Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.09.2007:
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"Der junge Schönberg" im Schönberg-Center

Wien (RK). Die Wiener Jugendjahre des am 13. September 1874 geborenen Arnold Schönberg bis zum Jahr 1900 sind Thema der Ausstellung "Der junge Schönberg", die vom 14. September 2007 bis 4. Januar 2008 im Schönberg Center, (3., Schwarzenbergplatz 6, Eingang Zaunergasse 1-3) zu sehen ist. Kindheit und Jugend des ...

Wien (RK). Die Wiener Jugendjahre des am 13. September 1874 geborenen Arnold Schönberg bis zum Jahr 1900 sind Thema der Ausstellung "Der junge Schönberg", die vom 14. September 2007 bis 4. Januar 2008 im Schönberg Center, (3., Schwarzenbergplatz 6, Eingang Zaunergasse 1-3) zu sehen ist. Kindheit und Jugend des Komponisten, seine Schulzeit und Lehrjahre als Bankbediensteter, die ersten Zugänge zur Musik und sein frühes kompositorisches Schaffen sind Thema der Ausstellung. Fotografien führen zu den Wohnorten der Familie, Schulzeugnisse berichten vom Schüler Schönberg und frühe Musikautographen, private Erinnerungen sowie Erzählungen von Zeitgenossen geben ein Bild der Entwicklung Schönbergs bis 1900, also etwa bis zur Mitte seiner Zwanzigerjahre. Auch Orte wie das Café Griensteidl am Michaelerplatz und das "Winterbierhaus" in der Landskrongasse gehören zu diesen Jahren. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt: 6 Euro, verschiedene Ermäßigungen.****

Als Kind einer zugewanderten Kaufmannsfamilie, die in der Wiener Leopoldstadt lebte und arbeitete, musste sich Schönberg seinen Zugang zur Musik als Autodidakt erarbeiten. Zwar begann er mit acht Jahren, Violine zu spielen und im gleichen Alter bereits zu komponieren, er erhielt jedoch nie Musikunterricht, auch für den Besuch von Konzerten und Oper war die Familie zu arm. Erste musikalische Erlebnisse waren kleine Hausmusikstücke und Potpourris beliebter Melodien, als Zaungast beim Ersten Kaffeehaus im Prater konnte er gratis Musik hören. Über seine Freunde, vor allem Alexander von Zemlinsky, dessen Schwester er später heiratete, fand Schönberg zur einem vertieften Wissen um die Musik und um kompositorische Techniken, ebenso war die Verehrung für Brahms, dann Wagner maßgeblich für seine Entwicklung in dieser Ära, an deren Ende Kompositionen wie "Verklärte Nacht", die "Gurre-Lieder" und "Pelleas und Melisande" standen - spät romantische Kompositionen an der Schwelle zum "anderen Planeten". Audioguides durch die Ausstellung halten auch Hörproben der Kompositionen dieser Zeit bereit. Eine Computer- "Juke-Box" gibt die Möglichkeit, alle Werke der Ära, von denen Aufnahmen existieren , zu hören. Ein zwölfminütiger Film "Schönbergs Wien vor 1900. Zwischen Tradition und Moderne" komplettiert die Schau.

Umfangreiches Begleitprogramm

Ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung bietet eine Reihe von Veranstaltungen, beginnend mit einem Konzert zum 133. Geburtstag des Komponisten mit dem Ensemble Kontrapunkte, Donnerstag, 13. November 19.30 Uhr. Zu hören ist "Verklärte Nacht" op. 4, weiters Werke von Berg, Webern und zeitgenössischen Komponisten wie Thomas Pernes und Gerhard Schedl. Es folgen weitere Konzerte, das Fest zum 85. Geburtstag der Gesellschaft für Neue Musik IGNM sowie als Schwerpunkt ein Symposion vom 4. bis 6. Oktober, das - mit Beiträgen prominenter Wissenschaftler - das Thema "Der junge Schönberg" von verschiedenen Seiten beleuchtet.

  • Weitere Informationen:
    Arnold Schönberg Center
    Tel.: 712 18 88
    E-Mail: office@schoenberg.at
    Internet: www.schoenberg.at

(Schluss) gab

(RK vom 12.09.2007)