Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.01.2008:
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Hohe Auszeichnung für Historiker Eric J. Hobsbawm

Hohe Auszeichnung für Historiker Eric J. Hobsbawm

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Wien (RK). Einer der ganz großen Vertreter seiner Zunft, der britische Historiker mit "wienerischen Wurzeln" Prof. Dr. Eric J. Hobsbawm, wurde am Montag im Roten Salon des Wiener Rathauses von Bürgermeister Dr. Michael Häupl zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. An der Ehrung nahmen zahlreiche prominente Gäste aus ...

Wien (RK). Einer der ganz großen Vertreter seiner Zunft, der britische Historiker mit "wienerischen Wurzeln" Prof. Dr. Eric J. Hobsbawm, wurde am Montag im Roten Salon des Wiener Rathauses von Bürgermeister Dr. Michael Häupl zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. An der Ehrung nahmen zahlreiche prominente Gäste aus Politik und Wissenschaft, u.a. Bundesminister Dr. Erwin Buchinger, Vizekanzler a.D. Dkfm. Dr. Hannes Androsch, Vizebürgermeister a.D. Dr. Sepp Rieder, Vizebürgermeister a.D. DDr. Bernhard Görg, Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Dekan Univ.Prof. Dr. Peter Kampits und Vizedekan Univ.Prof. Dr. Peter Vitouch, teil. Die Laudatio hielt der Leiter des Wissenschaftsreferates der Stadt Wien und "Wiener Vorlesungen"-Gründer Univ.Prof. Dr.Hubert Christian Ehalt.****

Bürgermeister Dr. Häupl fügte bei seiner Begrüßung zum Dank der Stadt Wien für die herausragenden wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Hobsbawm seinen persönlichen Dank hinzu. Während seiner Studienzeit habe ihn besonders das Buch "Sozialrebellen. Archaische Sozialbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert" beeindruckt.

Dr. Ehalt berichtete über das spannende Leben des geehrten Historikers und hob speziell das Engagement Hobsbawms für soziale Gerechtigkeit hervor.

Prof. Hobsbawm sprach in seiner Dankesrede von der neuen Spezies der "Globalwiener", d.h. Menschen mit wienerischen Wurzeln, die aufgrund der Diaspora in die ganze Welt verstreut wurden. Er pflege mit einigen Mitgliedern dieser Spezies lebenslange Freundschaften, erzählte Hobsbawm. Die Ehrenbürgerwürde erfülle ihn mit Dank und Rührung.

Der 91jährige Hobsbawm, der Generationen von Historikern mit seinen Werken, darunter Untersuchungen über das "Imperiale Zeitalter" oder mit seinem 20. Jahrhundert-Werk "Zeitalter der Extreme", beeinflusst hat, zählt zu den führenden großen Historikern der Gegenwart. In Alexandria im Jahr 1917 geboren, wuchs er in Wien und Berlin auf und emigrierte 1933 nach England, wo er in Cambridge Geschichtswissenschaften studierte. An der University of London begann er 1947 seine Lehrtätigkeit bis zu seiner Emeritierung zu Beginn der 80er Jahre. Er ist Träger diverser Preise und Auszeichnungen, darunter des Bruno Kreisky-Preises für das politische Buch (1997), des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung (1999). Im Jahr 2003 erhielt Hobsbawm den nach dem "Corriere della sera"-Miteigentümer Eugenio Balzan benannten Preis und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) du

(RK vom 21.01.2008)