Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.04.2006:
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Rieder: CATP-China Austria Technology Park in Wien

Rieder: CATP-China Austria Technology Park in Wien

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Wien (RK). "Mit der Gründung einer gemeinsamen Projektentwicklungsgesellschaft sind wir einen wichtigen Schritt zur Realisierung des chinesisch-österreichischen Technologieparks - CATP in Wien vorwärts gekommen", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Dienstag im Wiener Rathaus ...

Wien (RK). "Mit der Gründung einer gemeinsamen Projektentwicklungsgesellschaft sind wir einen wichtigen Schritt zur Realisierung des chinesisch-österreichischen Technologieparks - CATP in Wien vorwärts gekommen", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Dienstag im Wiener Rathaus im Rahmen des Mediengesprächs des Bürgermeisters anlässlich der Vertragsunterzeichnung für die China Austria Technology Park Management GmbH. Gegründet wurde die gemeinsame Projektentwicklungsgesellschaft durch den Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) und die China Europe Construction Invest Austria GmbH, einer dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie untergeordneten Organisation zur Errichtung von chinesischen Technologieparks im Ausland.

Die Unterzeichner waren Herr Dr. SHI Gen (GF China Europa Construction Invest Austria) DI Dr. Bernd Rießland und Rainer Zoubek (beide GF WWFF) sowie Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder und WKW-Präsidentin KR Brigitte Jank.****

An der Präsentation nahmen weiters Mag. Eduard Mainoni, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, der Botschafter der Volksrepublik China in Österreich, Herr LU Yonghua, Herr SHI Dinghuan und Frau XIU Xiaoping (beide Vertreter des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie), teil.

Beleg für internationale Attraktivität Wiens

"Österreich hat in den letzten Jahren durch eine vorausschauende Forschungs- und Förderpolitik als Standort für Forschungseinrichtungen enorm an Attraktivität gewonnen. Mit dem CATP ist es uns gelungen, Österreich und Wien vor allem als Standort enorm aufzuwerten. Ich bin sehr froh, dieses wichtige Projekt der internationalen Wirtschafts- und Forschungskooperationen nun zu einem Abschluss zu bringen", betont Forschungsstaatssekretär Mag. Eduard Mainoni. Die ersten Gespräche mit der chinesischen Delegation wurden bereits im Jänner 2004 von der Seite des BMVIT geführt.

Österreichische Unternehmen können den CATP als Anknüpfungspunkt für neue Märkte nutzen, so der Staatssekretär: "Durch die hohe Spezialisierung und das enorme Know-How stehen den rot-weiß-roten Technologien und Entwicklungen alle Türen offen."

Der China Austria Technology Park (CATP) wird die Ansiedlung chinesischer Hightech-Unternehmen in Wien erheblich fördern und Kooperationen zwischen Firmen, Universitäten sowie Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtungen aus beiden Ländern intensivieren. Außerdem eröffnet der CATP Firmen aus Wien und ganz Österreich neue Perspektiven im boomenden chinesischen Wirtschaftsraum. Die Errichtung des CATP in Wien ist ein weiterer Beleg für die internationale Attraktivität des Wirtschaftsstandorts und die Rolle Wiens als zukunftsträchtige Drehscheibe zwischen Ost und West.

Chinesische Firmen profitieren in Wien nicht nur von der zentraleuropäischen Lage nahe den mittel- und osteuropäischen Wachstumsmärkten, sondern unter anderem auch von einer attraktiven Forschungsumgebung, hoch qualifizierten Arbeitskräften und moderner Infrastruktur. "Mit dem Entschluss, den CATP hier zu errichten, bietet sich die einmalige Chance, Wien neben London als Dreh- und Angelpunkt für die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Europa zu etablieren. Auf dem stark wachsenden chinesischen Markt können wir unsere Stärkefelder - Hightech, Automotive und Umwelttechnologie - ausspielen und noch weiter ausbauen. Diese Kooperation ist vor allem auch deshalb von so großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Wien, weil China in den vergangenen Jahren zum immer wichtiger werdenden Handelspartner geworden ist. Zurzeit beträgt das Exportvolumen bereits 200 Mio. Euro jährlich", so Jank.

Drei mögliche Standorte für Technologiepark

Der chinesisch-österreichischen Projektentwicklungsgesellschaft kommen vorrangig zwei Kernaufgaben zu. Dazu zählen einerseits die Planung, Entwicklung und der Betrieb einer maßgeschneiderten CATP-Technologieimmobilie inklusive Standortprüfung und Standortwahl. Das Konzept sieht dafür ein zentrales und als Büroturm konzipiertes Gebäude vor, in dem chinesische Forschungseinrichtungen und Firmen untergebracht sein sollen. Derzeit stehen drei Standorte in Wien zur Auswahl. Dabei handelt es sich um die Donau-City, das Gelände am Nordbahnhof sowie ein Grundstück in der Nähe der Wagramer Straße. Nach Findung des optimalen Standorts und Abschluss aller Vorbereitungen durch die Projektentwicklungsgesellschaft könnte 2008 der Baubeginn für den Technologiepark folgen.

Die zweite Hauptaufgabe der CATP-Entwicklungsgesellschaft betrifft die Unterstützung und Förderung von Kooperationen zwischen Unternehmen, Universitäten sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen aus China bzw. Wien, Österreich und Europa, um beiden Seiten einen wirtschaftlichen Vorteil daraus zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit könnte etwa in Form von Arbeits- und Forschungsgemeinschaften und Joint Ventures passieren oder die Bearbeitung neuer Märkte betreffen.

CATP-Entwicklungsbüro im Business & Research-Center am Höchstädtplatz

Ihren Sitz hat die chinesisch-österreichische Projektentwicklungsgesellschaft im Business & Research Center Höchstädtplatz (BRC), ein Technologie- und Gründerzentrum in Wien- Brigittenau für Unternehmen, innovative Start-ups und Bildungseinrichtungen mit dem Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologien. Die neuen Büroräumlichkeiten wurden am Dienstag eröffnet. Von hier aus werden ab sofort auch chinesische Firmen betreut, die sich in Wien ansiedeln möchten und Kooperationen zwischen Firmen und im F&E-Bereich unterstützt.

Wiener Exporte nach China boomen

Die zunehmende Bedeutung des chinesischen Marktes für die Wiener Wirtschaft zeigt sich auch in der Warenaußenhandelsstatistik. Allein von 2003 auf 2004 stiegen die Exporte von Wiener Unternehmen nach China um 41 % und damit deutlich stärker als beispielsweise nach Deutschland (29 %) oder die USA (20 %). Gemessen am Gesamtexport ist der Anteil der nach China ausgeführten Waren mit 1,6 % noch immer relativ gering und zeigt, welch großes Entwicklungspotenzial für heimische Firmen in China - der viertgrößten Volkswirtschaft weltweit - vorhanden ist. Die Importe aus China nahmen im gleichen Zeitraum um 16 % zu und machten im Jahr 2004 2,5 % aller eingeführten Waren aus.

Technologische Schwerpunkte von Energie über Automotiv bis zu IKT

Der China Austria Technology Park wird thematisch auf die innovativen Technologiefelder Life Sciences, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Energie und Umwelt, Automotiv, Stahl- und Maschinenbau sowie den Bereich Traditionelle Chinesische Medizin ausgerichtet.

Besonders die Bereiche Life Sciences, Automotiv und Informations- und Kommunikationstechnologien gelten als technologieorientierte Stärkefelder der Wiener Wirtschaft.

Innerhalb der im CATP-Konzept vorgesehenen Technologiefelder sollen eigene Plattformen Kooperationen zwischen den beteiligten Akteuren fördern. Diese Plattformen werden von der CATP Management GmbH betreut und koordiniert.

Die Volksrepublik China betreibt außerhalb Chinas Technologieparks in den USA, Singapur, Russland und Großbritannien, die für chinesische Firmen die Ausgangsbasis für ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Ausland sind. Nach einem Projekt in Großbritannien ist mit dem China Austria Technology Park in Wien nun der zweite chinesische Technologiepark in der Europäischen Union in Vorbereitung.

Großes Interesse am CATP-Projekt Wien

Die CATP-Gesellschaftsgründung erfolgte während eines mehrtägigen Wien-Aufenthalts einer hochrangigen chinesischen Delegation, die aus Vertretern des chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie sowie der China Europa Construction Investment Co. Ltd. (CECI), einer dem Ministerium untergeordneten Organisation zur Errichtung von chinesischen Technologieparks im Ausland, besteht. Mit der chinesischen Abordnung reisten auch Vertreter chinesischer Firmen mit nach Wien, die bereits jetzt großes Interesse am Gemeinschaftsprojekt bekundeten.

Intensive Gespräche zwischen Wien und China seit Jahren

Vorausgegangen waren der Vertragsunterzeichnung zur Gründung der gemeinsamen Errichtungsgesellschaft intensive Planungen, Gespräche und Verhandlungen. Im September 2005 unterzeichneten der WWFF und China Europa Construction Investment Co. Ltd. mit dem "Letter of Intent" eine Absichtserklärung zur Gründung einer gemeinsamen Errichtungsgesellschaft, die nun erfolgreich umgesetzt wurde. Unterstützt wird der CATP von einer begleitenden Koordinationsgruppe, die das Resultat des "Memorandum of Understanding über die Realisierung des CATP" ist, das letzten September zwischen dem österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie dem Ministry of Science and Technology der Volksrepublik China unterzeichnet wurde. In dieser Koordinationsgruppe vertreten sind neben VertreterInnen der beiden Ministerien auch ExpertInnen aus der Forschungs- und Entwicklungsförderung sowie der Wirtschafts- und Betriebsansiedlungsagenturen beider Länder. Auch der WWFF ist in der Koordinationsgruppe vertreten.

Infos über wwff-hompage

Rechtzeitig zur Gründung der chinesisch-österreichischen Projektentwicklungsgesellschaft für den China Austria Technology Park bietet der Wiener Wirtschaftsförderungsfonds eine chinesische Version seiner internationalen Homepage www.vba.at/ an. Mit diesem Service unterstützt der WWFF chinesische Firmen, die Interesse an einer Betriebsansiedlung in Wien haben, mit Informationen zum Wirtschaftsstandort Wien und über das umfangreiche Leistungsangebot des WWFF für internationale Unternehmen und Investoren.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) mmr

  • Rückfragehinweis:
    Martin Ritzmaier
    Pressesprecher Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
    Tel.: 4000/81 855
    Handy: 0664/501 41 59
    e-mail: riz@gfw.magwien.gv.at

(RK vom 25.04.2006)