Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.08.2007:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Dschungel Wien: Mit Zirkuszelt und Amoklauf in vierte Saison

Wien (RK). Um einen Monat früher als wie gewohnt startet mit der Premiere von Justus Neumanns Zirkus-Produktion "Catapult" am 6. September die vierte Saison des "Dschungel Wien". Am darauf folgenden Wochenende (Beginn 7.9.) gibt es gleichsam zum Einstand noch die lustvolle Produktion "Scoliozee d'Artrozee" zu sehen, ...

Wien (RK). Um einen Monat früher als wie gewohnt startet mit der Premiere von Justus Neumanns Zirkus-Produktion "Catapult" am 6. September die vierte Saison des "Dschungel Wien". Am darauf folgenden Wochenende (Beginn 7.9.) gibt es gleichsam zum Einstand noch die lustvolle Produktion "Scoliozee d'Artrozee" zu sehen, wie auch die Produktion für ganz kleine Besucher "Ich entdeck Dich!".

Direktor Stephan Rabl, der am Mittwoch eine Vorschau auf die nächsten Produktionen gab, betonte, dass es dem Theaterhaus für junges Publikum gelungen sei, nicht nur beim Publikum etabliert, sondern auch in der freien Szene akzeptiert zu sein. In der vergangenen Saison waren insgesamt 92 in- und ausländische Theaterproduktionen zu erleben, die von 36.875 BesucherInnen gesehen wurden. Dies entspricht einer Steigerung um 14 Prozent im Vergleich zur vorangegangen Saison. Die Bilanz der Gesamtbesucher, also inklusive der TeilnehmerInnen des Dschungel Wien- Rahmenprogramms, beläuft sich auf 50.875 Personen, was einer 17prozentigen Steigerung gleichkommt. Der Dschungel Wien verfügt über ein Budget von etwa 1,5 Millionen Euro. Den Großteil davon, nämlich 1 Million Euro, kommt dabei von Seiten der Stadt Wien. Bislang wird das Theaterhaus vom Bund nicht gefördert. Weiters hob Rabl hervor, dass man neben den vielen internationalen Gastspielen, noch mehr in Österreich unterwegs sein werde. Ziel sei es, für die darstellende Kunst im Kinder- und Jugendbereich bundesweit "Impulszentren" im Sinne eines funktionierenden Netzwerkes für darstellende Kunst für junge Leute zu etablieren.

Auch in der mit September startenden neuen Saison wird es wieder Programmschienen für vier Altersgruppen geben: Beginnend bei Kleinkindern, über Produktionen für 6-10jährige, gefolgt von lebensnahen Stücke für die bis 14jährigen und darüber hinaus. Ebenso bleibt die "Einladung an neue Autoren neue Stücke aufzuführen" aufrecht, so Rabl.

Gestartet wird am 6. September im Fürstenhof, direkt vor dem Dschungel Wien, wo Justus Neumanns langgehegter Wunsch, in einem eigenen Zirkus als Clown zu spielen, mit der bis Ende September zu sehenden Produktion "Catapult" in Erfüllung geht. Das inhaltlich schräge Stück - ein Clown befindet sich in einem Kampf mit Autoritäten in Form von Musikern - wird in der Regie von Neumanns langjährigem Kollegen Hanspeter Horner aufgeführt. Die Musik stammt von Gerhard Gruber. Als Musiker treten Peter Rosmanith, Georg Graf und Josef Pinkl auf. Gespielt wird bis 30. September, täglich außer Montag und Dienstag, jeweils ab 20.00 Uhr. Nachmittagsvorstellungen finden am 13. bis 16.9. bzw. am 29. und 30.9. jeweils um 14.30 Uhr statt. Für Kinder ab 7 Jahren.

Ungewöhnlich der Ort, beklemmend der Inhalt: Im nahe gelegenen Gymnasium Rahlgasse findet am 13. September die Premiere der multimedialen Stationen-Produktion "komA" statt. Zusammen mit dem heuer überraschend verstorbenen Theatermacher Georg Staudacher entwickelte der Autor und Regisseur Volker Schmidt gemeinsam mit SchülerInnen des Gymnasiums das 100minütige Stück, welches sich mit Gewalt in der Schule auseinander setzt. Im Zentrum steht das Gewaltphänomen des schulischen Amoklaufes. "komA", welches anders gelesen "Amok" bedeutet, schildert anhand verschiedener Spielsituationen und entlang von insgesamt vier Routen durch das Schulgebäude die Zeit eine Woche vor dem schrecklichen Ereignis. Der Zuseher könne - mit dem Wissen des später stattgefundenen Amoklaufes - Vermutungen über die vielfältigen Ursachen dieses Gewaltausbruches entwickeln, so Schmidt, der betonte, dass ihm die gesellschaftliche Diskussion über reale Amokläufe jeweils zu monokausal erscheinen. Schmidt nützt übrigens nicht zum ersten Mal die Möglichkeiten des Dschungel. In der vergangenen Saison führte er Regie bei "FSK 16". Weitere Termine der neuen Produktion sind: 14. bis 22. September, jeweils ab 18.00 Uhr. Für Jugendliche ab 16 Jahre.

Weiters im September auf dem Spielplan: Im Rahmen eines großen Eröffnungsfestes der neuen Saison werden das Stück "Ich entdeck Dich!" (ab 2 Jahren, Termine: 7.-9.9.: jeweils 16.30 Uhr, am 9.9.: Zusatzvorstellung um 10.30 Uhr) und die aus Belgien stammende Produktion "Scoliozee D'Artozee" (ab 6 Jahren) zu sehen sein. Letztere erzählt in beschwingter Art und Weise von einem "Club der alten Mädchen", von Festen und von jeder Menge Liebe. Ab 6 Jahre zu empfehlen. (Termine: 7.9.: 18.00 Uhr, 8.9.: 18.00 Uhr)

  • Mehr Infos zum Spielplan unter:
    Dschungel Wien
    7., Museumsplatz 1
    www.dschungelwien.at/

(Schluss) hch

  • Rückfragehinweis:
    Gerhard Breitwieser
    Tel.: 522 07 20-24

(RK vom 29.08.2007)