Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 17.05.2006:
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Faymann: Wohnungsspekulation hat in der Stadt keinen Platz

Faymann: Wohnungsspekulation hat in der Stadt keinen Platz

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Wien (RK). "Um möglichst schnell an das große Geld zu kommen, kauften im Immobilienbereich immer wieder "schwarze Schafe" gezielt Häuser aus Spekulationsgründen an. Die Stadt Wien verfügt jedoch über ein gut funktionierendes System zur Bekämpfung dieser Versuche. Mit den Gebietsbetreuungen besitzt die Stadt Wien ein ...

Wien (RK). "Um möglichst schnell an das große Geld zu kommen, kauften im Immobilienbereich immer wieder "schwarze Schafe" gezielt Häuser aus Spekulationsgründen an. Die Stadt Wien verfügt jedoch über ein gut funktionierendes System zur Bekämpfung dieser Versuche. Mit den Gebietsbetreuungen besitzt die Stadt Wien ein wirksames Instrument, das im unmittelbaren Kontakt mit den Mietern umgehend Kenntnis über solche Vorgänge erlangt. Die Gebietsbetreuungen sind das Bindeglied zwischen den Mietern und der Stadt. Sie decken auch die meisten Fälle von Spekulationen auf. Des weiteren steht mit der Antispekulationsgruppe den betroffenen Mietern eine Unterstützung zur Verfügung, die alle rechtlichen Möglichkeiten kennt und nützt. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Interessen der Schwächeren, also der Mieter. Über den Rechtshilfefonds können Spekulationsopfer kostenlos Rechtsbeistand in Anspruch nehmen, der ihnen in Rechtsverfahren Hilfe bietet," erklärt Wohnbaustadtrat Werner Faymann.****

"Das zweite wirksame Instrument gegen Spekulation ist die Förderung eines vielfältigen und leistbaren Wohnungsangebots. Daher werden jährlich 5.500 Wohnungen mit Förderung der Stadt Wien neu errichtet und rund 10.000 Wohnungen mit Hilfe der Stadt saniert. Auch die 220.000 Gemeindewohnungen tragen zum Angebot an leistbarem und sicherem Wohnraum bei. Wird dennoch jemand Opfer eines Spekulanten, lässt ihn die Stadt Wien nicht im Stich. Um ihm ein Wohnen um jeden Preis zu ersparen, bietet die Stadt rasch und unbürokratisch Wohnungen für solche Notfälle an. Mit diesen Maßnahmen konnte die Stadt in den letzten Jahren Großspekulationen unterbinden," so der Wohnbaustadtrat weiter.

Gebietsbetreuungen als bürgernahe Anlaufstellen

Die Gebietsbetreuungen sind ein niederschwelliges Instrument. Sie fungieren als Anlaufstellen für die Gebietsbewohner. Mieteranliegen werden unterstützt, Mieterinnen und Mieter und Eigentümer gleichermaßen informiert. Sie begleiten Projekte in allen Bereichen der Stadterneuerung und versuchen zwischen den verschiedenen Interessen der Bewohner, Eigentümer und Politik sowie Verwaltung zu vermitteln.

Sie sind bezirks- und grätzelbezogene Einrichtungen mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot zu Fragen des Wohnens und stehen den Mietern in jedem Bezirk kostenlos zur Verfügung.

Vom Problem- zum Wunschkind

Das Wohnhaus in der Großen Stadtgutgasse 14 beschäftigte mehr als 15 Jahre die Stadt Wien, die Gebietsbetreuung sowie den Bezirk Leopoldstadt. Auf Anregung des Bezirks und der Stadt Wien hatte die "at Home/GEWOG" Ankaufsverhandlungen mit dem damaligen Liegenschaftseigentümer aufgenommen. Im Dezember 2003 gelang es endlich den Kauf abzuschließen.

Aufgrund der sich so lang hinziehenden Phase der Spekulation war das Wohnhaus zum Zeitpunkt des Erwerbes durch die "at Home/GEWOG" bereits in einem unrettbaren Zustand. In Zusammenarbeit von Stadt Wien und dem neuen Eigentümer, der "at Home/GEWOG" sind den verbliebenen 19 Mietern Ersatzwohnungen zur Verfügung gestellt worden. Die Mieter sind durch die gesamte, sehr lang andauernde Phase der Unsicherheit von der Gebietsbetreuung begleitet und unterstützt worden.

Nun wird ein über die Jahre schier unlösbares Problemhaus in ein spannendes, für die Infrastruktur des Bezirkes bedeutendes Wohnhaus transformiert. Das Grätzel rund um die Große Stadtgutgasse verliert einen Schandfleck und erfährt mit dem geplanten Projekt eine enorme Aufwertung. Zwischen dem Augarten und dem Praterstern gelegen, mit direktem Anschluss an den Wiener Prater verbinden sich gute öffentliche Verkehrsanschließung (nur wenige Minuten zur U-Bahn Linie U1) mit Naherholung und vielen Freizeitmöglichkeiten.

Unter der Wohnhausanlage wird eine Tiefgarage mit insgesamt 110 Stellplätzen entstehen. Die über die Pflichtstellplätze hinausgehenden Stellplätze werden für das umliegende Wohngebiet zur Verfügung stehen.

Die neue Wohnhausanlage wird 27 Wohnungen (18 geförderte Mietwohnungen und 9 freifinanzierte Wohnungen) beinhalten. Während im alten Wohnhaus jeder Mieter durchschnittlich 44 m² zur Verfügung hatte, werden es in Zukunft für die neuen Mieter 86 m² sein. Die Wohnungen verfügen alle über eigene Freibereiche wie Loggia, Balkon, Terrassen oder auch Eigengärten. Die Dächer der Liegenschaft werden begrünt. Straßenseitig im Erdgeschoss des sechsgeschossigen Gebäudes befindet sich außerdem noch ein Büro- Loft.

Voraussichtliche Kosten und Termine:

  • 5,91 Euro pro m² Nutzungsentgelt pro Monat (inkl. USt und BK)
  • Kosten für Stellplatz: 90 Euro pro Monat
  • Wohnungsgrößen von 62 m² bis 133 m²
  • Abbruchbeginn: Mai 2006
  • Baubeginn: Juli 2006
  • Fertigstellung : Herbst 2007

Die Planung dieses Projekts wurde von Architekten DI Martin Wurnig vorgenommen.

Die Gesamtbaukosten für die insgesamt 18 geförderten Wohnungen und das eine Büro belaufen sich auf 2,94 Mio. Euro. Die Stadt fördert die Umsetzung dieser Bebauung mit 1,18 Mio. Euro.

Informationen zu den Wohnprojekten

  • Wohnservice Wien
    1020 Wien, Taborstraße 1-3
    Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr
    Tel.: 01/24 503-100
    www.wohnservice-wien.at/
  • GEWOG - NEUE HEIMAT
    1080 Wien, Bennoplatz 3
    Tel.: 401 09-0,
    Montag - Donnerstag 8.00 - 12.00 / 13.00 - 16.00 Uhr
    Freitag: 8.00 - 12.00 Uhr
    www.gewog-wohnen.at/

Alle Gebietsbetreuungslokale

Im Internet sind alle Gebietsbetreuungslokale mit Adressen und Öffnungszeiten ersichtlich:

  • www.gebietsbetreuungen.wien.at/htdocs/adressen.html

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) kn

(RK vom 17.05.2006)