Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.12.2005:
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Häupl: Wien für Wettbewerb der Wissenschaft positionieren

Wien (RK). Acht viel versprechende Projekte, primär im medizinischen sowie im Umweltbereich sind als Sieger des Projectcalls 2005 des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds im Bereich Life Sciences als Sieger hervorgegangen und werden mit insgesamt 5 Millionen Euro gefördert. Bürgermeister Dr. ...

Wien (RK). Acht viel versprechende Projekte, primär im medizinischen sowie im Umweltbereich sind als Sieger des Projectcalls 2005 des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds im Bereich Life Sciences als Sieger hervorgegangen und werden mit insgesamt 5 Millionen Euro gefördert. Bürgermeister Dr. Michael Häupl präsentierte am Dienstag in seinem Mediengespräch gemeinsam mit WWTF-Vize DDr. Bernhard Görg und Geschäftsführer Dr. Michael Stampfer das "exzellente" Ergebnis des Wettbewerbes. Häupl betonte, es sei wesentlich für die Stadt, im Wettbewerb der Wissenschaften, der Ideen, des Geistes und der Kreativität zu reüssieren, um hoch qualifizierte Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern. Besondere Wiener Stärken seien "Life Sciences" und "Mathematik und". In diesem Zusammenhang kündigte Häupl neue Stiftungsprofessuren zu den Bereichen "Mathematik und Biowissenschaften", "Mathematik und Wirtschaftswissenschaften" sowie - in Zukunft - auch "Mathematik und Sozialwissenschaften" an. Für die Muthgasse werde ein industrieller Partner gesucht, so Häupl, zwei Siegerprojekte aus dem Bereich Bodenkultur des "Calls" seien der Beweis, dass der Standort bereits jetzt funktioniere. Bernhard Görg verwies auf sein Bekenntnis zum "Goldenen Wiener Hirn" und auf die hochkarätige internationale Jury des Calls, die ebenfalls für hohe Niveau des Wettbewerbs spreche.****

Interessante Anwendungsperspektiven für die ausgewählten Projekte

Der WWTF schloss am 16.2.2005 seinen dritten Call im "Life Sciences"-Schwerpunkt ab. Zu den bisher EUR 8,7 Mio. für zehn Projekte und zwei Stiftungsprofessuren kamen acht weitere herausragende wissenschaftliche Forschungsprojekte mit interessanten Anwendungsperspektiven. Mit den zusätzlichen EUR 5,0 Mio. an Förderungen leistet der WWTF einen substanziellen Beitrag, um die hervorragende wissenschaftliche Basis der "Life Sciences" in Wien weiter auszubauen. Damit stärkt der Fonds den Standort nachhaltig.

Frauen und junge WissenschaftlerInnen waren besonders ermutigt worden, sich an der Ausschreibung zu beteiligen, was sich auch in den geförderten Projekten wieder findet: sechs von acht Projekten werden entweder von einer Frau geleitet oder haben zumindest eine Frau als Key Researcher / Partnerin. Aufstrebende jüngere WissenschaftlerInnen machen den Großteil der ProjektmanagerInnen aus. Auch der Aufruf zur Kooperation wurde gehört: sechs der acht Projekte schließen Partner mit ein. Der Call hat also die beabsichtigten Ziele erreicht. Inhaltlich spiegeln die Projekte die bekannten Wiener Stärken wider.

Der WWTF "Life Sciences" Projektcall 2005 in Zahlen

  • Ausschreibungsstart: 2.5.2005
  • Call offen bis 25.8.2005
  • 47 Anträge eingereicht
  • Insgesamt Euro 29,1 Mio. beantragt - 5,8 mal mehr als
    vorhandenes Budget
  • 150 Gutachten von ausschließlich internationalen Peers, 24%
    Frauen unter den GutachterInnen, 37% der GutachterInnen aus den
    USA, 15% aus Deutschland, 12% UK, zusätzlich LISA Vienna Region
    Gutachten zu den wirtschaftlichen Verwertungsaussichten
  • 9 internationale JurorInnen
  • 8 Projekte mit einer Fördersumme von EUR 5 Mio. genehmigt

Eine überaus hochkarätig besetzte neunköpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Fritz Bach, Harvard Medical School, nahm die Auswahl der geförderten Projekte aus den 47 Einreichungen vor.

Grundlage für die einstimmige Juryempfehlung waren 150 Gutachten von ausschließlich internationalen Peers. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz zählten auch die mittelfristigen sozialen oder wirtschaftlichen Anwendungspotenziale. Letztere wurde von Life Science Austria Vienna Region bewertet, einer Arbeitsgruppe, die das Wiener Zentrum für Innovation und Technologie gemeinsam mit der Austria Wirtschaftsservice betreibt.

Die Vertreterin eines international aktiven Venture Fonds brachte den mittelfristigen Verwertungsaspekt verstärkt in die Jurydiskussion ein.

Die Siegerprojekte des WWTF "Life Sciences" Call 2005

  • Analyse von Proteinabbau im Zusammenhang mit Alzheimer
    Medizinische Universität Wien, Max F. Perutz Laboratories
    Dr. Andrea Pichler
    (Fördersumme: EUR 618.400 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Analyse von Störungen in der Meiose des Wurms Caenorhabditis
    elegans
    Universität Wien, Department für Chromosomenbiologie, Max F.
    Perutz Laboratories
    Dr. Verena Jantsch
    (Fördersumme: EUR 531.300 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Untersuchung der Regulation von Pathogenizität bei
    Mikroorganismen
    Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
    Dr. Tim Clausen
    (Fördersumme: EUR 585.100 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Analyse der Struktur und Funktion von Magnesium-Transportern in
    der Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae und Suche nach
    spezifischen Inhibitoren
    Universität Wien, Department für Genetik, Max F. Perutz
    Laboratories
    Univ.-Prof. Rudolf Schweyen
    (Fördersumme: EUR 571.100 / Projektdauer: 2 Jahre)
  • Untersuchung von Alterungsphänomenen in der Fruchtfliege
    Drosophila melanogaster
    Universität für Bodenkultur, Department für Biotechnologie
    Dr. David Kreil
    (Fördersumme: EUR 582.400 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Untersuchung biotischer Phänomene im Zusammenhang mit
    Stickstoffdünger-Einsatz in der Landwirtschaft
    Universität für Bodenkultur, Department für Angewandte
    Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie
    Dr. Joseph Strauss
    (Fördersumme: EUR 806.000 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Analyse der molekularen Mechanismen antiviraler Substanzen
    Medizinische Universität Wien, Department für Medizinische
    Biochemie, Max F. Perutz Laboratories
    Dr. Joachim Seipelt
    (Fördersumme: EUR 670.100 / Projektdauer: 3 Jahre)
  • Kontrolle der Zellteilung in Tumor-Stammzellen
    Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie
    Dr. Jürgen Knoblich
    (Fördersumme: EUR 635.600 / Projektdauer: 3 Jahre)

(Schluss) gab

  • Rückfragehinweis:
    WWTF
    Dr. Michael Stampfer
    Tel.: 402 31 43
    Fax: 402 31 43/20
    e-mail: michael.stampfer@wwtf.at
    communication matters
    Mag. Peter Menasse
    Tel.: 503 23 03
    Fax: 502 24 13
    e-mail: menasse@comma.at

(RK vom 20.12.2005)