Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.11.2006:
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Herbstsitzung des Wiener Altstadterhaltungsfonds

Wien (RK). Der Beirat des Wiener Altstadterhaltungsfonds (WAEF) beschloss in seiner gestrigen Sitzung am Mittwoch die Förderung von 34 Objekten in der Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Der Beirat setzt sich aus Mitgliedern aller im Gemeinderat vertretenen Parteien und aus stimmberechtigten Fachleuten zusammen ...

Wien (RK). Der Beirat des Wiener Altstadterhaltungsfonds (WAEF) beschloss in seiner gestrigen Sitzung am Mittwoch die Förderung von 34 Objekten in der Höhe von insgesamt 3,5 Millionen Euro. Der Beirat setzt sich aus Mitgliedern aller im Gemeinderat vertretenen Parteien und aus stimmberechtigten Fachleuten zusammen.****

Zu Beginn der Sitzung wurde rückblickend die abgeschlossene Restaurierung der Otto-Wagner-Kirche auf der Baumgartner Höhe lobend hervorgehoben. "Die Otto-Wagner-Kirche wurde nach 6jähriger Bauzeit und einer Restaurierungssumme von 11,3 Millionen Euro mit einem feierlichen Akt wiedereröffnet, wobei rund ein Drittel der Summe vom Altstadterhaltungsfonds bereitgestellt wurde", stellte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny eingangs fest. "Die Otto-Wagner-Kirche ist als Restaurierungsprojekt ein besonders gelungenes Beispiel für die gute Zusammenarbeit aller befassten Stellen. Bundesdenkmalamt, Kirche, Krankenanstaltenverbund und der Altstadterhaltungsfonds haben hier mit großer Sachkenntnis und bemerkenswerter Einigkeit gehandelt", dankte Mailath-Pokorny im Rahmen der Sitzung.

Rund die Hälfte der gestern beschlossenen Summe, 1,7 Mio. Euro, wird für die Restaurierung von Sakralbauten herangezogen, darunter die Votivkirche, die Virgilkapelle, die Pfarrkirche Marienkirche am Clemens-Hofbauer-Platz und die Evangelische Pfarrkirche in der Dorotheergasse.

Die andere Hälfte der Summe wird für die Restaurierung von Wohnbauten, Geschäftsportalen, Friedhöfen und Plastiken aufgewendet. Gefördert wird z. B. die Fassadeninstandsetzung eines klassizistischen Vorstadtmiethauses (9., Rögergasse) und eines dreigeschossigen Biedermeierhauses (6., Luftbadgasse), die Rückführung auf bauzeitliche Holzkastenfester eines Wohnhauses in der Lainzer Strasse und ein bemerkenswertes Geschäftsportal, das aufgrund seiner fein profilierten Kassetierungen aus der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts datiert (1., Habsburgergasse).

Ein besonderes Bauwerk stellt das Aquädukt Speising dar, das mit einer Länge von 106 Meter die Tullnertalgasse überbrückt. Es entstand im Zuge der Errichtung der 1. Wiener Hochquellenleitung zwischen 1870 und 1873 und wurde in Ziegelbauweise ausgeführt. Jetzt wird die Architekturoberfläche des Bauwerks restauriert bzw. wiederhergestellt.

Altstadterhaltungsfonds: 1972 gegründet

Der Wiener Altstadterhaltungsfonds wurde 1972 gegründet mit der Aufgabe, die Restaurierung der historischen Ensembles in Wien zu unterstützen. Seit Gründung des Fonds wurden an mehr als 3900 Objekten Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten mit ca. 200 Millionen Euro durchgeführt. Gefördert werden "stadtbildpflegerische Mehrleistungen", die öffentlich sichtbar und zugänglich sind, wie etwa Fassaden, Kircheninnenräumen und Geschäftsportale. Die Mitteln des Fonds werden aus dem Kulturförderungsbeitrag zur Verfügung gestellt. (Schluss) rar

(RK vom 16.11.2006)