Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.11.2006:
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Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung

Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung

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Wien (RK). Heute, Montag, wurden im Wiener Rathaus die mit je 8.000 Euro dotierten Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung überreicht. Die heurigen PreisträgerInnen sind Univ.- Prof. Dipl.-Ing. Ferenc Krausz für Natur- und Technische Wissenschaften, Univ.-Prof. Mag. DDr. Christiane Spiel für Geistes ...

Wien (RK). Heute, Montag, wurden im Wiener Rathaus die mit je 8.000 Euro dotierten Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung überreicht. Die heurigen PreisträgerInnen sind Univ.- Prof. Dipl.-Ing. Ferenc Krausz für Natur- und Technische Wissenschaften, Univ.-Prof. Mag. DDr. Christiane Spiel für Geistes- und Sozialwissenschaften, Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl im Bereich der Medizinischen Wissenschaften und Univ.-Prof. Dr. Emmerich Tálos auf dem Gebiet der Volksbildung.

"Die Preisträger leisten eine wichtige und kaum zu überschätzende Grundlagenarbeit für die Gesellschaft und für die Menschen", stellte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Verleihung fest. Emmerich Tálos sei seit 20 Jahren ein unüberhörbarer Akteur in der Sozialpolitik, Ferenc Krausz eine Lichtgestalt der Laserforschung. Christiane Spiel habe führende Kompetenz auf dem Gebiet der Bildungspsychologie entwickelt und Georg Stingl erbrachte bahnbrechende Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Hautkrankheiten.****

Bildungspolitik sei das zukunftsentscheidende Thema unserer Gesellschaft, so Mailath. "Die Stadt pflegt ihr Verhältnis zu den Universitäten. Einerseits durch finanzielle Zuwendungen und andererseits durch Schaffung eines Umfelds, um die wissenschaftliche Expertise nach Wien zu holen und hier zu halten", schloss Mailath.

Univ.-Prof. Christiane Spiel bedankte sich im Namen aller Ausgezeichneten: Der Preis sei Wertschätzung und Anerkennung für die Person, die den Preis erhält, für die wissenschaftliche Disziplin und letztendlich für die Wissenschaft und Forschung generell. Des weiteren unterstrich sie in ihrer Rede die Bedeutung der Wissenschaftsvermittlung, die Umsetzung von Wissenschaftssprache in Alltagssprache, als Brückenschlag zwischen der Gesellschaft und den Wissenschaften.

Biografie Ferenc Krausz

Ferenc Krausz gilt als Begründer der Attosekundenmesstechnik, einer der bedeutendsten Durchbrüche auf dem Gebiet der Naturwissenschaften in den letzten Jahren. Seine Technik findet Anwendung zur frühen Diagnose von Krebskrankheiten. Ferenc Krausz wurde 1962 in Mór, Ungarn, geboren. Von 1981 bis 1985 studierte er Theoretische Physik an der Fakultät für Physik der Eötvös Loránd- Universität Budapest und verfasste die Diplomarbeit in Elektrotechnik an der Technischen Universität Budapest. 1991 promovierte Krausz an der Technischen Universität Wien und 1993 habilitierte er in Laserphysik an der Technischen Universität Wien. Seit 2003 ist Ferenc Krausz Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik bei München und seit 2004 Professor für Physik, Ludwig-Maximilians-Universität München.

Biografie Christiane Spiel

Christiane Spiel wurde 1951 in Wien geboren. Sie begann ihre Berufslaufbahn als AHS-Lehrerin für Mathematik und Geschichte. 1975 promovierte sie in Geschichte zum Dr.phil, 1976 schloss sie das Mathematikstudium mit dem Mag.rer.nat. ab. Parallel zur Tätigkeit als AHS-Lehrerin studiere sie Psychologie und wechselte 1980 als Universitätsassistentin an das Institut für Psychologie der Universität Wien. 1985 schloss sie das Studium der Psychologie mit dem Dr.rer.nat. ab.

Von 1989 bis 1992 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. 1995 habilitierte sie sich für das Gesamtfach Psychologie und trat eine 5-jährige Gastprofessur an der Karl-Franzens-Universität Graz an. 1999 erhielt sie einen Ruf auf das Ordinariat Angewandte Psychologie II an der Universität Wien. Seit März 2000 ist Christiane Spiel Professorin an der Universität Wien und leitet den Arbeitsbereich Bildungspsychologie und Evaluation am Institut für Psychologie. Sie hat sich mit der Entwicklung sozialer Kompetenz, mit Aggressionsabbau und dem Phänomen des lebenslangen Lernen auseinandergesetzt und in diesen Bereichen eine führende Kompetenz entwickelt.

Biografie Georg Stingl

Georg Stingl wurde 1948 in Wien geboren. Von 1973 bis 1976 absolvierte er die dermatologische Facharztausbildung an der 1. Universitäts-Hautklinik in Wien und tätigte Forschungsarbeiten am Institut für Immunologie der Universität Wien. Von 1978 bis 1981 war er Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik Innsbruck und von 1981 bis 1985 Oberarzt an der I. Universitäts-Hauklinik in Wien, wo er auch die Arbeitsgruppe "Immunbiologie der Haut" leitete. 1985 wurde er zum o.a. Universitäts-Professor für Dermatologie und Venerologie ernannt. 1992 wird er zum Leiter der Abteilung für Immundermatologie und infektiöse Hautkrankheiten der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien ernannt. In seinen Forschungsschwerpunkten widmet er sich der Beeinflussung des Immunsystems der Haut durch immunaktivierende Medikamente und den sich daraus ergebenden therapeutischen Immunkrankheiten.

Biografie Emmerich Tálos

Emmerich Tálos ist auf dem Gebiet der Sozialwissenschaft und der Sozialpolitik seit mehr als 20 Jahren ein unüberhörbarer Akteur, der mit zahlreichen Büchern den sozialwissenschaftlichen Diskurs entscheidend mitgeprägt und auch auf die Sozialpolitik Einfluss genommen hat. Emmerich Tálos wurde 1944 geboren. Er studierte Katholische Theologie und Geschichte in Wien und Tübingen. 1971/72 war er Verlagslektor beim Mathias-Grünewald- Verlag in Mainz. 1972 bis 1974 absolvierte er ein Studium der Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien in Wien. Ab 1974 war er Assistent am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien, wo er sich 1980 habilitierte und schließlich seit 1983 als Professor für Politikwissenschaft tätig ist. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte umfassen Sozialpolitik und den Wohlfahrtsstaat, die politische Entwicklung Österreichs im 20. Jahrhundert, die Sozialpartnerschaft und die Gewerkschaften.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 27.11.2006)