Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.10.2006:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Rieder eröffnet restaurierte Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals

Rieder eröffnet restaurierte Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals

Copyright: media wien

Download (0.44 MB)

Wien (RK). Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder übergab heute im Rahmen einer Feier die vom Architektenbüro Wehdorn generalsanierte, restaurierte Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals ihrer Bestimmung. Weiters anwesend waren die Bezirksvorsteherin des 17. Bezirkes, Dr. Ilse Pfeffer, der ...

Wien (RK). Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder übergab heute im Rahmen einer Feier die vom Architektenbüro Wehdorn generalsanierte, restaurierte Aufbahrungshalle am Friedhof Hernals ihrer Bestimmung. Weiters anwesend waren die Bezirksvorsteherin des 17. Bezirkes, Dr. Ilse Pfeffer, der Leiter der Magistratsabteilung 43, Dipl.-Ing. Erhard Rauch und Mag. Dr. Christian Fertinger, Geschäftsführer der Bestattung Wien GmbH. Die Segnung der Aufbahrungshalle erfolgte unter anderem von Monsignore Mag. Karl Wagner und dem Pfarrer und Dechant der Pfarre Hernals, Dr. Karl Engelmann.****

Bereits im Jahr 2000 wurde eine Probesanierung der schwer renovierungsbedürftigen Aufbahrungshalle durchgeführt. Der schlechte Bauzustand rührte vor allem von einer überdurchschnittlich hohen Durchfeuchtung der Außenmauern her. Erst aufgrund dieser erfolgreichen Probesanierung, die von entsprechenden technischen Untersuchungen und Messungen vor, während und nach den Bauarbeiten begleitet war, entschloss man sich zur Generalsanierung der Gesamtanlage, die in den Jahren 2004 - 2006 durchgeführt wurde.

Erschwerend bei den Arbeiten kam hinzu, dass man nicht in die bestehenden Grüfte mit ihren Grabdenkmälern eingreifen wollte.

Im Zuge der Sanierung kam es im Bereich der Gruftarkaden unter anderem zur Demontage der Sockelplatten, zum Auslösen des Pflasters im Gehsteigbereich und zum Abbau der Grabdenkmäler. Weitere Beispiele der Arbeiten waren die Reinigung der Fassaden mittels Wirbelstrahlverfahren, die Erneuerung des Putzes, die Wiedermontage der Grabdenkmäler und die Instandsetzung des Blechdaches und der Kastenrinne.

Im Zuge der Trockenlegungsarbeiten wurde in der Aufbahrungshalle unter mehreren Malschichten die originale Malereiausstattung gefunden, die nun die Basis der Malereirekonstruktion durch einen Restaurator bildet.

Im Zuge der Generalsanierung wurde von der Magistratsabteilung 33 - Wien leuchtet - eine Anstrahlung der Aufbahrungshalle des Hernalser Friedhofes installiert. Damit ist ab Einbruch der Dunkelheit bis Mitternacht die renovierte Halle mit angenehmem Licht umhüllt.

Die Geschichte des Hernalser Ortsfriedhofes

Der Hernalser Ortsfriedhofes besitzt eine wechselhafte Geschichte: Ursprünglich befand er sich neben dem Hernalser Kalvarienberg, bei der Pfarrkirche am St. Bartholomäusplatz; 1784 wurde ein neuer Friedhof errichtet, der dort gelegen war, wo sich heute die Parkanlage des Lorenz-Bayer-Platzes befindet.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand der heutige terrassenförmig am Südhang des Schafberges angelegte Friedhof. Er wurde am 1. November 1872 eröffnet; ein undatierter Bauplan gibt den Hernalser Baumeister Johann Pflaum als den Ausführenden an. Damals entstand die zentrale U-förmige Baugruppe am Eingang des heutigen Leopold-Kunschak-Platzes mit den Gruftarkaden, der Kapelle und dem Verwaltungsgebäude mit ihren Sichtziegelfassaden im neugotischen Stil.

Die ersten baulichen Veränderungen erfolgten 1932 durch den Anbau von ebenerdigen Bauteilen für Garderoben an das alte Bestattungsgebäude sowie durch den Zubau zweier freistehender Personalgebäude entlang der Friedhofsmauer. Die Kapelle wurde 1978/79 als Aufbahrungsraum von Erich Boltenstern neu gestaltet. 1982 kam es zur Verlängerung der Bauteile am Leopold-Kunschak- Platz durch die Errichtung einer neuen Arbeiterunterkunft. - Die beiden 1932 errichteten Personalgebäude glich man in Materialwahl und Formensprache dem historischen Bestand an.

Trotz aller Veränderungen bilden der historischen Zentralbau mit seinem reichen neugotischen Architekturdekor und die alte Friedhofsmauer ein charakteristisches Bauensemble von überregionaler Bedeutung, das auch das Erscheinungsbild des Leopold-Kunschak-Platzes heute noch entscheidend prägt.

Der Friedhof Hernals hat eine Fläche von 161.019 m2 und wurde im Jahr 1872 eingeweiht. Hier befinden sich ca. 21.800 Grabstellen, darunter 27 Ehrengräber, zum Beispiel von Ernst Happel oder Johann und Josef Schrammel.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gaw

  • Rückfragehinweis:
    Wolfgang Gatschnegg
    Tel.: 4000/81 845, Handy: 0664/826 82 16
    E-Mail: gaw@gfw.magwien.gv.at
    Friedrich Kleedorfer
    Magistratsabteilung 43
    Städtische Friedhöfe
    Tel: 01/4000 - 97332
    E-Mail: klf@m43.magwien.gv.at
    www.friedhoefe.wien.at/

(RK vom 30.10.2006)