Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.03.2006:
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Don Juan im Spiegel zeitgenössischer Videokunst

Wien (RK). Einen speziellen Beitrag zum Mozartjahr bringt die Kunsthalle Wien mit einer Video-Schau rund um die Gestalt des "Don Juan alias Don Giovanni". Vom 25. März bis 16. April erwarten den Besucher in der Halle 1 die Auseinandersetzungen zeitgenössischer Videokünstler mit dem Don Juan-Mythos, der sich mit ...

Wien (RK). Einen speziellen Beitrag zum Mozartjahr bringt die Kunsthalle Wien mit einer Video-Schau rund um die Gestalt des "Don Juan alias Don Giovanni". Vom 25. März bis 16. April erwarten den Besucher in der Halle 1 die Auseinandersetzungen zeitgenössischer Videokünstler mit dem Don Juan-Mythos, der sich mit verschiedenen Metamorphosen und Brechungen durch die Kulturgeschichte zieht und bis heute nichts an Attraktivität und Brisanz verloren hat. Vielfältig und überraschend präsentieren sich die insgesamt 17 Arbeiten der von Direktor Gerald Matt und der Literaturhistorikerin Gaby Hartel kuratierten Schau, die von Literaturzitaten einbegleitet und mit Mozarts Don Giovanni-Musik musikalisch untermalt wird. Quasi als Echo auf die Totenklage ist Elfriede Jelineks Hörspiel "Jackie" zu hören.

Liebe, Lust und Tod vereint der große Verführer Don Giovanni in sich, Macht, Zynismus, Ruhelosigkeit und Flucht, aber auch Melancholie gehören ebenfalls zu den vielen Identitäten, die die archetypische Figur in den literarischen Auseinandersetzungen, insgesamt über 3000, durch die Jahrhunderte erfuhr. Die Videos in der Kunsthalle, darunter Arbeiten von Tracey Moffat, Noritoshi Hirakawa, Erwin Wurm, Ugo Rondinone, Zoran Naskovski und Rimini Protokoll loten die ganze Spannweite der Thematik aus: "Vom ersten Kuss bis zum letzten Schuss" bei Tracy Moffat über den "Tod eines Playboys", J.F. Kennedy in Texas bei Zoran Naskowski bis zu "Männer - meldet euch" von Rimini Protokoll, wo Don Juan letztlich auf die Seitensprung-Agentur kommt, vom Verführer zum Käufer wird.

Der Katalog der Ausstellung mit Texten von Peter Handke und Elfriede Jelinek, Gesprächen mit Olga Neuwirth und Michael Haneke sowie Kurztexten und Interviews mit den KünstlerInnen kostet 19 Euro. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet. Eintritt: 6,00 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, Kombikarte für beide Ausstellungen der Kunsthalle 10,50 Euro, bzw 8,50 Euro.

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(Schluss) gab

(RK vom 23.03.2006)