Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.09.2007:
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"1. CENTROPE-Preis" für grenzübergreifendes Engagement verliehen

"1. CENTROPE-Preis" für grenzübergreifendes Engagement verliehen

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Wien (RK). Heute fand im Steinsaal des Wiener Rathauses die Verleihung des "1. CENTROPE-Preises" - einer Initiative der Stadt Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien für herausragende grenzübergreifende Leistungen - statt. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung erhält Gerhard Schödinger, Bürgermeister ...

Wien (RK). Heute fand im Steinsaal des Wiener Rathauses die Verleihung des "1. CENTROPE-Preises" - einer Initiative der Stadt Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien für herausragende grenzübergreifende Leistungen - statt. Die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung erhält Gerhard Schödinger, Bürgermeister der niederösterreichischen Grenzgemeinde Wolfsthal, für seine jahrelangen Integrationsbemühungen und die intensive Zusammenarbeit mit der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Seine richtungweisende Arbeit zeigt, dass Landesgrenzen mühelos überwunden werden können und signalisiert den künftigen Weg in einem gemeinsamen Europa. Überreicht wurde die Auszeichnung von Dipl.-Ing. Rudi Schicker, Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr und Dr. Andreas Hopf, Direktor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien.****

Anlässlich der Verleihung des "1. CENTROPE Preises" würdigte Stadtrat Dipl. Ing. Rudi Schicker in seiner Rede den Preisträger für seinen Einsatz zur Überwindung der alten Grenzen. Schicker erinnerte auch daran, dass die gute Kooperation zwischen der Raiffeisenlandesbank und der Stadt Wien das Projekt CENTROPE - begonnen mit der Namensfindung durch Schüler der Region - sehr befördert hat. Schicker: "Jetzt fehlen uns noch bessere Verkehrsverbindungen und vielleicht fährt ja auch die S 7 als Pressburger Bahn in nicht allzu ferner Zukunft."

Auch Dr. Andreas Hopf, Direktor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien wies auf die Bedeutung grenzübergreifender Zusammenarbeit hin: "Wir brauchen die Verbesserung der Infrastruktur in der Region, das ist klar. Aber ebenso wichtig sind die Begegnung von Menschen und die beispielhaften Initiativen für das miteinander Arbeiten und Leben in der Region. Wir gestalten miteinander diese neue Region, das ist ein Auftrag, dem sich Raiffeisen besonders verpflichtet fühlt. Gemeinsam mit der Stadt Wien wollen wir mit diesem Preis ermutigen noch viel aktiver diesen Auftrag wahrzunehmen!"

Gerhard Schödinger, Bürgermeister der an der Grenze zur Slowakei gelegenen 700-Einwohnergemeinde Wolfsthal, hat mit seiner engagierten Arbeit neue Maßstäbe gesetzt. Im Zentrum seiner Bemühungen stehen die reibungslose Vollintegration der slowakischstämmigen Gemeindemitglieder und der Gedanke eines "grenzenlosen" funktionierenden Miteinanders.

Die Jury des "1. CENTROPE-Preises" setzte sich aus dem slowakischen Botschafter, Prof. Dr. Jozef Klimko, dem tschechischen Botschafter, Dr. rer. Nat. Jan Koukal, dem ungarischen Botschafter, Dr. István Horváth, in Österreich sowie dem Wiener Planungsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Kurt Puchinger zusammen.

Der Juryvorsitzende Ing. Karl Hanzl findet zu Schödingers Leistungen folgende Worte: "Die Gemeinde Wolfsthal entwickelt sich projektbezogen von einem Vorort Hainburgs mehr und mehr hin zu einem Außenbezirk von Bratislava. Durch die Impulse der Zusammenarbeit profitieren beide Seiten und legen Berührungsängste ab."

Die Hilfestellungen der Gemeinde Wolfsthal reichen von der Unterstützung bei der Suche nach Grundstücken, Bauplätzen oder eines Schulplatzes in den örtlichen zweisprachigen Schulen bis hin zur Einführung der neuen MitbürgerInnen in das Gemeinde- und Vereinsleben.

Bei der Stadtregierung von Bratislava setzte sich Schödinger initiativ für eine Busanbindung der Gemeinde Wolfsthal an das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt ein und veranstaltet jährlich ein grenzübergreifendes Dorffest.

In der Umlandregion der slowakischen Hauptstadt Bratislava nutzen daneben zunehmend auch österreichische Nachbargemeinden wie Wolfsthal gemeinsame, interregionale Wasserdienste. Eine grenzüberschreitende Abwasserentsorgung durch die Abwasserkläranlage Petrzalka im slowakischen Pressburg funktioniert bereits seit Jahren. Inzwischen wird schon der Auf- und Ausbau eines gemeinsamen Wassernetzes mit Bratislava geprüft.

Maßgeblich beteiligt war Schödinger auch bei einer sehr erfolgreichen Kooperation zwischen der slowakischen und der österreichischen Exekutive im Bereich der Grenzsicherung. Seit dem Jahr 2003 ist zwei Mal täglich eine Polizeistreife mit Beamten aus beiden Ländern unterwegs. Nachts weitere sechs Mal.

Der von der Stadt Wien und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich Wien heuer zum ersten Mal gemeinsam vergebene "CENTROPE-Preis" wird jährlich die Bemühungen Einzelner und von Institutionen auszeichnen, die sich im Besonderen für das Zusammenleben der Menschen in der "CENTROPE-Region" eingesetzt haben.

Zwtl.:"CENTROPE" - Europa Region Mitte

Die Erweiterung der EU hat neue Chancen für eine vertiefte Integration und Zusammenarbeit im Vierländereck zwischen Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Österreich geschaffen. Mit der Europa Region Mitte entsteht ein gemeinsamer Lebens- und Wirtschaftsraum, der durch intensive Kooperationen zu einer einzigartigen, attraktiven und starken Region zusammenwächst.

In "CENTROPE", der Europa Region Mitte, leben und arbeiten rund sechseinhalb Millionen Menschen. Um aus diesem Raum eine prosperierende Region im Herzen Europas zu machen, in der die vorhandenen Stärken in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik sowie die Vielfalt an Sprachen und Kultur gemeinsam für eine dynamische Entwicklung genutzt und gebündelt werden, haben die politischen Entscheidungsträger im Jahr 2003 in einer politischen Willenserklärung vereinbart, den Aufbau der Europa Region Mitte - "CENTROPE" zu initiieren und zu unterstützen.

"CENTROPE" ist das Leitprojekt, das für die Europa Region Mitte einen multilateralen, verbindlichen und nachhaltigen Kooperationsrahmen für die Zusammenarbeit von Gebietskörperschaften, Unternehmen und gesellschaftlichen Einrichtungen schafft. Zusätzlich trägt das Leitprojekt dazu bei, bestehende grenzüberschreitende Aktivitäten und zukünftige Bestrebungen zur multilateralen Zusammenarbeit zu koordinieren, zu vernetzen und neue Impulse zu setzen.

Die "CENTROPE"-Initiative befasst sich mit Forschung und Ausbildung ebenso wie mit Wirtschaft und Arbeitsmarkt, mit Regionalentwicklung, Infrastruktur, Kultur, Standortmarketing und Öffentlichkeitsarbeit.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) lf

(RK vom 19.09.2007)