Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.06.2006:
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Wehsely, Geyer, Bleyleben-Koren präsentieren "Mama lernt Deutsch"

Wehsely, Geyer, Bleyleben-Koren präsentieren "Mama lernt Deutsch"

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Wien (RK). Im Rahmen des Public Private Partnership-Projekts "sprache.wirtschaft.aufstieg" von Stadt Wien, Wiener Städtischer und Erste Bank ist es erstmals gelungen, eine Kooperation von namhaften österreichischen Unternehmen, die in Zentral- und Osteuropa höchst erfolgreich sind, und der öffentlichen Hand im ...

Wien (RK). Im Rahmen des Public Private Partnership-Projekts "sprache.wirtschaft.aufstieg" von Stadt Wien, Wiener Städtischer und Erste Bank ist es erstmals gelungen, eine Kooperation von namhaften österreichischen Unternehmen, die in Zentral- und Osteuropa höchst erfolgreich sind, und der öffentlichen Hand im Einsatz für den Spracherwerb zu organisieren. Ab dem Herbst werden unter dem Namen "Mama lernt Deutsch" an Wiener Schulen Sprachkurse für Mütter mit begleitenden Orientierungspaketen angeboten. Das Projekt wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz von Mag.a Sonja Wehsely, Wiener Frauen- und Integrationsstadträtin, Dr. Günter Geyer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, und Dr.in Elisabeth Bleyleben-Koren, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Erste Bank, vorgestellt. Die Fakten unterstreichen die Bedeutung des neuen Integrationsprojektes, das im Herbst des laufenden Jahres anläuft: Von durchschnittlich 753.000 unselbstständig Beschäftigten im Jahr 2004 waren rund 115.000 Personen oder 15,2 Prozent AusländerInnen.****

"Wer Deutsch lernt, kann mitgebrachte Qualifikationen besser nützen, die Mehrsprachigkeit Gewinn bringend einsetzen und Wirtschaftsunternehmen den eigenen Migrationshintergrund als Know- how anbieten. Wir sind Partner des Projekts 'Mama lernt Deutsch', weil es dazu beiträgt, dass der Umgang mit fremden Kulturen selbstverständlicher wird", meinte Dr. Günter Geyer, Generaldirektor der Wiener Städtischen. "Als führender österreichischer Versicherungskonzern in Zentral- und Osteuropa stehen wir zu unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und unterstützen eine Vielfalt sozialer Projekte in und außerhalb Österreichs."

"Menschen, die noch nicht so lange in Österreich leben oder bisher nicht ausreichend Gelegenheit hatten, Deutsch zu lernen, stoßen im täglichen Leben (z.B. Arztbesuche, Ämter, ...) immer wieder auf Schwierigkeiten. Vor allem auch fremdsprachigen Müttern ist es aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse oft nicht möglich, ihren Kindern im täglichen Leben zu helfen (z.B. Elternsprechtage, Jobsuche,...). Ziel der Erste Bank ist es, diese Frauen zu unterstützen, unsere Sprache ausreichend zu erlernen beziehungsweise vorhandene Deutschkenntnisse wesentlich zu verbessern und ihnen damit die Chance auf Integration in der Gesellschaft zu erleichtern", meinte Elisabeth Bleyleben-Koren, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Erste Bank.

Die Motivation für die Stadt Wien liegt bei den "Mama lernt Deutsch"-Kursen in emanzipatorischen Überlegungen: "Mir geht es als Frauen- und Integrationsstadträtin darum, Frauen in ihrem Bestreben nach Unabhängigkeit so gut wie möglich zu unterstützen. Die Schule ihrer Kinder ist eine wichtige Schnittstelle für die Mütter zur sozialen Umwelt. Wenn wir wollen, dass Migrantinnen Deutsch lernen, dann ist es nur konsequent, sie über die Schule ihrer Kinder anzusprechen. Deutsch zu lernen, ist der erste Schritt zur Unabhängigkeit", betonte Wehsely. Eine zweite Überlegung: "Bildung ist ein Wert an sich. Eltern diesen gesellschaftlichen Wert zu vermitteln, verbessert die Aufstiegschancen ihrer Kinder in der Zukunft."

"Mama lernt Deutsch" - 2.200 Kursplätze

Insgesamt 144 Kurse mit jeweils 15 Kursplätzen sind geplant, insgesamt sind also rund 2.200 Kursplätze an rund 120 Schulstandorten vorgesehen. Die Kosten für die Teilnehmerinnen sind mit 1 Euro pro Stunde bewusst moderat angesetzt. Die Kurse werden vom Verein Interface, durch das Integrationshaus sowie durch die Volkshochschulen 10, 12 und 15 durchgeführt.

Im Mittelpunkt der Kurse steht nicht nur das "Deutsch lernen" an sich, sondern auch der Kontakt zwischen Eltern und Schule. Zusätzliche integrative Bildungsmodule, die für die Zielgruppe von Bedeutung sind, verbessern die Kommunikation zwischen Schule und Eltern. Diese Module informieren etwa über das Schul- und Bildungssystem, über Erziehungsfragen, den Umgang mit Ämtern und Behörden, aber auch über das Thema Gesundheit. So wird quasi "nebenbei" das Selbstbewusstsein gestärkt. Da es sich um Basisbildungskurse handelt, wird auch der Aspekt Alphabetisierung berücksichtigt.

Die Kurse dauern von Ende September bis Anfang Juni. Pro Kurs sind 150 Unterrichtseinheiten - jeweils 2 Mal 3 Stunden wöchentlich - vorgesehen. Nach Bedarf wird Kinderbetreuung angeboten. Der Unterricht findet in der Schule der Kinder statt. Der Kursort Schule kommt den Müttern besonders entgegen, da viele von ihnen durch das Begleiten ihres Kindes ohnehin schon im Schulhaus sind und somit keine langen Wege und größere Schwellenängste überwinden müssen. Durch viele kleine Begegnungen im Schulgebäude erleben die Mütter zudem etwas vom realen Schulbetrieb. Die Lehrkräfte der Schule haben die Möglichkeit, die Mütter besser kennen zu lernen. Der Umgang miteinander wird selbstverständlicher.

Die Sprachoffensive der Stadt Wien

Die Stadt Wien bietet bereits seit Jahren besonders günstige Deutsch- und Alphabetisierungskurse über zahlreiche Vertragspartner an. Seit 2001 wurden weit über 1.200 Kurse für mehr als 25.000 Menschen im Rahmen der Wiener Sprachoffensive angeboten. 2005 wurde die Zahl der Kursplätze auf 6.000 jährlich verdoppelt, 2006 kommt es zu einer neuerlichen deutlichen Ausweitung des Kursangebots. Die Schwerpunkte liegen bei Deutsch- und Orientierungskursen für Frauen und Jugendliche.

Die Kurse sind zielgruppenspezifisch aufbereitet, spezielle Settings für Frauen und Jugendliche sind seit jeher Teil des Konzepts. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und zeigt klar: Wenn Sprachkurse niederschwellig und zielgruppenorientiert organisiert werden, finden sie auch Absatz.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) me

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(RK vom 22.06.2006)