Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.09.2007:
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Der etwas andere Männerberuf: Kindergärtner

Der etwas andere Männerberuf: Kindergärtner

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Wien (RK). Von rund 3.394 KindergartenpädagogInnen in den städtischen Kindergärten sind gerade einmal 32 männlich. Dabei sind männliche Kleinkindpädagogen wichtig, um traditionelle Rollenbilder aufzulockern. Im heurigen Schuljahr zeichnet sich erstmals eine vorsichtig positive Trendwende ab: So viele Burschen wie ...

Wien (RK). Von rund 3.394 KindergartenpädagogInnen in den städtischen Kindergärten sind gerade einmal 32 männlich. Dabei sind männliche Kleinkindpädagogen wichtig, um traditionelle Rollenbilder aufzulockern. Im heurigen Schuljahr zeichnet sich erstmals eine vorsichtig positive Trendwende ab: So viele Burschen wie noch nie beginnen die Ausbildung zum Kindergartenpädagogen. Waren es letztes Schuljahr nur fünf, die mit der Ausbildung begonnen haben, freut man sich in den heurigen ersten Klassen über 12 angehende Kindergärtner. Ein Vergleich dazu: Den 12 Jungpädagogen stehen 88 künftige Kindergärtnerinnen gegenüber.

"Umso früher Kinder mit männlichen und weiblichen PädagogInnen arbeiten, umso breiter ist das Spektrum, das sie kennen lernen und umso weniger werden sie in ihren Interessen und Fertigkeiten und späteren Berufswünschen von tradierten Rollenbildern geprägt", erläutert Vizebürgermeisterin Grete Laska die Vorteile. "Durch einen höheren Männeranteil in den Kindergärten spiegelt sich auch die reale Gesellschaft besser wider. Männer gehören da einfach dazu", freut sich Laska über den vermehrten Zustrom des starken Geschlechts in der Kleinkindpädagogik.

"Eine verstärkte Gender-Verteilung ist nicht zuletzt deshalb auch positiv, weil sich die unterschiedlichen Sichtweisen der Jugendlichen beiderlei Geschlechts bereits in der Ausbildung zeigen", argumentiert auch Drin Brigitte Cizek, Direktorin der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik und Kinderpsychologin. Eine ausgeglichenere Geschlechterverteilung macht sich schon bei Kleinigkeiten im Kindergartenalltag bemerkbar: Beim Tischabwischen rümpfen die Buben nicht so schnell die Nase wenn auch der Kindergärtner mit gutem Beispiel vorangeht.

Hochwertige Ausbildung mit Maturaabschluss und Diplom

Für 12 Burschen im Alter von 14 Jahren startet jetzt das neue Schuljahr in der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Floridsdorf. In fünfjähriger Berufsausbildung werden sie dort umfassend zum Kindergartenpädagogen ausgebildet und schließen die berufsbildende Schule mit Matura und Diplom ab. "Ich hab vier Tage bei meiner Tante im Kindergarten hospitiert. Dort ist mir klargeworden, dass es eigentlich nur Frauen in dem Beruf gibt. Ich finde, dass Kinder auch männliche Bezugspersonen brauchen und drum sollten sich mehr Männer für diesen Beruf entscheiden" bringt der 15-jährige Marco Haidinger seine Motivation Kindergartenpädagoge zu werden auf den Punkt.

Die Ausbildung reicht von Pädagogik und Didaktik über Psychologie bis hin zu praxisnahen Fächern, wie Werken oder Gitarre. Wichtiger Eckpfeiler ist die Praxis in den Kindergärten, wo theoretisch Gelerntes dann auch im Berufsalltag umgesetzt wird.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) spe/tre

(RK vom 12.09.2007)