Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 26.09.2006:
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Sima zu Klimaschutz: "Wann werden Sie aktiv, Minister Pröll?"

Wien (RK). Mehr als alarmierend sind für Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die Ergebnisse der aktuellen UNO- Klimastudie: "Die Auswirkungen des Klimawandels sind seit langem bekannt, die Bundesregierung hat bis heute alle Warnungen in den Wind geschlagen, Österreich ist Schlusslicht innerhalb der EU. Kein anderer EU- ...

Wien (RK). Mehr als alarmierend sind für Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima die Ergebnisse der aktuellen UNO- Klimastudie: "Die Auswirkungen des Klimawandels sind seit langem bekannt, die Bundesregierung hat bis heute alle Warnungen in den Wind geschlagen, Österreich ist Schlusslicht innerhalb der EU. Kein anderer EU-Staat ist so weit vom Kyoto-Ziel entfernt wie Österreich, es müssen endlich konkrete Maßnahmen statt Sonntagsreden gesetzt werden", fordert Sima am Dienstag. Die Auswirkungen des Klimawandels mit Dürreperioden und Überschwemmungen sind längst auch in Österreich spürbar, Maßnahmen überfällig. Darüberhinaus schafft Klimaschutz Arbeitsplätze - in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit ein wesentlicher zusätzlicher Aspekt. "Wien zeigt vor, wie es geht. Jährlich spart Wien durch das Klimaschutzprogramm 2,2 Mio Tonnen CO2 ein. Mit Investitionen in Wärmedämmung und Wohnhaussanierung sichert Wien rund 2.000 Arbeitsplätze pro Jahr", so Sima. Die Sanierung von 137.360 Wohnungen zwischen 1990 und 2005 entlastet das Klima um jährlich 216.500 t CO2. Davon entfallen ca. 82.400 t auf die Sanierung von rund 51.800 Wohnungen im Rahmen der seit dem Jahr 2000 laufenden Förderaktion "Thewosan" (thermisch-energetische Wohnhaussanierung). "Das Beispiel zeigt deutlich, dass erfolgreicher Klimaschutz auch die Wirtschaft belebt, eine Win- win-Situation für alle", erläutert Sima. Auf Bundesebene würde die Umsetzung der Klimastrategie einen Beschäftigungsimpuls von über 20.000 Vollzeit-Arbeitsplätzen und einen BIP-Anstieg um bis zu 1 % bringen. "Umweltminister Pröll hingegen setzt aufs "Freikaufen" der Verpflichtungen im Ausland anstatt im Inland endlich umfangreiche Maßnahmen zu setzen", so Sima.

Wien erfolgreich beim Klimaschutz

Die größten Erfolge beim Klimaschutz in Wien konnten bislang neben der thermischen Wohnhaussanierung in den Bereichen Fernwärmeausbau, Effizienzsteigerungen in den Kraftwerken, sowie Ausbau des öffentlichen Verkehrs erzielt werden. Mit dem weltgrößten Wald-Biomassekraftwerk Simmering werden künftig fossile Brennstoffe von rund 72.000 Tonnen Steinkohle oder 47.000 Tonnen Heizöl oder 40.000 Tonnen Erdgas eingespart. Dieses Kraftwerk wird eine Reduktion von jährlich zusätzlichen 144.000 Tonnen CO2-Emissionen in Wien bringen.

Bei Erneuerbarer Energie für Strom und Fernwärme ist Wien seit Jahren vorbildlich. Zu den zahlreichen Anlagen, wie Photovoltaikanlagen, acht Windkraftanlagen, Kühlwasser- Auslaufturbinenanlage Kraftwerk Simmering oder Deponiegasverstromungsanlage Rautenweg kamen 2005 das Kleinwasserkraftwerk Nußdorf und der Windpark Unterlaa hinzu. "Und damit nicht genug - bereits jetzt wird an der Fortschreibung der Wiener Klimaschutzpolitik über das Jahr 2010 hinaus, an KliP II, gearbeitet", so Sima. Zunächst wird die bisherige Umsetzung des "KliP I" evaluiert. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Evaluierungsstudie wird in den Jahren 2007 und 2008 ein neues Paket an Klimaschutzmaßnahmen ("KliP II") in zahlreichen interdisziplinären Arbeitsgruppen ausgearbeitet werden. Dabei sollen die festgestellten Stärken weiter verfolgt und noch ausgebaut werden. "Wien ist aktiv, doch Klimaschutz geht uns alle an, es braucht angesichts der dramatischen Entwicklung eine nationale Kraftanstrengung auf allen Ebenen, die schwarz-orange Bundesregierung hat wichtige Weichenstellungen verschlafen", kritisiert Sima abschließend. (Schluss) vor

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(RK vom 26.09.2006)