Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.07.2007:
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Ludwig: Erste Solaranlage in einem Wiener Gemeindebau

Ludwig: Erste Solaranlage in einem Wiener Gemeindebau

Copyright: Christian Fürthner

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Wien (RK). Neuer, sonniger Glanz für den Hugo-Breitner-Hof! Der große Gemeindebau nahe des Hanappi-Stadions wurde nicht nur generalsaniert, sondern auf dem 300 Meter langen Dach sorgen nun zudem - auf einer Fläche von insgesamt 280 Quadratmetern - Sonnenkollektoren für die umwelt- und klimafreundliche Erzeugung von ...

Wien (RK). Neuer, sonniger Glanz für den Hugo-Breitner-Hof! Der große Gemeindebau nahe des Hanappi-Stadions wurde nicht nur generalsaniert, sondern auf dem 300 Meter langen Dach sorgen nun zudem - auf einer Fläche von insgesamt 280 Quadratmetern - Sonnenkollektoren für die umwelt- und klimafreundliche Erzeugung von Energie. In Kombination mit Erdgas werden damit die rund 200 neuen Dachgeschosswohnungen, die im Rahmen der Generalsanierung geschaffen wurden, mit Heizwärme und Warmwasser beliefert. Die neue Solaranlage - ein Pilotprojekt von Wien Energie und Wiener Wohnen - ist die erste in einem Wiener Gemeindebau und eine der größten ihrer Art in der Stadt.

Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig, Ing. Mag. Helmut Miksits, Geschäftsführer der Wien Energie GmbH und der Wien Energie Gasnetz GmbH und DI Werner Böhm, stv. Direktor von Wiener Wohnen, eröffneten heute die neue Solaranlage.****

Für die rund 200 neuen Dachgeschosswohnungen des Hugo- Breitner-Hofs mit einer Wohnnutzfläche von 13.500 m2 hat Wien Energie als Generalunternehmer eine Solaranlage in Verbindung mit Gasbrennwertgeräten geplant und errichtet. Die Sonnenkollektoren, die insgesamt rund 112.000 Kilowattstunden Energie pro Jahr produzieren, wurden auf dem 300 Meter langen Dach der Siedlung errichtet. Die Energie wird für die Warmwasserbereitung und Raumheizung genutzt. Kombiniert wird die Solaranlage mit Gasbrennwertgeräten, die den Restbedarf an Energie abdecken. Die Anlage wurde gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie (AEE) aus Gleisdorf geplant und von Wien Energie installiert. Sie wurde so konzipiert, dass laufende Messungen durchgeführt werden können, um Erfahrungen für zukünftige Projekte dieser Art gewinnen zu können.

"Die Stadt Wien geht im Bereich des Klima- und Umweltschutzes innovative Wege. Dazu zählen Projekte wie RUMBA - die umweltfreundlichste Baustelle Europas am Thürnlhof - ebenso, wie die geplante Errichtung der Passivhaussiedlung ,Eurogate' auf den Aspanggründen. Wien forciert und fördert zudem den Einsatz von Solaranlagen, die auch im urbanen Raum einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten können. Ich freue mich deshalb ganz besonders, heute die erste Solaranlage in einem Wiener Gemeindebau präsentieren zu können. Der Hugo-Breitner-Hof zeichnet sich nicht nur durch eine wunderschöne Generalsanierung aus, sondern auch durch eine leistungsfähige Solaranlage, durch die pro Jahr 10,4 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Neben einer beträchtlichen Förderung für die Generalsanierung und den Bau der Dachgeschosswohnungen im Ausmaß von insgesamt rund 40,5 Mio. Euro wurde von der Stadt auch die Errichtung der Solaranlage mit rund 57.000 Euro unterstützt. Die Nutzung von Sonnenenergie im Gemeindebau ist ein tolles Pilotprojekt und ein weiteres Beispiel für die engagierte Klimaschutzpolitik der Stadt", betont Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

Wien Energie ist der größte regionale Energieanbieter Österreichs. Das Unternehmen versorgt mehr als zwei Millionen Menschen, rund 230.000 Gewerbeanlagen, industrielle Anlagen und öffentliche Gebäude sowie rund 4.500 Landwirte in Wien, Niederösterreich und Burgenland mit Strom, Gas und Wärme. Wien Energie-Geschäftsführer Helmut Miksits: "Die Kombination von Solarenergie und Gasbrennwertgeräten im Hugo-Breitner-Hof zeigt, dass sich alternative Energieversorgungsmöglichkeiten nicht ausschließen oder in Konkurrenz stehen müssen. Vielmehr sehen wir diese Alternative als ökologisch und ökonomisch sinnvolle Erweiterung der Angebotspalette im Bereich der Energiedienstleister."

"Der Hugo-Breitner-Hof bietet durch seine großen Dachflächen sehr gute Gegebenheiten für die Installation von Sonnenkollektoren. Mit Wien Energie hat Wiener Wohnen einen kompetenten und sehr engagierten Partner für das Pilotprojekt gewonnen. Wien Energie wird das Projekt evaluieren und die Ergebnisse für mögliche Nachfolgeprojekte zu Verfügung stellen", so Werner Böhm, stv. Direktor von Wiener Wohnen.

Powerduo Erdgas und Sonnenergie

Die Kombination Erdgas und Sonnenenergie ist besonders umweltfreundlich. Im Fachhandel erhältliche Geräte-Kombinationen nützen die Synergieeffekte aus den beiden Energieformen und sorgen so für eine drastische Reduktion der Energiekosten. Ein gemeinsamer Warmwasserspeicher über den die Solaranlage auf dem Dach und der Heizkessel im Keller miteinander verbunden sind, macht es möglich: Die Sonnenkollektoren decken etwa zwei Drittel des Warmwasserbedarfs, den Rest übernimmt das Erdgas- Brennwertgerät, das zugleich Heizwärme liefert. Erdgas-Heizkessel, die mit Brennwerttechnik ausgestattet sind, arbeiten besonders effizient: Sie verwerten einen Großteil der Abwärme, die bei alten Geräten ungenutzt durch den Rauchfang entweicht.

Generalsanierung Hugo-Breitner-Hof

Die Siedlung im 14. Wiener Gemeindebezirk wurde 1949 bis 1954 erbaut. In insgesamt 24 Wohnblöcken wohnen dort in 1.126 Wohnungen rund 3.500 Personen.

2003 wurde mit der umfassenden Sanierung der Anlage begonnen, die heuer abgeschlossen wurde. Die von der gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft Heimbau durchgeführte Generalsanierung umfasste u.a. die Wärmedämmung der Fassaden, den Einbau von Wärmeschutzfenstern, den Einbau bzw. Zubau von 41 Aufzügen und die Schaffung von Kinderwagen- und Fahrradabstellräumen. Im Rahmen der Sanierung wurden aber auch die Dachböden ausgebaut und rund 200 neue Wohnungen geschaffen. Die Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten betrugen rund 46 Mio. Euro, für die Errichtung der Dachgeschosswohnungen rund 17 Mio. Euro. Rund 33,5 Mio. Euro schoss die Stadt Wien für die Sockelsanierung zu, die Dachgeschossausbauten wurden mit rund 7 Mio. Euro unterstützt. Insgesamt wurden also Fördermittel im Ausmaß von 40,5 Mio. Euro gewährt. Zusätzlich wurde die Errichtung der Solaranlage - die Gesamtkosten dafür betrugen rund 350.000 Euro - mit 57.000 Euro gefördert.

Wien fördert die Errichtung thermischer Solaranlagen

"Die Stadt übernimmt für die Errichtung einer Solaranlage bei mehrgeschossigen Wohnbauten - abhängig von der Wohnungsanzahl und der Größe der Sonnenkollektorfläche - bis zu 25 Prozent der Kosten, bei Ein- und Zweifamilienhäusern bis zu 40 Prozent der Kosten in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses. Im Rahmen der Neubauverordnung 2007 wurde ein weiterer Schritt für eine verstärkte Nutzung der Sonnenenergie im geförderten, großvolumigen Wohnbau gesetzt. Neubauprojekte erhalten für den Einsatz von erneuerbarer Energie - also auch für die Errichtung von solarthermischen Anlagen - zusätzlich einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 20 Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche", erklärt Ludwig.

Thermische Solaranlagen bereiten Warmwasser zum Duschen, Baden und Kochen auf, dienen aber auch zur Unterstützung des Betriebes von Heizungsanlagen. Dadurch kann viel Geld erspart werden und es wird dadurch mitgeholfen, den Einsatz fossiler Brennstoffe (Erdöl, Kohle, Erdgas) aber auch Uran zu verringern und damit unsere Umwelt zu entlasten.

Die Stadt Wien fördert:

  • solarthermische Anlagen für Alt- und Neubau, Wohnbauten
    (Eigenheim bis Mehrfamilienhäuser) und Gewerbebetriebe
  • Solaranlagen zur Warmwasserbereitung für Alt- und Neubau
  • Solaranlagen zusätzlich mit Raumheizungsunterstützung
  • Informationen und technische Auskünfte, Einreichstelle für
    Solarförderungen:
    Magistratsabteilung 25
    19., Muthgasse 62, 1. Stock
    Tel.: 4000-8025
    E-Mail: post@m25.magwien.gv.at
    Öffnungszeiten: Di. u. Do. 8-13 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Informationen über die Förderungen gibt es auch im Internet unter www.wien.gv.at/ (im Kasten links "Wohnen" anklicken, dann "Förderungen") und unter www.wienenergie.at/ .

Sonne für Wien

Der Nutzung erneuerbarer Energieträger kommt im Klimaschutzprogramm der Stadt Wien (KliP Wien) zentrale Bedeutung zu. Dementsprechend werden in Wien laufend diesbezügliche Projekte realisiert. In diesem Zusammenhang ist selbstverständlich auch die Sonnenenergie besonders wichtig, treffen in Wien pro Quadratmeter und Jahr immerhin 1100 Kilowattstunden Sonnenenergie auf eine nach Süden geneigte Fläche. Die Sonnenenergie ist schadstoff- und kohlendioxidfrei.

Um die Nutzung der Solarenergie weiter zu forcieren, hat die Stadt Wien im Jahr 2005 die Initiative "Sonne für Wien" unter der Federführung der Magistratsdirektion Klimaschutzkoordination und unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Umweltstadträtin Mag. Ulli Sima gesetzt.

Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildungsmaßnahmen werden die Vorteile der Solarenergie für die Menschen und das Klima herausgearbeitet. Alle Informationen und Termine zur Solarinitiative "Sonne für Wien 2007" findet man unter www.wien.gv.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) da

  • Rückfragehinweis:
    Büro der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung:
    Pressesprecherin Christiane Daxböck
    Tel.: +43 1/4000-81869
    E-Mail: da1@gws.magwien.gv.at
    Wien Energie GmbH
    Pressesprecher Mag. Robert Grüneis
    Tel.: +43 1/53123-73905
    E-Mail: robert.grueneis@wienenergie.at
    Andrea Stephanie Fellner
    Magistratsdirektion der Stadt Wien
    Öffentlichkeitsarbeit - Klimaschutzkoordination
    Tel.: +43 1/4000-75084
    E-Mail: fel@mdk.magwien.gv.at

(RK vom 26.07.2007)