Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.09.2007:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Seniorkom: SeniorInnen lernen von SchülerInnen Internet-Umgang

Wien (RK). Viele ältere Menschen glauben immer noch, dass sie schlicht zu alt fürs Internet sind oder den Umgang mit Computern gar nicht mehr erlernen können. Wirklich überraschend ist das nicht, denn in den Medien wird das Internet meist so dargestellt, als sei es nur für junge Menschen gemacht. Kinder und ...

Wien (RK). Viele ältere Menschen glauben immer noch, dass sie schlicht zu alt fürs Internet sind oder den Umgang mit Computern gar nicht mehr erlernen können. Wirklich überraschend ist das nicht, denn in den Medien wird das Internet meist so dargestellt, als sei es nur für junge Menschen gemacht.

Kinder und Jugendliche hingegen wuchsen mit Computern auf, haben keine Berührungsängste und lernten den Umgang mit ihnen spielerisch. Was lag also näher, als die Generationen miteinander zu vernetzen - am und über den Computer. Genau das macht Seniorkom.at, eine überparteiliche Initiative des Österreichischen Seniorenrates mit Unterstützung durch die Telekom Austria und Microsoft Österreich mit der Aktion "Wir vernetzen die Generationen".****

Dabei werden in diesem Herbst kostenlos generationsübergreifende Schulungen für interessierte SeniorInnen in Wiener Schulen, in denen die Computer-Infrastruktur ohnehin vorhanden ist, abgehalten. SchülerInnen, die im Rahmen von Unterrichtsprojekten auf den didaktischen Umgang mit älteren Menschen vorbereitet wurden, unterrichten dabei ihre "Großelterngeneration", die dadurch auf einfache und haushaltsbudget-schonende Art und Weise den Einstieg ins Computerleben schaffen!

Dass dadurch auch noch nebenbei die Kommunikation zwischen "Jungen" und "Alten" verbessert, oft sogar überhaupt erst wiederhergestellt wird, ist ein durchaus gewollter Nebeneffekt: Die SchülerInnen erkennen, dass ältere Menschen durchaus auch an ihrem Leben teilhaben können. Den SeniorInnen ermöglicht der Umgang mit Computer und Internet, die sich permanent verändernde Welt der Jugendlichen zu begreifen und darin auch vorzukommen. Man findet gemeinsame Anknüpfungspunkte und Interessensgebiete, die dem immer stärker um sich greifendem Gesprächs-Manko zwischen den Generationen gegensteuert.

Die SchülerInnen spüren dabei auch, was es heißt, andere Menschen zu unterrichten. Sie können dabei einiges Nützliche für ihre eigene Schulsituation mitnehmen und erste didaktische Erfahrungen sammeln, die durchaus wertvoll für das spätere Berufsleben sind. Und den älteren Menschen erlaubt der Umgang mit den neuen Medien, wieder oder leichter Kontakte zu knüpfen, sich ein oftmals verlorenes soziales Umfeld zu schaffen und einer sich im Alter leicht ergebenden Einsamkeit zu entkommen. Aber auch Behördenwege oder Anfragen (bis hin zu Wetterbericht) sind mittels Computer und Internet leicht und schnell zu bewerkstelligen und erleichtern somit den älteren, oft nur mehr beschwerlich gehenden Menschen das Leben.

Und genau das, das Leben der älteren Generation durch die neuen Medien zu erleichtern, hat sich Seniorkom.at zum Ziel gesetzt.

Mittels dieser ab 3. Oktober startenden Aktion "Wir vernetzen die Generationen", aber auch mit anderen Aktivitäten, etwa im Rahmen von Senioren-Messen, bei denen Internet-Cafés installiert werden, möchte Seniorkom.at ein sozialpolitisch wichtiges Anliegen umsetzen, nämlich dem "Digital Divide" in Österreich entgegenzuwirken und möglichst vielen BürgerInnen auch weiterhin zu ermöglichen, ein aktives, selbstbestimmtes Leben zu führen und an ihrer (sich immer rascher verändernden) Umwelt teilzunehmen.

Dies begrüßt auch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der Schirmherr von Seniorkom.at: "Auch die ältere Generation entdeckt den Computer zunehmend als brauchbares Instrument, um sich an der weltweiten Vernetzung zu beteiligen oder die vielen Möglichkeiten aufzugreifen, welche die moderne Technologie zu bieten hat."

Unterstützt wird die Aktion "Wir vernetzen die Generationen" wieder von Microsoft Österreich und der Telekom Austria: "Während junge Menschen spielerisch den Zugang zu neuen Technologien finden, brauchen Senioren häufig geduldige Hilfestellung, um ihre Berührungsängste vor Computern abzubauen", erklärt Herbert Schweiger, GF Microsoft Österreich. Martin Bredl, Leiter Kommunikation der Telekom Austria TA AG, ergänzt: "Das Internet ist mittlerweile ein fixer Bestandteil unseres alltäglichen Lebens. Wir setzen uns dafür ein, dass alle - ob jung oder alt, Stadt oder Land - das Internet mit all seinen Vorzügen nutzen zu können."

Ermöglicht wurde das Projekt in Wien auch durch die Kooperation des Stadtschulrates für Wien, die Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl sieht dabei Vorteile für alle Beteiligten: "Die SchülerInnen werden "LehrerInnen" und lernen selbst, Wissen zu präsentieren und zu vermitteln. Das Projekt ist eine gute Möglichkeit, Generationen miteinander zu verbinden und mögliche Vorurteile abzubauen."

Und auch die Stadt Wien unterstützt die Ziele dieses Projektes. Stadträtin Sonja Wehsely: "In den Wiener PensionistInnen Wohnhäusern beispielsweise werden PC und Internet begeistert genutzt. Freie Internet-Zugänge sind auch in allen SeniorInnentreffs und vielen PensionistInnenklubs und in den Zweigstellen der Büchereien zu finden."

"Der Aufbruch in eine neue Zeit muss unterstützt werden" - diesen Vorsatz des Österreichischen Seniorenrates zu verwirklichen hat sich Seniorkom.at zur Aufgabe gestellt und auch die Aktion "Wir vernetzen die Generationen", die im Frühjahr auch verstärkt in den Bundesländern fortgeführt wird, dient diesem Zweck. An den Informationstagen bzw. Schulungen können alle älteren Menschen gratis teilnehmen.

  • Anmeldungen unter
    Tel.: (01) 524 70 86 DW 939
    oder E-Mail: office@seniorkom.at
    (Teilnehmerzahl ist begrenzt)
    Weitere Informationen unter www.seniorkom.at/

(Schluss) ssr

(RK vom 05.09.2007)