Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.09.2006:
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BM Hietzing erinnert an bedeutende "8.000er"-Bergsteiger

Wien (RK). "50 Jahre Erstersteigung Gasherbrum II" nennt sich die morgen, Donnerstag (28.9.) beginnende Ausstellung im Bezirksmuseum Hietzing (13., Am Platz 2). Erinnert wird zum einen an die am 7. Juli 1956 erfolgte Erstersteigung des 8.035 Meter hohen Gasherbrum II durch die österreichischen Bergsteiger Josef Larch ...

Wien (RK). "50 Jahre Erstersteigung Gasherbrum II" nennt sich die morgen, Donnerstag (28.9.) beginnende Ausstellung im Bezirksmuseum Hietzing (13., Am Platz 2). Erinnert wird zum einen an die am 7. Juli 1956 erfolgte Erstersteigung des 8.035 Meter hohen Gasherbrum II durch die österreichischen Bergsteiger Josef Larch und Hans Willenpart unter Leitung des gebürtigen Hietzingers Fritz Moravec, wie auch an die bedeutsame Rolle heimischer Bergsteiger bei der Eroberung der 14 höchsten Berge der Welt. Insgesamt gehen fünf Erstersteigungen auf die rot-weiß-rote Rechnung. Im Jahr 1953 erstieg Hermann Buhl den Nanga Parbat (8125 Meter), 1954 gelang Sepp Jöchler und Herbert Tichy die Erstbesteigung des 8201 Meter hohen Cho Oyu, 1956 folgte der Gasherbrum II, 1957 der Broad Peak (8047 Meter; Hermann Buhl, Kurt Diemberger, Marcus Schmuck, Fritz Wintersteller) und im Mai 1960 gelang Kurt Diemberger noch die Erstbesteigung des 8222 Meter hohen Dhaulagiri.****

Jubiläumsexpedition im Sommer 2006 erinnert an Erstbesteigung im Jahr 1956

Im Sommer 2006 fand als Hommage an die vor 50 Jahren stattgefundene Erstbesteigung eine weitere Naturfreunde-Expedition auf den Gasherbrum II ("Leuchtende Wand") statt. Vom insgesamt 25köpfigen Team erreichten bis 31. Juli 2006 insgesamt 17 Österreicher des Gipfel des Berges. Der erste Gipfelerfolg fand am 26. Juli durch den aus Oberösterreich stammenden Helmut Seidl statt, dem ein neunstündiger Sologang voran gegangen war. Die Expedition war am 24. Juni von Wien-Schwechat gestartet.

Original-Objekte diverser 8000er-Expeditionen

Die Schau, die von Mitgliedern der Familie Moravec kuratiert wurde, zeigt u.a. Bildmaterial über die seinerzeitige Expedition, wie auch den Eispickel von Fitz Moravec. Darüber hinaus ist in der Schau ein Expeditionszelt zu sehen, mitsamt originaler Expeditionskiste des im März 1997 verstorbenen Alpinisten, der neben vielen Expeditionen auch der Gründer und Leiter der Hochgebirgsschule Glockner-Kaprun der Naturfreunde gewesen ist. Weiters sind auch Utensilien von Bergsteiger-Legende Hermann Buhl (Schlafsack), Herbert Tichy (Schuhe) und Kurt Diemberger (Gletscherbrille und Daunejacke) zu betrachten. Ebenso sind sämtliche Achttausender abgebildet mit entsprechenden Informationen über die jeweilige Erstbesteigung.

Die Ausstellung, die unter dem Ehrenschutz von Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer steht, wird am Donnerstag um 19.00 Uhr mit einem Vortrag von Kurt Diemberger zum Thema "Faszination Erstbesteigung" eröffnet.

Interessantes Rahmenprogramm: Vortrag über Südpol- Expedition

In Form eines Rahmenprogramms wird am Donnerstag, den 19. Oktober, Wolfgang Melchior über seine spektakuläre Expedition zum Südpol berichten (Beginn: 19.00 Uhr). Am Donnerstag, den 24. Oktober, erinnert Lutz Maurer unter dem Titel "Bergliebe. Bergsucht. Fernweh" an vier große Bergesteiger-Persönlichkeiten. (Beginn: 19.00 Uhr)

Lebenslauf Fritz Moravec

Fitz Moravec, Jahrgang 1922, in Ober St. Veit geboren zählt bis heute zu den großen österreichischen Alpinisten und Reiseschriftstellern. Nach einer Lehre als Kraftzeugmechaniker studierte er Maschinebau in Wien. Nach dem Zweite Weltkrieg arbeitete er als Lehrer in einer Fachschule für Schlosserei. Im Jahr 1954 war er erstmals im Himalaya, zwei Jahre später erfolgte die Gasherbrum II-Erstbesteigung. Weitere Expeditionen führten ihn nach Spitzbergen und nach Afrika. Im Jahr 1962 entscheid er sich dazueine Bergsteigerschule der österreichischen Naturfreund zu errichten, die er in weiterer Folge jahrzehntelang leitete und die nach seinem Tod am 17. März 1997 in Fritz_Moravec- Hochgebirgsschule umbenannt wurde. Zu seinen literarischen Werken zählen u.a. "Weiße Berge -Schwarze Menschen" 81958) und "Gefahren und Gefährten (1961).

  • Öffnungszeiten:
    Mittwoch: 14.00 bis 18.00 Uhr
    Samstag 14.00 bis 17.00 Uhr
    Sonntag: 9.30 bis 12.00 Uhr
    Der Eintritt ist frei.
(Schluss) hch

(RK vom 27.09.2006)