Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.06.2006:
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MA 22: Artenparadies Donauinsel

MA 22: Artenparadies Donauinsel

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Wien (RK). Beim alljährlichen "Tag der Artenvielfalt" der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 betätigten sich am vergangenen Samstag viele Wienerinnen und Wiener mit großer Begeisterung als FeldforscherInnen. Forschungsgebiet war diesmal der "Tote Grund", ein Relikt des ursprünglichen Donauauwaldes, auf der ...

Wien (RK). Beim alljährlichen "Tag der Artenvielfalt" der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 betätigten sich am vergangenen Samstag viele Wienerinnen und Wiener mit großer Begeisterung als FeldforscherInnen. Forschungsgebiet war diesmal der "Tote Grund", ein Relikt des ursprünglichen Donauauwaldes, auf der Donauinsel. Unterstützt wurde die Aktion von der MA 45 - Wasserbau und dem Forstamt der Stadt Wien (MA 49), die gemeinsam mit dem Stadtgartenamt (MA 42) für die Pflege der Donauinsel zuständig sind.

Von der Südhütte des Forstamtes der Stadt Wien in der Nähe der Steinspornbrücke aus machten sich unter der Führung von WissenschafterInnen stündlich Gruppen auf den Weg, um ausgerüstet mit Glasbehältern das eine oder andere seltene Insekt einzufangen oder die Tierwelt im Wasser zu erkunden. Verschiedenste Egelarten - die sich entgegen landläufiger Meinung nicht an Menschen heranmachen - Libellenlarven oder Schwebgarnelen zeigten die erstaunliche Artenvielfalt im Wasser des Toten Grundes.

Größte Feldforschungsaktion in Mitteleuropa

Um das Bewusstsein für die Artenvielfalt in unseren Breiten zu stärken, hat das Magazin GEO 1999 den Tag der Artenvielfalt ins Leben gerufen. Das diesjährige Thema war "Artenvielfalt an Küsten, Ufern und im Wasser". "Der Tag der Artenvielfalt, den wir seit mehreren Jahren in Wien veranstalten, bietet den Menschen auf einfachem Weg die Möglichkeit, Natur in Wien unmittelbar und direkt zu erleben. Auch in einer von Menschen gestalteten Landschaft wie der Donauinsel gibt es Nischen und Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Dafür arbeiten mehrere Fachabteilungen der Stadt Wien seit vielen Jahren erfolgreich zusammen", so die Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung, Dr. Karin Büchl-Krammerstätter.

Auf den Spuren von Biber und Beutelmeise

Der "Tote Grund" zählt zu den über 400 Wiener Naturdenkmälern, die die Wiener Umweltschutzabteilung ausgewiesen hat. Alte Pappeln, Weiden, Eschen, Weißdorn und Hartriegel säumen die Ufer des rund einen Kilometer langen und bis zu 200 m breiten Gewässers. Eulen und Käuzchen leben in den Altbaumbeständen, Rehe und Rebhühner finden im Dickicht Schutz. Auch eine Biberfamilie hat den "Toten Grund" als ihren Lebensraum in Besitz genommen. Ihre eindrucksvollen Spuren sind nicht zu übersehen.

Die Donauinsel wurde als Hochwasserschutzprojekt für Wien von der MA 45 - Wasserbau geplant und gebaut und ist heute eines der beliebtesten Naherholungsgebiete für die WienerInnen. Auf den extensiv gepflegten Wiesen gibt es seltene Schmetterlinge und eine große Artenvielfalt an Käfern und anderen Insekten. Eine Anzahl von Teichen auf der Donauinsel bieten Lebensraum für 11 verschiedene Amphibienarten. Hecken, Röhrichtzonen und Wiesen sind beliebt bei einer Vielzahl von Brutvögeln, z. B. der Beutelmeise. Die Populationsdichte der Nachtigall ist, trotz einer großen Anzahl von Krähenvögeln, die höchste in Österreich. An geheimen Orten brütet der Eisvogel.

3. Österreichisches Birdrace beim Tag der Artenvielfalt

Im Rahmen des diesjährigen Tages der Artenvielfalt fand auch das "3rd Austrian 24h-Birdrace" der österreichischen Internet- Plattform für Ornithologen (in Kooperation mit der MA 22 und BirdLife Österreich) statt. Innerhalb von 24 Stunden fanden VogelkundlerInnen und interessierte NaturliebhaberInnen 107 Vogelarten auf Wiener Stadtgebiet. Siegerteam und Ergebnisse wurden um 16.00 Uhr bei der Südhütte des Forstamtes auf der Donauinsel präsentiert.

Nähere Informationen: www.bird.at/

PartnerInnen beim "Tag der Artenvielfalt":

  • a\ö\e - Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen
  • BirdLife Österreich
  • BOKU - Universität für Bodenkultur Wien, Department für
    Integrative Biologie, Institut für Zoologie
  • BOKU - Universität für Bodenkultur Wien, Department für Wasser,
    Atmosphäre und Umwelt, Institut für Hydrobiologie und
    Gewässermanagement Forschung
  • Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft
  • Institut für Angewandte Biologie und Umweltbildung
  • Bioforschung Austria, vormals LUDWIG BOLTZMANN INSTITUT für
    Biologischen Landbau u. Angewandte Ökologie
  • ÖGEF - Österreichische Gesellschaft für Entomofaunistik
  • Verein zur Erforschung der Flora von Österreich

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ur

  • Rückfragehinweis:
    Dr. Mathilde Urban
    Medienbetreuung
    Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22
    Tel: 4000-88303
    E-mail: urb@m22.magwien.gv.at
    www.umweltschutz.wien.at

(RK vom 12.06.2006)