Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.11.2007:
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StR. Ludwig: Währinger Gemeindebau wurde zu Rudolf-Sigmund-Hof

StR. Ludwig: Währinger Gemeindebau wurde zu Rudolf-Sigmund-Hof

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Wien (RK). "Die Benennung der Wiener Gemeindebauten ist ein Zeichen für die tiefe Wertschätzung und eine Ehrung für herausragende Persönlichkeiten, die die Geschicke der Stadt Wien wesentlich mitgeprägt haben. Daher gibt es für die Benennung strenge Kriterien, die erfüllt werden müssen. Mit der Benennung der ...

Wien (RK). "Die Benennung der Wiener Gemeindebauten ist ein Zeichen für die tiefe Wertschätzung und eine Ehrung für herausragende Persönlichkeiten, die die Geschicke der Stadt Wien wesentlich mitgeprägt haben. Daher gibt es für die Benennung strenge Kriterien, die erfüllt werden müssen. Mit der Benennung der Wohnhausanlage in der Gersthofer Straße in Rudolf-Sigmund-Hof ehren wir einen Mann, der sich nicht nur auf Bezirksebene, sondern auch als Amtsführender Stadtrat und als Dritter Landtagspräsidenten große Verdienste erworben hat", erklärte Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig heute, Montag gemeinsam mit Bezirksvorsteher Karl Homole und Bezirksvorsteher-Stellvertreter Ferdinand Glatzl anlässlich der feierlichen Benennung des Gemeindebaus in "Rudolf-Sigmund-Hof".****

Auf Initiative des Bezirks Währing und dem Beschluss durch die Bezirksvertretung, wurde der Antrag an die MA7-Kultur weitergeleitet und nach Einholung einer Stellungnahmen von Wiener Wohnen von dort dem Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft zur Beschlussfassung vorgelegt. Nach dem Beschluss beauftragte die Wiener Wohnen-Direktion das zuständige Kundendienstzentrum mit der Bestellung und Anbringung der neuen Bezeichnung an der Fassade des Gemeindebaus.

Rudolf Sigmund

Rudolf Sigmund wurde am 25. August 1903 in Wien geboren. Er stammte aus einer Eisenbahnerfamilie und ging zuerst in Lienz, Osttirol und später in Wien zur Schule. Sigmund erlernte das Mechanikergewerbe, schloss sich schon als Jugendlicher den Sozialdemokraten und der Gewerkschaft an, wurde 1926 Sekretär der Metallarbeitergewerkschaft und zwei Jahre später Redakteur der "Metall- und Bergarbeiterzeitung". Im Februar 1934 wurde Sigmund wegen seiner Gesinnung entlassen und baute sich eine selbständige Existenz als Transportunternehmer auf. Während des 2. Weltkriegs stand Sigmund in engem Kontakt zu Mitgliedern und Funktionären der Widerstandsbewegung, die er mit Transportleistungen, aber auch finanziell unterstützte.

Im April 1945 war Rudolf Sigmund einer der Mitbegründer der SPÖ-Währing, im Mai desselben Jahres wurde Sigmund zum Bezirksvorsteherstellvertreter in Währing berufen, von Juli 1945 bis April 1946 war er auch Bezirksvorsteher. Sigmund gehörte von 1945 bis 1969 dem Gemeinderat an, und war von 1946 bis 1948 als Amtsführender Stadtrat für Ernährungswesen, von 1952 bis 1954 als Stadtrat für Personalwesen. Die folgenden fünf Jahre war Sigmund Dritter Präsident des Landtags, ehe er 1959 zum dritten Mal zum Amtsführender Stadtrat gewählt wurde und bis 1968 die allgemeinen Verwaltungsangelegenheiten betreute. Von 1946 bis 1968 war Rudolf Sigmund auch Bezirksobmann der SPÖ-Währing.

Rudolf Sigmund wurde 1957 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. Sigmund verstarb im Oktober 1976 in Wien.

Der nunmehrige Rudolf-Sigmund-Hof in der Gersthofer Straße 75-77 in Wien-Währing wurde von 1929 bis 1931 errichtet und umfasst 20 Stiegen und 253 Wohnungen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) lok

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Roberta Kraft
    Mediensprecherin StR. Dr. Michael Ludwig
    Tel.: 4000/81277
    E-Mail: roberta.kraft@wien.gv.at

(RK vom 05.11.2007)