Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.10.2007:
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Wiens Antwort auf Probleme im öffentlichen Raum heißt SAM

Wiens Antwort auf Probleme im öffentlichen Raum heißt SAM

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Wien (RK). SAM, Wiens multiprofessionelle, bedarfsorientierte mobile soziale Arbeit, startet am 15. Oktober 2007 am Julius-Tandler-Platz und Umgebung. SAM steht dabei für "Sozial - Sicher - Aktiv - Mobil". Mit diesem neuen Projekt ist es der Stadt Wien gelungen, bedeutende Betriebe - etwa ÖBB und BILLA - als ...

Wien (RK). SAM, Wiens multiprofessionelle, bedarfsorientierte mobile soziale Arbeit, startet am 15. Oktober 2007 am Julius-Tandler-Platz und Umgebung. SAM steht dabei für "Sozial - Sicher - Aktiv - Mobil". Mit diesem neuen Projekt ist es der Stadt Wien gelungen, bedeutende Betriebe - etwa ÖBB und BILLA - als finanzielle UnterstützerInnen zu gewinnen. Im Frühjahr 2008 soll am Praterstern "SAM 2" realisiert werden. Weiters wird ab 2008 ein flexibles Team eingesetzt, um an unterschiedlichen Orten bedarfsorientierte Betreuung anzubieten. Im Vollausbau werden mindestens 21 MitarbeiterInnen bei SAM arbeiten. Nach den ersten sechs Monaten wird die erste Projektphase evaluiert. Das präsentierten Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely, der Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel, MA, Martina Malyar, Bezirksvorsteherin des 9. Wiener Gemeindebezirks und Mag. Volker Hornsteiner, Vorstandssprecher der BILLA AG, am Freita im Rahmen einer Pressekonferenz.****

In Wien werden Bahnhöfe, Plätze, Parks, Straßen und Einkaufszentren wie in anderen Städten auch von verschiedenen BenutzerInnen in unterschiedlicher Weise genutzt. Durch die individuellen Bedürfnisse können die BenutzerInnen in vielfacher Weise in Konkurrenz miteinander geraten. Wenn wohnungslose oder suchtmittelabhängige Personen die allgemein erwartete Ordnung im Gemeinwesen sowie das gewünschte Straßenbild stören, treten bei manchen anderen BenutzerInnen des öffentlichen Raums subjektive Unsicherheitsgefühle und der Wunsch nach professioneller Hilfe auf.

Mit SAM kommt die Stadt Wien diesem Wunsch nach. "SAM wird professionelle Hilfe für desintegrierte Menschen bieten und gleichzeitig BewohnerInnen, Geschäftsleute und KundInnen in der Umgebung unterstützen. SAM setzt ebenso wie das erfolgreiche Projekt 'Help U' am Karlsplatz insbesondere auf die Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls. In den Straßen Wiens soll sich niemand fürchten müssen", erklärte Wehsely.

Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass die SAM-MitarbeiterInnen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen kommen, so arbeiten u. a. SozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und PsychologInnen bei SAM. Sie befinden sich derzeit in Schulungen und werden auf ihre neue Tätigkeit vorbereitet.

SAM bietet Prävention, Hilfe, Konfliktregelung, Intervention und Kooperation

Die SAM-MitarbeiterInnen sind mit ihrer roten Dienstkleidung sichtbare AnsprechpartnerInnen vor Ort, an die man sich mit Anliegen und Beschwerden wenden kann und die im Notfall rasch eingreifen. Konflikte im öffentlichen Raum werden durch unterschiedliche Methoden der Konfliktregelung und Mediation gelöst. Haltungen und Regeln, die für ein tolerantes Nebeneinander notwendig sind, werden an die Beteiligten kommuniziert, wie auch die Konsequenzen bei Regelverletzungen. Bei kritischen oder gewalttätigen Situationen zieht SAM die Wiener Polizei hinzu.

SAM hilft auch, wenn es zu gesundheitlichen Krisen kommt. Kleinere Wunden werden erstversorgt. In Notfällen wird Erste Hilfe geleistet und die Wiener Rettung verständigt. Bei Verdacht auf psychische Probleme werden je nach Situation der Psychosoziale Dienst der Stadt Wien oder AmtsärztInnen zur Diagnoseabklärung und Veranlassung der weiteren Schritte hinzugezogen.

Abhängig von der Problemlage intervenieren SAM-MitarbeiterInnen bei Krisen im öffentlichen Raum. Sie bieten KlientInnen vor Ort Information und Erstberatung zu allen relevanten Themen. Außerdem wird konkrete Hilfe für die KlientInnen angestrebt, etwa durch die Vermittlung zu Schlafstellen für Wohnungslose bzw. zu spezialisierten Einrichtungen für Suchtkranke oder Jugendliche.

Dabei kooperieren die SAM-Teams mit Folgeeinrichtungen und PartnerInnen wie Polizei, ÖBB, Wiener Linien, PSD, MAG ELF, MA 15, MA 48, MA 42, FSW, Sucht- und Drogenkoordination und vielen mehr. Alle Organisationen haben ihre Kooperationsbereitschaft mit SAM bekundet, um die Ziele gemeinsam zu erreichen.

SAM 9

Malyar betonte: "Für die BürgerInnen werden die Angebote der SAM-MitarbeiterInnen eine spürbare Entlastung bringen. Nicht nur das subjektive Sicherheitsgefühl wird sich für die BewohnerInnen des Alsergrunds verbessern, sondern auch die Situationen für die Menschen, die Hilfe benötigen."

SAM 9 wird aus sechs Personen bestehen und bedarfsorientiert an allen Tagen der Woche verfügbar sein. Die MitarbeiterInnen sind unter der mobilen Telefonnummer 0676/ 33 0 33 10 oder per E-Mail über sam9@vws.or.at erreichbar.

BILLA und ÖBB unterstützen SAM

Nie zuvor haben in Wien VertreterInnen der Wirtschaft einen so großen finanziellen Beitrag für ein kontinuierliches soziales Projekt zur Verfügung gestellt. BILLA beteiligt sich mit 50.000 Euro, die ÖBB bis Ende 2008 mit insgesamt 75.000 Euro. Für das Gesamtprojekt SAM 9 sind im Jahr 2007 206.000 Euro, für das Jahr 2008 292.000 Euro budgetiert.

"Wenn ein gesellschaftliches Problem offensichtlich wird, sind innovative Partnerschaften zwischen Politik und Wirtschaft wichtig, um langfristig etwas bewirken zu können. Nachdem wir mit BILLA seit Jahren eine Filiale am Julius-Tandler-Platz betreiben, ist uns die Situation vor Ort bekannt. Als uns das Projekt vorgestellt wurde, haben wir uns dazu entschlossen, einen Beitrag zu leisten, damit die Gegend sicherer und lebenswerter wird. Neben der finanziellen Unterstützung von SAM haben wir noch einen weiteren Schritt gesetzt, um das bekannte Problem am Franz-Josefs-Bahnhof zu entschärfen: Seit Ende vergangenen Jahres verkaufen wir an Sonntagen keine 'harten' Alkoholika mehr. Und wie in allen unseren Filialen österreichweit haben wir auch am Julius-Tandler-Platz an den Kassen ein spezielles Warnsystem implementiert. Diese Maßnahme gegen den Alkoholmissbrauch Minderjähriger unterstützt unsere MitarbeiterInnen bei der Alterskontrolle quot;, stellte Hornsteiner klar.

Ausweitung von SAM geplant

SAM wird kommendes Jahr auch im 2. Bezirk im Gebiet des Pratersterns und seiner Umgebung auftreten, sofern sich auch hier PartnerInnen für die Finanzierung finden. Ein flexibles Team wird ab 2008 eingesetzt, um in ganz Wien zu sozialen Problemsituationen gerufen werden zu können. "Dazu wird es einen eigenen SAM-Bus geben. Das multiprofessionelle flexible Team wird aus neun Personen bestehen. Am Praterstern werden, wie im 9. Bezirk, sechs Personen ihren Dienst versehen", so der Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel.

Der Verein Wiener Sozialprojekte wird auf Grund seines vorhandenen praktischen und theoretischen Fachwissens, seiner professionellen Steuerungs- und Abwicklungsstruktur sowie des hoch qualifizierten Personals als ausführender Trägerverein von SAM agieren. Nach den ersten sechs Monaten wird die erste Projektphase evaluiert, um notwendige inhaltliche oder strukturelle Anpassungen vornehmen zu können.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) me

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Michael Eipeldauer
    Mediensprecher StRin. Mag.a Sonja Wehsely
    Tel.: 01/ 4000/ 81231
    Handy: 0676/ 8118 69522
    E-Mail: michael.eipeldauer@wien.gv.at
    Dr. Gerhard Klein
    Pressesprecher Sucht- und Drogenkoordination Wien GmbH
    Tel.: 01/ 4000/ 87376
    E-Mail: gerhard.klein@sd-wien.at
    Mag.a Corinna Tinkler
    Pressesprecherin und Leiterin Unternehmenskommunikation
    REWE Group Austria
    Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16, A-2355 Wiener Neudorf
    Tel.: 02236/ 600 5262
    E-Mail: c.tinkler@rewe-group.at

(RK vom 05.10.2007)