Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.07.2007:
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Häupl/Brauner/Wehsely: Wien vernetzt Krankentransport-Leitsysteme

Wien (RK). Wien unterstützt die Leitsystem-Vernetzung der Rettungs- und Krankentransportorganisationen Arbeiter-Samariter- Bund, Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hospitaldienst mit einer Million Euro. Das erklärten Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin ...

Wien (RK). Wien unterstützt die Leitsystem-Vernetzung der Rettungs- und Krankentransportorganisationen Arbeiter-Samariter- Bund, Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hospitaldienst mit einer Million Euro. Das erklärten Bürgermeister Dr. Michael Häupl, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner und Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Sonja Wehsely am Dienstag im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters. Derzeit werden bei den unter dem Namen "Vier für Wien" zusammen arbeitenden Organisationen drei gänzlich unterschiedliche Leitstellensysteme eingesetzt - je eines bei Arbeiter-Samariter-Bund, Rotem Kreuz und Johanniter-Unfall- Hilfe. Der Malteser Hospitaldienst wird über die Johanniter- Unfall-Hilfe mitbetreut. Einsätze können nicht computergestützt untereinander weiter gegeben werden. Mit der Umsetzung des Projekts "Leonis" wird nun ein hochmoderner Leitsystem-Verbund mit drei vernetzten Einsatzleitsystemen geschaffen. Einsätze können künftig "per Mausklick" abgetreten werden. Die Kosten für das System belaufen sich insgesamt auf rund 2,6 Millionen Euro, die übrigen Kosten werden seitens der "Vier für Wien" aus Vereinsmitteln abgedeckt.****

"Die Teams von Wiener Rettung und 'Vier für Wien' arbeiten im Sinne der hervorragenden Notfallversorgung der WienerInnen intensiv zusammen. Mit dem neuen Leitsystem-Verbund 'Leonis', den die Stadt Wien mit einer Million Euro unterstützt, können künftig auch die Computersysteme in höchster Qualität miteinander kommunizieren. Das ist wichtig, das ist zeitgemäß und das nützt den WienerInnen", betonten Häupl, Brauner und Wehsely.

"Mit diesen Investitionen werden die Leistungsfähigkeit und die Verfügbarkeit der Ressourcen für Notfallversorgung und Großeinsätze enorm ausgebaut. Die Investition von einer Million Euro stellt sicher, dass auch in Zukunft Hilfesuchende jene Versorgung erhalten, die sie benötigen", stellte Wehsely klar.

"Wien zählt zu den sichersten Millionenstädten der Welt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit aller beruflichen und freiwilligen Hilfs- und Einsatzorganisationen sowohl auf Bundes- als auch Landesebene. Unser Ziel ist es, den Zivil- und Katastrophenschutz kontinuierlich zu verbessern. Die Stadt Wien investiert daher rund 20 Millionen Euro in vier neue Sicherheitszentralen: Das heute präsentierte Projekt 'Leonis', die neue Einsatzleitstelle der Wiener Rettung sowie die neue Leitstelle der Wiener Berufsfeuerwehr und das gemeinsame Digitalfunknetz für die Blaulichtorganisationen. Jeder investierte Euro ist eine Investition in die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener", so Brauner.

Leitstellen-Vernetzung führt zu mehr Sicherheit

Mit der Vernetzung von an sich autonom arbeitsfähigen Einsatzleitzentralen kann darüber hinaus ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt berücksichtigt werden. Während bisher durch den Ausfall eines EDV-Standorts, etwa durch einen Katastrophenfall, die betreffende Leitstelle komplett unbenutzbar geworden wäre, können künftig die anderen Leitstellen eigenständig weiterarbeiten oder gar die Funktion anderer Einsatzzentralen übernehmen. Das Prinzip muss man sich wie ein Netz vorstellen, es gibt keine zentrale Infrastruktur und damit auch keine Abhängigkeit aller Organisationen von einem zentralen Standort. Stattdessen wird bei jeder Organisation ein Teil des Gesamtsystems untergebracht.

"Notwendige Daten für die Weitergabe von Einsätzen werden an allen Standorten synchron gehalten", stellte Wehsely klar. Und ergänzend: "Auch die Wiener Rettung, die an Leonis angebunden wird, kann künftig am Monitor sehen, wo gerade welches Einsatzfahrzeug welcher Organisation zur Verfügung steht. Die Wiener Rettung muss sich dann nur noch mit einer Stelle elektronisch kurzschließen. Der Aufwand, die Übernahme eines Notfalls zunächst telefonisch und dann über unterschiedliche Leitsysteme der 'Vier für Wien' zu koordinieren, entfällt. Diese zeitliche Einsparung kann und wird Leben retten."

Die "Vier für Wien"

Unter dem Titel "Vier für Wien" arbeiten die Krankentransport-Organisationen Samariterbund, Malteser Hospitaldienst, Johanniter-Unfall-Hilfe und Wiener Rotes Kreuz zusammen. Bereits seit 1998 hat sich die Effizienz dieser einsatzstarken Vereinigung im Sinne der PatientInnen und des Rettungswesens der Stadt Wien bewährt.

Die Qualität der Dienstleistungen hat in den Organisationen höchste Priorität. Das bezieht sich sowohl auf medizinisch- technische Standards der Rettungsfahrzeuge als auch auf die Aus- und Weiterbildung aller freiwilligen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen. Alle NotfallsanitäterInnen besuchen zusätzlich zu der vorgeschriebenen Ausbildung Theorie- und Praxisstunden an Kliniken. Die NotärztInnen sind SpezialistInnen für Notfallmedizin.

Die Wiener Rettung

Die Wiener Rettung ist 365 Tage im Jahr 24 Stunden einsatzbereit. Sie erfüllt den landesgesetzlichen Auftrag zur Aufrechterhaltung der für die Bevölkerung Wiens erforderlichen Rettungsleistungen. Die Aufgabe der Berufsrettung ist es, Personen in gesundheitlicher Not erste Hilfe zu leisten, sie transportfähig zu machen und sie, wo es nötig ist, in ein Spital zu bringen. Im Jahr 2006 verzeichnete sie über 176.000 Einsätze, im Durchschnitt rund 485 pro Tag.

Unsere Rettung ist kein Taxi mit Blaulicht!

Häufig wird die Notrufnummer 144 ohne Vorliegen eines Notfalls gerufen. Ein weit verbreiteter Irrtum besteht beispielsweise im Glauben, die Rettung sei auch für Krankentransporte - etwa zur Routinekontrolle in ein Krankenhaus oder zum Transport von dort nach Hause - zuständig. Dafür gibt es in Wien aber u. a. die "Vier für Wien". Was auch viele nicht wissen: Ein Rettungseinsatz kostet 450 Euro. Wird ohne Notfall missbräuchlich die Rettung gerufen, verweigert die zuständige Krankenkasse völlig zu Recht die Bezahlung für den Einsatz. Die Rechnung bleibt dann an der Person hängen, die den unüberlegt ausgelösten Einsatz zu verschulden hat.

Daher werden unter dem Motto "Unsere Rettung ist kein Taxi mit Blaulicht!" derzeit Informationsmaßnahmen durchgeführt, um zu betonen, dass die Rettung nur in Notfällen gerufen werden soll. Die MitarbeiterInnen der Wiener Rettung wurden in einem Brief über die Maßnahmen informiert und mit einer Argumentationskarte dabei unterstützt, im Fall missbräuchlicher Verwendung des Notrufs die richtigen Worte parat zu haben. Folder mit den wichtigsten Infos für PatientInnen gibt es auf Deutsch, Türkisch und Bosnisch/Kroatisch/Serbisch. Plakate werden in Vereinen und Ordinationen aufgehängt. Die Wiener Rettung setzt im Rahmen dieser Maßnahmen auch auf den direkten Kontakt zur Bevölkerung und arbeitet mit Vereinen und Medien zusammen. (Schluss) me

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Michael Eipeldauer
    Mediensprecher StRin. Mag.a Sonja Wehsely
    Tel.: 01/ 4000/ 81231
    Handy: 0664/ 826 84 36
    E-Mail: michael.eipeldauer@magwien.gv.at
    Mag.a Cécile Kochwalter
    Mediensprecherin Büro der Vizebürgermeisterin und
    Landeshauptmann-Stellvertreterin Maga Renate Brauner
    Geschäftsgruppe für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener
    Stadtwerke
    Tel.: 01/ 4000/ 81219
    E-Mail: cecile.kochwalter@wien.gv.at

(RK vom 03.07.2007)