Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.02.2007:
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Eric Pleskow: Ehrenbürger der Stadt Wien

Eric Pleskow: Ehrenbürger der Stadt Wien

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Wien (RK). Der Produzent zahlreicher Oscar-gekrönter Filme und Präsident der Viennale Eric Pleskow wurde mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien ausgezeichnet. Bürgermeister Dr. Michael Häupl übereichte Pleskow am Montag im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses die Ehrenbürgerurkunde, das Publikum aus Politik ...

Wien (RK). Der Produzent zahlreicher Oscar-gekrönter Filme und Präsident der Viennale Eric Pleskow wurde mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien ausgezeichnet. Bürgermeister Dr. Michael Häupl übereichte Pleskow am Montag im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses die Ehrenbürgerurkunde, das Publikum aus Politik und Kultur feierte Pleskow mit stehenden Ovationen. Neben Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny waren auch Minister a. D. Dr. Rudolf Scholten und die Kulturstadträte a. D. Franz Mrkvicka und Dr. Peter Marboe , sowie zahlreiche Filmschaffende anwesend. Pleskow, mit zahlreichen Oscars für von ihm produzierte Filme von "Einer flog über das Kuckucksnest" bis zum "Schweigen der Lämmer" erfolgreich, nahm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wien als "wichtigste Auszeichnung" seines Lebens entgegen und dankte allen, die ihn auf seinem Weg zurück in seine Geburtsstadt begleitet hatten.****

Für seine Rückkehr in das Wiener Kulturleben als Präsident der Viennale und als Jurymitglied im Wiener Filmfonds dankte Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny Pleskow. Gerade angesichts der persönlichen Geschichte von Eric Pleskow und seiner Familie sei dies alles andere als selbstverständlich. Pleskow selbst musste 1939 im Alter von 15 Jahren flüchten, um zu überleben, viele seiner Familienmitglieder kamen im NS-Terror um. In den Vereinigten Staaten sei Pleskow eine der großen Persönlichkeiten des Films, des zentralen Mediums des 20. Jahrhunderts geworden und habe da seine Spuren hinterlassen, so Mailath. Mit der Ehrenbürgerschaft danke ihm Wien dafür, dass er sein Wissen, seine Kompetenz, seine Erfahrung, seinen Humor und seine Kritik nun schon seit einer Reihe von Jahren wieder der Stadt Wien zur Verfügung stelle. Nicht zuletzt sei der Geehrte "ein ganz besonders feiner Mensch".

In ihrer Laudatio ging Gaby Flossmann vor allem auf persönliche Erlebnisse mit Eric Pleskow ein und beschrieb dabei auch seine allmähliche Wiederannäherung an seine Geburtsstadt Wien. Sie zeichnete damit auch ein Bild des Privatmannes Pleskow, seines "Humors und seiner Weisheit".

Mehr als ein Dutzend "Oscars"

Eric Plescow, am 24. April 1924 als Sohn einer Kaufmannsfamilie in Wien geboren, emigrierte 1939 in die Vereinigten Staaten und absolvierte zunächst ein Ingenieursstudium. Er kam jedoch bald mit der Filmbranche in Kontakt und machte nach anfänglichen Arbeiten in verschiedenen Bereichen eine große Karriere als Produzent. Pleskow kann auf mehr als ein Dutzend Oscars in den Hauptkategorien verweisen: darunter für Milos Formans "Einer flog über das Kuckucksnest", Woody Allens "Der Stadtneurotiker" und "Rocky" von John G. Avildsen bei United Artists, für die er ab 1951 arbeitete und deren Präsident er von 1973 bis 1978 war, und "Amadeus" von Milos Forman, "Platoon" von Oliver Stone, "Der mit dem Wolf tanzt" von Kevin Costner und "Das Schweigender Lämmer" von Jonathan Demme bei der von ihm selbst 1978 gegründeten Firma Orion Pictures, der er bis 1992 angehörte.

1998 nahm er das Angebot an, Präsident der "Viennale" zu werden. In dieser Funktion hat er sich dank seiner vielfachen internationalen Verbindungen erfolgreich für das Wiener Filmfestival eingesetzt und zum Erfolg der Viennale beigetragen. Auch dem österreichischen Film ist er als Juror im Rahmen des Wiener Filmfonds verpflichtet.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gab

(RK vom 26.02.2007)