Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.07.2006:
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Wiener Wissenschaftsbericht 2005 präsentiert
Wien (RK). Bürgermeister Dr. Michael Häupl stellte am Dienstag in seinem Mediengespräch gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und dem Leiter des Wissenschaftsreferates in der Kulturabteilung der Stadt Wien, Univ.-Prof. Dr. Hubert Ch. Ehalt den Wiener Wissenschaftsbericht 2005 vor. Der Bericht, eine ...
Wien (RK). Bürgermeister Dr. Michael Häupl stellte am Dienstag in seinem Mediengespräch gemeinsam mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny und dem Leiter des Wissenschaftsreferates in der Kulturabteilung der Stadt Wien, Univ.-Prof. Dr. Hubert Ch. Ehalt den Wiener Wissenschaftsbericht 2005 vor. Der Bericht, eine "Wissenschafts-Visitenkarte" der Stadt, stellt neben den Förderungsaktivitäten der Geschäftgruppe Kultur und Wissenschaft auch die wissenschaftsbasierte Arbeit aller Ressorts der Wiener Stadtregierung sowie die entsprechenden Tätigkeiten im Rahmen der Fonds und anderer Förderungsinstrumente vor. Bürgermeister Dr. Michael Häupl sagte, der Bericht sei noch mehr als ein Dokument der wissenschaftlichen Aktivitäten in der Stadt Wien. Er sei ein Signal für die Stärkung und Akzentuierung einer wissenschafts- und wissensbasierten Stadtpolitik, die eine seiner Hauptmaximen sei. Als Vision nannte er den Anschluss Wiens an die große Tradition um 1900, wo Wien auch in verschiedenen Wissensbereichen wie Ökonomie, Medizin und Soziologie Weltspitze war. Häupl hob noch besonders die Wiener Vorlesungen als Dialog zwischen Wissenschaft und Publikum hervor.****
Mailath-Pokorny: Kenndaten Wiens als Wissenschaftsstandort
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny wies besonders auf die Kenndaten Wiens als wesentlichen Wissenschaftsstandort hin. Wien sei neben Berlin die zweitbedeutendste Stadt in dieser Beziehung im deutschen Sprachtraum mit rund 200.000 Studierenden, neun Unis und vier Fachhochschulen sowie einer Reihe weiterer wissenschaftlicher Institute. 15 Prozent der Wiener seien direkt oder indirekt mit diesem Bereich berufliche verbunden, mit 43 Prozent der gesamtösterreichischen Forschungsausgaben und einer Forschungsquote von über drei Prozent nehme Wien auch europaweit einen Spitzenplatz ein. Die jährlichen Investitionen der Stadt Wien in Forschung und Wissenschaft betragen derzeit rund 150 Millionen Euro, zuzüglich weiterer Mittel, die über verschiedene Fonds und Stiftungen laufen.
"Der wissenschaftliche Zugang zur Welt steht" so argumentiert der Wissenschaftsreferent H. Ch. Ehalt "für Rationalität, Innovation, Humanität und Kultur. Wissenschaftliche Erklärungen dämpfen die Emotionen und sorgen für jene durch Kritik geprägte Diskussionskultur, die die Voraussetzung für ein gutes politisches Klima bietet. Die Wissenschaften leisten auch jene Forschungsarbeiten, die neue Möglichkeiten für soziale, gerechte und ökologische Lebensbedingungen heute und morgen erkunden. Die Wissenschaftsförderungstätigkeit der Stadt Wien bietet für exzellente, engagierte WissenschafterInnen vielfältige Angebote und Möglichkeiten, zukunftsweisende Ideen auf den Prüfstand von Forschung und Anwendung zu stellen."
Wissenschaftsförderung - gezielt und wirksam
Der Wissenschaftsbericht zeigt, wie gezielt und wirksam die Wissenschaftsförderungsmittel der Stadt eingesetzt werden. Neben der Unterstützung von kultur- und sozialwissenschaftlichen Projekten durch Stipendien, Förderungen und hoch dotierte Wissenschaftsfonds wurde in den vergangenen Jahren auch gezielt in die Zukunftsbranchen Biotechnologie und Informationstechnologie und in die Kreativindustrien investiert. Der Wissenschaftsbericht zeigt auch, dass die richtige Balance zwischen einer notwendigen anwendungsorientierten Forschung und der Förderung neuer Technologien einerseits und kulturwissenschaftlicher, auf Ursachen- und Folgenanalyse ausgerichteter Wissens- und Gesellschaftsreflexion andererseits besteht.
Einige Beispiele:
- Die Stadt Wien fördert die Österreichische Akademie der
Wissenschaften, die Ludwig Boltzmann-Gesellschaft und sie
dotiert Fonds, die calls für Migrationsforschung,
Krebsforschung, sinnorientierte Psychotherapie und den
Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Wien
ausschreiben. - Die Stadt Wien setzt Schwerpunkte im Bereich der
Hochtechnologie, indem sie z.B. die international viel beachtete
Forschungstätigkeit des Instituts für Quantenoptik und
Quanteninformation unter Leitung von Prof. Zeilinger und das
neue Atomoptik-Labor des kürzlich mit dem Wittgenstein-Preis
ausgezeichneten Prof. Schmiedmayer unterstützt. - Die Stadt Wien unterstützt Projekte und Einrichtungen im Bereich
der Kultur- und Geisteswissenschaften, etwa das
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, das
Demokratiezentrum Wien, das Peter Ustinov Institut für
Vorurteilsforschung, Ausstellungen wie die Wehrmachtsausstellung
oder die wissenschaftliche Aufarbeitung über die Verfolgung und
Diskriminierung Homosexueller im 20. Jahrhundert. - Die Stadt Wien unterstützt Forschungsarbeiten zu wichtigen
Themen wie Migration und Integration, demographische
Entwicklungen, Genderforschung, interdisziplinäre
Umweltforschungen, Exilforschung und Aufarbeitung der NS-
Geschichte.
Wien setzt auch auf die Kreativität junger, begabter WissenschaftlerInnen und unterstützt diese durch ein breites Spektrum an Stipendienangeboten und Stipendienprogrammen, durch die Ausschüttungen der Wiener Wissenschaftsfonds und durch Stiftungen.
Mit der neuen durch Forschungsstipendien ermöglichten "Enzyklopädie des Wiener Wissens" erforscht die Stadt Wien die Stärken und Schwächen ihrer Wissenskulturen.
Wien fördert die Wissenschaft aber auch durch die Vergabe vielfältiger Preise für hervorragende wissenschaftliche Leistungen - Preise und Förderungspreise der Stadt Wien, Preis für humanistische Altersforschung, Michael-Mitterauer-Preise für hervorragende geschichtswissenschaftliche Arbeiten - sowie durch die Unterstützung einer großen Anzahl von wissenschaftlichen Veranstaltungen.
Wissensvermittlung - breit und vielfältig
Die "Wiener Vorlesungen" sind auch im internationalen Maßstab das bei weitem größte und nachhaltigste Wissenschaftvermittlungsprojekt. Zu den wöchentlichen Veranstaltungen internationaler ReferentInnen kommen häufig gegen tausend ZuhörerInnen, die sich an diesem "Dialogforum der Stadt Wien" intensiv beteiligen.
Im Herbst 2005 fanden zum zweiten Mal die Wiener Wissenschaftstage zum Thema "Nachdenken über Österreich 1945 bis 2005" statt" . Bei dieser Veranstaltung wurde die Arbeit der Wiener Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, die sich mit diesem Thema kreativ und innovativ auseinander setzen, der Öffentlichkeit vorgestellt und interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit gegeben, die Wiener Wissenschaftslandschaft besser kennen zu lernen.
"University meets public" präsentiert in einer gemeinsamen Aktivität der Wiener Universitäten und der Wiener Volkshochschulen aktuelle Forschungsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit. (Schluss) gab/rar
- Rückfragehinweis:
Dr. Renate Rapf
Tel.: 4000/81 175
e-mail: rap@gku.magwien.gv.at
(RK vom 04.07.2006)
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