Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.10.2005:
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Universum-Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof"

Universum-Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof"

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Wien (RK). Ein ungewöhnlicher Film erlebte Mittwoch Abend an einem ungewöhnlichen Ort seine Premiere: die Universum- Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof" im Jugendstil-Juwel der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus am Wiener Zentralfriedhof. Der Film, hergestellt von media wien, ist eine ...

Wien (RK). Ein ungewöhnlicher Film erlebte Mittwoch Abend an einem ungewöhnlichen Ort seine Premiere: die Universum- Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof" im Jugendstil-Juwel der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus am Wiener Zentralfriedhof. Der Film, hergestellt von media wien, ist eine Gemeinschaftsproduktion von ORF, WDR und NDR Naturfilm mit der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) unter Mitarbeit der MA 43 - Städtische Friedhöfe, der Bestattung Wien, des Wien Tourismus und den Wiener Linien.

Die Wiener und der Tod - das ist eine eigene Geschichte, die am Zentralfriedhof Drei-Millionen-Mal geschrieben wurde. Der Zentralfriedhof in seiner Funktion als Naturoase ist bis jetzt aber noch nie gezeigt worden. Die 'Natur vor der Haustüre' aufzuspüren und Verständnis für das Leben auf dem Friedhof zu wecken, ist ein Anliegen dieses Filmes. "Die Vielfalt der Natur am Zentralfriedhof und damit wertvoller Naherholungsraum für die Wienerinnen und Wiener soll durch das Arten- und Lebensraumschutzprogramm der Stadt Wien weiterhin erhalten und gefördert werden", so Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Premiere. Gleichzeitig ist eine Wanderung auf dem Friedhof eine Wanderung durch die Geschichte Wiens. Das ist auch ein Anziehungspunkt für unzählige Touristen und eine gute Werbung für die Stadt.

"Es lebe der Zentralfriedhof" wird zu Allerheiligen, am Dienstag, den 1. November 2005, um 20.15 Uhr auf ORF 2 gesendet. Buch und Regie sind von Manfred Corrine, Kamera führten Klaus Stefan und Hubert Kretschmer, Sprecher ist Willi Resetarits, die Musikproduktion, Kompositionen und Arrangements stammen von Christian Skokan, ergänzt von Roland Neuwirth´s Extremschrammeln Song "Ein echtes Wienerlied"  sowie von Wolfgang Ambros’s  titelgebenden bekannten Song "Es lebe der Zentralfriedhof".  Die Produktionsleitung hatte Günther Andexlinger, die Redaktion Walter Köhler.

Im Schmid Verlag erscheint gleichzeitig das Buch "Wien - Es lebe der Zentralfriedhof" mit DVD, die den Dokumentarfilm und viele Extras enthält. Die DVD ist auch alleine erhältlich. "Friedhofimpressionen" heißt eine Ausstellung von media wien mit den schönsten Fotos aus Film und Buch, zu sehen auf der Orgelempore der Friedhofskirche des Wiener Zentralfriedhofs vom 20.10. bis 2.11.2005 täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr.****

Spannende Dreharbeiten

Der Stil des Filmes ist geprägt durch den unüblichen Drehort für Naturaufnahmen. Die Zuschauer erleben den Friedhof aus der Sicht der Tiere. Der Hamster führt unter die Erde, der Turmfalke zeigt das Leben aus der Luft. Die Handlung beginnt und endet in der Halloween-Nacht hinter den eisernen Toren des Zentralfriedhofes. Dazwischen wird im spannenden Wechsel der Jahreszeiten das vielfältige Leben und Treiben von Tier und Mensch am Wiener Zentralfriedhof gezeigt.

98 Drehtage waren notwendig, um das Leben auf dem Friedhof einzufangen. Der längste Drehtag dauerte 26 Stunden. Dabei entstanden die Aufnahmen zur Halloween-Nacht. Während des Winters musste eine Seilsicherung auf dem vereisten Dach der Friedhofskirche angebracht werden, um den Zugang zur Zeitrafferkamera, die auf der Spitze der Kuppel montiert war, zu ermöglichen.

Der "Flug des Falken" war einer der aufwändigsten Drehtage in der Produktion. Eine Woche Vorbereitung des Falken, ein Movie-Car mit drei Kameras, einer High-Speed-Film-Kamera sowie insgesamt 15 MitarbeiterInnen waren notwendig um an einem harten Drehtag einige Sekunden für den Film zu bekommen (zu sehen im "Making of" auf der DVD).

Für die Einstellungen, die die Rehe auf dem Friedhof im Winter zeigen, musste das Kamerateam oft schon um drei Uhr früh aus den Federn. Belohnt wurden sie dafür mit großartigen Wild- Live- Bildern. Eine besondere Überraschung gab es für das Team durch die Anwesenheit von Seidenschwänzen, einer Vogelart, die nur ganz selten nach Wien kommt und die den Zentralfriedhof besucht hat. Das Team hat diese ornithologische Rarität in Bildern eingefangen.

Trotzdem waren es immer Drehtage auf einem Friedhof. Bei 30 Begräbnissen am Tag und 98 Drehtagen bleibt es nicht aus, immer wieder Zeuge von Beerdigungen zu werden. Besonders nachdenklich machten die Filmcrew jene Begräbnisse, die ohne jede Begleitung - nur zwei Sargträger und sonst niemand - stattfanden.

Der Wiener Zentralfriedhof

Als am 1. November 1874 der Wiener Zentralfriedhof feierlich eröffnet wurde, fand der Gemeinderat nach langen vorangegangenen Debatten eine Lösung des Problems, welches das rasante Wachsen der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien mit sich brachte. Ein "Central Friedhof ", welcher ausgerichtet wurde auf die Größe einer Hauptstadt von vier Millionen Einwohnern und nach damaligen Plänen der einzige Friedhof für ganz Wien werden sollte.

Heute ist der Wiener Zentralfriedhof zwar nicht der einzige Friedhof in Wien, jedoch bei weitem der größte in der Stadt. Mit ca. 330.000 Grabstellen, über 3 Millionen Verstorbenen und einer Fläche von 2,5 Millionen m2 ist der Wiener Zentralfriedhof der zweitgrößte Friedhof Europas. Der Zentralfriedhof ist jedoch auch ein Platz des Verweilens, der Erholung, des Meditierens und des Nachdenkens sowie ein Naturrefugium vieler Tiere und Pflanzen.

Zu Beginn empfanden die WienerInnen diesen Friedhof eher als unattraktiv. Um dieses zu ändern, beschloss 1881 der Gemeinderat die Verlegung verstorbener berühmter Persönlichkeiten von anderen Friedhöfen und die Zuerkennung von Ehrengräbern auf dem "Central - Friedhof". Der Wiener Zentralfriedhof war der erste Friedhof, der allen Religionen als Begräbnis- oder Verbrennungsstätte offen stand. Wie schon damals ist auch heute der Zentralfriedhof für alle da, ob mit oder ohne Konfession. Hier finden Angehörige aller Religionen, arm und reich, weltberühmt oder namenlos, ihre letzte Ruhe in der selben Erde.

Der Zentralfriedhof stellt ein kulturelles Erbe dar und wird mit einer einzigartigen Kirche ihrer Epoche gekrönt. Nach Plänen von Max Hegele erbaut und im Jahre 1911 dem heiligen Karl Borromäus geweiht, ist die Friedhofskirche eine der bedeutendsten Sakralbauten des Jugendstils. Im Jahre 2000 wurde sie nach fünfjähriger Renovierungsdauer wieder eröffnet und fasziniert WienerInnen und BesucherInnen aus aller Welt gleichermaßen.

Wahrzeichen für die morbiden Seiten der Stadt

Zahlreiche Wien-Gäste besuchen die Gräber der Komponisten Beethoven, Schubert, Brahms, Schönberg und Strauß sowie das Grabdenkmal von Mozart. Auch an den Gräbern von Schauspielern wie Curd Jürgens, Paul Hörbiger und Hans Moser treffen sich viele Fans.

Carol Reeds Film "Der dritte Mann", der 1948 mit Orson Welles in Wien entstand und 1949 in London Premiere hatte, steigerte die internationale Bekanntheit des Zentralfriedhofs: die Schlussszene auf dem Zentralfriedhof, in der Anna an Martin vorbei geht, gehört zu den eindruckvollsten Filmenden. Heute zählt der Film zu den hundert wichtigsten der Filmgeschichte. In den Siebziger Jahren wurde das Lied "Es lebe der Zentralfriedhof" von Wolfgang Ambros ein Hit. Der Zentralfriedhof scheint in allen Wien-Reiseführern auf. Auch Reisejournalisten bauen ihn gern in ihre Reportagen ein, als Wahrzeichen für die morbiden Seiten der Stadt. "Der Friedhof muss nicht traurig erlebt werden", weiß man im Wien-Tourismus. Infos: www.wien.info

Die Filmemacher der Stadt Wien

Hergestellt wurde die Universum-Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof" von media wien, das als Fachzentrum der Stadt Wien mit der Lösung audio-visueller Aufgaben beauftragt ist. Die Fachbereiche umfassen ein reichhaltiges Fotoarchiv, ein Filmarchiv, einen Medienverleih und einen Medienshop sowie die Bereiche Geräteverleih und Medienpädagogik. In der Produktion sind Fotografie und Filmproduktion tätig. Ein eigenes Kino und eine Abteilung für Informationstechnik runden das Angebot ab. Infos: www.wien.gv.at/ .

Die mit dem ORF gemeinsam den Film produzierende Umweltschutzabteilung der Stadt Wien - MA 22 ist im Sinne eines vorsorgenden, integrativen und partnerschaftlichen Umweltschutzes mit allen wichtigen Belangen des Umweltschutzes in Wien betraut. Dazu gehören z. B. der Betrieb des Wiener Luftmessnetzes, strategisches Luftgütemanagement, Naturschutz und Lärmschutz, Abfall- und Ressourcenmanagement, Umweltanalytik sowie umfassende behördliche, legistische und Sachverständigen-Tätigkeiten. Für einen aktiven Naturschutz werden zwei große Programme angeboten: das Vertrags-Naturschutzprogramm und das Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm "Netzwerk Natur".

Im Vertrags-Naturschutzprogramm werden gemeinsam mit LandwirtInnen artenreiche Randstreifen gefördert. Durch das Programm "Netzwerk Natur" werden in ganz Wien gemeinsam mit den Bezirken und anderen ProjektpartnerInnen Naturschutzziele und - maßnahmen entwickelt. So entstehen neue Lebensräume für seltene Arten und vorhandene Biotope werden gepflegt. Für die besondere Natur im und um den Zentralfriedhof gibt es naturnahe Flächen. So wurde eine Anlage mit mehreren Teichen im Südwesten des Zentralfriedhofs bei Tor 11 geschaffen, um Wechselkröte und Laubfrosch Lebensraum zu bieten. Für Alleen und Wiesen wurden mit der Friedhofsverwaltung Pflegepläne entwickelt. Bei der Pflanzung und Pflege von Alleebäumen geht es in erster Linie um die Zielarten Mittelspecht und Wiener Nachtpfauenauge, bei der Wiesenpflege um die Zielarten Gartenrotschwanz, Heuschrecken und Tagfalter. Infos: www.umweltschutz.wien.at/ .

Für den "Hausherren" des Wiener Zentralfriedhofs, der Magistratsabteilung 43 - Städtische Friedhöfe, soll der Dokumentarfilm verdeutlichen, dass die Städtische Friedhofsverwaltung einen bedeutenden Teil zu der Wahrung von dessen Kultur und Geschichte beiträgt. Einerseits mit der aufwändigen und notwendigen Pflege dieses Friedhofes bzw. der Parklandschaft, aber auch mit dem Respekt gegenüber der Trauer einst und jetzt.

Friedhöfe sind Orte der Kultur und Teil der Geschichte der Stadt Wien

Die MA 43 verwaltet mehr als 600.000 Gräber auf 46 Wiener Friedhöfen. Unabhängig von Religion und Herkunft wird allen Wienerinnen und Wienern eine würdevolle Grabstätte zur Verfügung gestellt. Bei jeder Wetterlage werden jährlich 16.000 Erd- und Feuerbestattungen pünktlich durchgeführt. Die MA 43 erhält überdies Straßen und Wege, Grünflächen und Bäume, Aufbahrungshallen und Kirchen, Gedenkstätten und Friedhofskreuze, historische Gebäude und Kulturdenkmäler. Infos: www.friedhoefe.wien.at/ .

Die BESTATTUNG WIEN wurde 1907 - damals noch unter dem Namen "Gemeinde Wien - Städtische Leichenbestattung" - gegründet. Heute wird es als viertes Teilunternehmen der Wiener Stadtwerke Holding AG als privatrechtliches Unternehmen geführt. Die BESTATTUNG WIEN ist das größte Bestattungsunternehmen Österreichs und auch eines der größten Europas. Das Traditionsunternehmen hat seit Bestehen rund zwei Millionen Beerdigungen und weltweite Überführungen reibungslos organisiert - von Trauerfeiern im engsten Familienkreis bis hin zu großen Staatsbegräbnissen. Jährlich werden knapp 20.000 Bestattungsleistungen durchgeführt, davon entfallen etwas mehr als fünfzig Prozent auf Erdbestattungen. Der Rest verteilt sich auf Feuerbestattungen, Exhumierungen, Überführungen und sonstige Leistungen.

Im Vordergrund der Arbeit stehen Verlässlichkeit bei der Erbringung von Bestattungsleistungen, die optimale Befriedigung der Kundenbedürfnisse und pietätvolles Verhalten gegenüber den Hinterbliebenen in einer sensiblen Beratungssituation. Der Erfahrungsschatz und der erzielte hohe Standard wurden bestätigt durch das dem Kundenservice verliehene Zertifikat für Qualitätsmanagement, der ISO 9001. Infos: www.bestattungwien.at/

Buch und DVD

Der Schmid Verlag zeigt in seinem 168-Seiten-Buch "Wien - Es lebe der Zentralfriedhof" in neun Kapiteln alle Facetten des Wiener Zentralfriedhofes. Das umfangreiche Fotomaterial stammt überwiegend von media wien. Dem Buch ist eine DVD mit der Universum-Dokumentation "Es lebe der Zentralfriedhof" sowie zahlreichen Extras beigelegt. Dieser 4. Band der Buchreihe WIEN MOMENTE erscheint in Deutsch/Englisch und kostet 39,90 Euro(Buch inkl. DVD).

Vertrieb: media wien-shop, 1070 Wien, Zieglergasse 49/Hintertrakt/Erdgeschoß. Kontakt: Herr Christian Wolf, Telefon 523 32 24-85109, Fax 523 32 24-85110. Onlinebestellung: www.wien.gv.at/ Oder: Schmid Verlag, 1110 Wien, Leberstraße 122. Bestellung telefonisch: 740 32-433. Oder im Buchhandel: ISBN 3-9000607-46-X.

Die DVD beinhaltet: Hauptfilm "Es lebe der Zentralfriedhof", 51 Min., Deutsch/Englisch, copyright 2005 ORF-Universum; "Making of - Der Flug des Falken", 8 Min., Deutsch, Ausschnitt aus dem Film "Animal Stars" von Alpha Österreich; "Der Trauerzug von Bürgermeister Dr. Karl Lueger", Schwarz-weiß Stummfilm von 1910, 8 Min., copyright media wien; "Friedhofimpressionen", Deutsch/Englisch, Diaschau mit Friedhofsstimmungen von Kurt Kracher, Anton Weber und Reinhard Ziegler, Musik von Wolfgang Ambros und Roland Neuwirth. copyright 2005 polyband; "Entdeckungsreise zu den Ehrengräbern", Deutsch/Englisch (abspielbar über PC mit DVD-Laufwerk), eine interaktive Suche von 71 ausgewählten Ehrengräbern auf dem Wiener Zentralfriedhof von Ernst Vogler. copyright 2005 media wien. Preis: 14,50 Euro. Vertrieb: media wien-shop, wie bei Buch-Vertrieb.

Der ORF vertreibt seine DVD - ähnliches Cover - über die Firma polyband München (Preis bei http:/ /alles-dvd.at/ 17,99 Euro oder www.amazon.de/ 19,99 Euro).

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ma

(RK vom 20.10.2005)

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