Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.10.2005:
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Preise der Stadt Wien für 2005 verliehen

Preise der Stadt Wien für 2005 verliehen

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Wien (RK). Vier Persönlichkeiten aus dem akademischen Leben wurden heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus mit dem mit je 8000 Euro dotierten Preis der Stadt Wien für 2005 ausgezeichnet: Dr. Wilhelm Filla für den Bereich Volksbildung, Dr. Anton Pelinka für Geistes- und Sozialwissenschaften, Dr.in Hildegunde Piza für ...

Wien (RK). Vier Persönlichkeiten aus dem akademischen Leben wurden heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus mit dem mit je 8000 Euro dotierten Preis der Stadt Wien für 2005 ausgezeichnet: Dr. Wilhelm Filla für den Bereich Volksbildung, Dr. Anton Pelinka für Geistes- und Sozialwissenschaften, Dr.in Hildegunde Piza für Medizinische Wissenschaften und Dr.in Renée Schröder für Natur- und Technische Wissenschaften. "Kunst, Kultur und Wissenschaft sind der Nährboden für die Stadt. In Zukunft gehe es darum, diese Bereiche noch mehr zu verknüpfen," so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Verleihung. Dabei wiese er auch auf das Verhältnis der Stadt zu den Universitäten hin, das sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert habe. Die Stadt bemühe sich sehr, den wichtigen Bereich der Wissenschaften zu unterstützen und investiere jährlich an die 150 Millionen Euro.****

Anton Pelinkas Arbeit sei Impuls für das intellektuelle Leben in Österreich, so Dr. Christian Ehalt in seiner Laudatio. Pelinkas Leitmotiv sei 'Regierung und Gesellschaft brauchen Kritik', dieses Leitmotiv ziehe sich durch alle seine Arbeiten. Pelinka habe sich auch immer für die Internationalisierung österreichischer Wissenschaften eingesetzt.

Christian Ehalt, der auch die Laudatio auf Wilhelm Filla hielt, bezeichnete ihn als "Bildungsforscher, Bildungsmanager und Bildungstheoretiker". Filla widmete sich in seinen Arbeiten der Frage, wie Bildung außerhalb der Schulen und Universitäten demokratisch gestaltet werden könne.

"Hildegunde Piza war die erste Ordinaria für Plastische Chirurgie im deutschsprachigen Raum", lobte Kollege Alfred Berger die Leiterin der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie in Innsbruck. Mit ihren neuen Methoden und Techniken habe sie zahlreichen Patienten zu einen neuen Leben verholfen. Für ihre Kollegen und Studenten sei sie ein Vorbild in Bezug auf Arbeitseinsatz und Arbeitsethik.

Marianne Popp ließ den beruflichen Werdegang Renée Schröders Revue passieren und wies besonders auf ihren Forschungsschwerpunkt hin: " Mit ihrer Forschung über Ribonukleinsäuren bewies Renée Schröder Mut zum Ausbruch in der Wissenschaft". Darüber hinaus setzte sich Renée Schröder sehr für die Vermittlung von Wissenschaft ein. Ein besonderes Anliegen sei ihr auch die Frauenförderung in der Wissenschaft.

Biographie Wilhelm Filla

Wilhelm Willa wurde 1947 in Villach geboren. Nach der Matura 1966 und dem Präsenzdienst studierte er Soziologie an der Universität Wien.

1972 bis 1973 war er als freier Mitarbeiter am Institut für angewandte Soziologie (IAS) in Wien tätig. Seither nebenberufliche wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit. Ab 1972 Redaktionsmitglied der Zeitschrift "Mitbestimmung". 1974 wurde er zum provisorischen und mit 1. Jänner 1975 zum Direktor der Volkshochschule Hietzing bestellt (bis 1984). Seit 1984 ist Wilhelm Filla Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) und Redakteur der Fachzeitschrift "Die Österreichische Volkshoschschule - Magazin für Erwachsenenbildung". Ab 1992 Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (bis Februar 2004). Seit 2000/01 ist er als Lehrbeauftragter an der Universität Graz und ab 2002/03 auch Klagenfurt tätig.

Dr. Wilhelm Filla bekam 2001 den Staatspreis für Erwachsenenbildung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur verliehen.

Biographie Hildegunde Piza

Hildegunde Piza-Katzer wurde 1941 in Gröbming geboren. Sie promovierte 1965 zum Doktor der Gesamten Heilkunde in Graz und begann dann eine chirurgische Ausbildung. 1975 wurde sie Fachärztin für Allgemein-Chirurgie, 1979 Fachärztin für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. Piza-Katzer war 1970 bis 1992 an der Universitäts-Klinik in Wien und am Landeskrankenhaus Salzburg tätig. 1992 baute sie eine Abteilung für plastische. Chirurgie am Krankenhaus Lainz auf, bis 1999 war sie deren Leiterin. Seit 1999 ist sie Vorständin der Univ.-Klinik für Pastische und Wiederherstellungschirurgie in Innsbruck. Hildegunde Piza-Katzer führte 2000 mit Raimund Margreiter die erste erfolgreiche Transplantation von Händen durch. Im Jahr 2000 wurde sie vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur "Wissenschaftlerin des Jahres" gekürt.

Biographie Renée Schröder

Renée Schröder wurde 1953 in João Monlevade, Brasilien geboren. Sie ist Forscherin und Professorin am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Wien.

Durch ihre zahlreichen Arbeiten rund um das Thema Ribonukleinsäure zählt sie zu den international bedeutendsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Biochemie. Sie gehört seit Juni 2001 der von der österreichischen Bundesregierung ins Leben gerufenen Bioethik-Kommission an.

Renée Schröder kritisiert die Benachteiligung von Frauen innerhalb der universitären Strukturen, sie engagiert sich deshalb besonders für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Dieses lang anhaltende Engagement brachte ihr 2001 den von der UNESCO und der Firma L'Oréal gestifteten Special Honor Award "For Women in Science" ein.

Renée Schröder wurde vom Klub der österreichischen Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur "Wissenschaftlerin des Jahres 2002" gewählt, sie ist Trägerin des Wittgenstein-Preises und wurde Anfang 2003 als erste Frau zum vollwertigen Mitglied der naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rar

(RK vom 27.10.2005)