Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.04.2006:
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Fundstück: Briefwechsel Albert Einsteins mit Wiener Urania

Wien (RK). Ein einzigartiges historisches Fundstück wurde soeben im Österreichischen Volkshochschularchiv entdeckt: Es handelt sich um die Korrespondenz Albert Einsteins mit dem Präsidium der Wiener Urania rund um seinen Vortrag bis Jänner 1921. "Wissenschaft kann nur dann gesund und fördernd bleiben, wenn ihr ...

Wien (RK). Ein einzigartiges historisches Fundstück wurde soeben im Österreichischen Volkshochschularchiv entdeckt: Es handelt sich um die Korrespondenz Albert Einsteins mit dem Präsidium der Wiener Urania rund um seinen Vortrag bis Jänner 1921.

"Wissenschaft kann nur dann gesund und fördernd bleiben, wenn ihr Zusammenhang mit der Welt des sinnlichen Erlebens aufrechterhalten wird, wie indirekt dieser Zusammenhang auch sein mag." (Albert Einstein, 1919)

Der weltberühmte Physiker, der sich auf Basis seiner humanistisch-pazifistischen Grundüberzeugung wiederholt für die demokratische Notwendigkeit einer breiten Erziehung und Volksbildung ausgesprochen hatte, kam Jänner 1921 auf Einladung der Wiener Urania nach Wien, um hier einen öffentlichen Vortrag über die allgemeine und spezielle Relativitätstheorie zu halten.

Der im Österreichischen Volkshochschularchiv jüngst aufgefundene Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Ludwig Koessler, Jurist und damaliger Präsident der Wiener Urania, eröffnet einen spannenden Einblick in die Vorgeschichte jenes öffentlichen Großereignisses, das am 13. Jänner 1921 im Großen Konzerthaus-Saal vor über 3.000 Personen stattfand. Der Vortrag, den Einstein im übrigen wegen seiner "nicht sehr kräftigen Stimme" zunächst in einem nicht allzu großen Saal halten wollte, stieß auf überaus große Resonanz, blieb aber der einzige öffentliche Vortrag, den Einsteins in Österreich vor einem derart großen Publikum hielt.

Das öffentliche Interesse am Vortrag Albert Einsteins war 1921 jedenfalls so groß, dass unmittelbar nach Beginn des Kartenvorverkaufs im Dezember des Vorjahres innerhalb zweier Tage alle Plätze verkauft waren. Die Leute standen, wie Koessler an Einstein schrieb, "von dem ebenerdigen Schalter in Doppelreihen bis zur Sternwartestiege und auf derselben bis über den dritten Stock hinauf".

HINWEIS: In der kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Die Österreichische Volkshochschule" ( www.vhs.or.at/93/ ) wird auf dieses historische Ereignis anhand des neu aufgefunden Quellenmaterials in einem eigenen Beitrag näher eingegangen. (Schluss) vhs

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Christian H. Stifter, Direktor
    Österreichisches Volkshochschularchiv
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    1210 Wien
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(RK vom 25.04.2006)