Mitte der 90er Jahre Wien im Mittelpunkt seines journalistischen Blickwinkels. Darüber hinaus leitete er auch den Wohn-Kurier und befasste sich daher intensiv mit dem Thema geförderter Wohnbau und Stadterneuerung. Am Ende seiner beruflichen Laufbahn übernahm Robert Sterk die Chefredaktion des Sonntag-Kurier.

Seine Heimatstadt Wien beleuchtete Robert Sterk darüber hinaus als Verfasser von TV-Dokumentationen und Schulfunksendungen sowie als Autor mehrerer Sachbücher unter anderem zum Thema der geförderten Stadtsanierung - an Preisen erhielt er u.a. den Jugendstaatspreis für journalistische Leistungen.

Seit einigen Jahren ist Robert Sterk als Medienberater in Wien tätig, in der jüngeren Vergangenheit engagiert er sich stark für die Interessen der sogenannten Generation 50+ und veröffentlicht u.a. einen SeniorInnenguide.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) eg

(RK vom 28.01.2008)