Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.08.2005:
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Rieder und Jank: Neue Förderschiene für Kleinbetriebe

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Wien (RK). "Klein- und Kleinstunternehmen sind das Rückgrat der Wiener Wirtschaft. Rund 97 Prozent aller Betriebe in Wien gehören dieser Gruppe an. Sie bieten Arbeitsplätze für rund 200.000 unselbstständig Beschäftigte, rund ein Viertel aller unselbstständig beschäftigten ArbeitnehmerInnen in Wien. Die enorme ...

Wien (RK). "Klein- und Kleinstunternehmen sind das Rückgrat der Wiener Wirtschaft. Rund 97 Prozent aller Betriebe in Wien gehören dieser Gruppe an. Sie bieten Arbeitsplätze für rund 200.000 unselbstständig Beschäftigte, rund ein Viertel aller unselbstständig beschäftigten ArbeitnehmerInnen in Wien. Die enorme Bedeutung der Kleinbetriebe zeigt sich auch beim Beschäftigungswachstum. Laut letzter Arbeitsstättenzählung lag dieses in den Jahren 1981 bis 2001 mit fast 24 Prozent deutlich über dem Wachstum an Beschäftigung insgesamt (0,4 Prozent). Vor diesem Hintergrund haben wir nun eine neue, zusätzliche Förderschiene für die Kleinbetriebe gestartet. Wir unterstützen sie dabei, innovative Strategien, Maßnahmen und Projekte zu realisieren, egal, ob in der Produktentwicklung, im Produktionsprozess, in der Betriebsorganisation, im Vertrieb oder im Marketing. Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und das Entstehen neuer Arbeitsplätze weiter anzukurbeln", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Sepp Rieder zur neuen Initiative des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), die er am Montag gemeinsam mit der Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, Brigitte Jank, und dem Geschäftsführer des WWFF, Bernd Rießland, präsentierte.****

"Erstmals setzen wir bei dieser Förderschiene nun auch im Rahmen der klassischen Wirtschaftsförderung das erfolgreiche Instrument der Förderwettbewerbe ein, das sich bereits bei der Technologie- und Forschungsförderung in den letzten drei Jahren bestens bewährt hat. Jeder dieser Förderwettbewerbe für Innovationen in Kleinbetrieben ist einem speziellen Thema gewidmet. Der erste - jetzt aktuell laufende - Wettbewerb ist auf innovative Maßnahmen und Projekte ausgerichtet, die neben den positiven Wachstums- und Beschäftigungseffekten gleichzeitig ökologische Verbesserungen bringen. 1,5 Millionen Euro an Fördermitteln stehen dafür heuer zur Verfügung", so Rieder weiter.

Wirtschaftskammer Wien hilft bei der Erstellung der Förderanträge

Wirtschaftskammer Wien Präsidentin Brigitte Jank hob die umfangreiche Unterstützung innovativer Betriebe durch die Wirtschaftskammer Wien hervor: "Gerade Klein- und Kleinstbetrieben fehlt es oft an finanziellen Mitteln oder Know-how, um innovative Produkte oder Verfahren bis zur Marktreife zu entwickeln. Gerade deshalb ist es wichtig, ihnen den Zugang zu den bereitstehenden Fördermitteln zu erleichtern." Besonders wies Jank auf die kostenlose Beratung und Unterstützung beim Erstellen der Förderanträge hin: "Gerade bei der ersten Bewerbung fällt die Antragsstellung nicht immer leicht. Die Wirtschaftskammer Wien unterstützt die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer dabei und stellt das Fachwissen und die Erfahrung ihrer Experten kostenlos zur Verfügung." Wie wertvoll diese Antragsberatung ist, zeigt eine Bilanz des Förderwettbewerbs "Innovative Services": Beinahe die Hälfte der geförderten Betriebe wurde von der Wirtschaftskammer Wien beraten - darunter auch der Hauptpreisträger: "Ich kann jedem Unternehmer, der sich für diesen Förderwettbewerb interessiert, nur raten, dieses kostenlose Service in Anspruch zu nehmen", so Janks Empfehlung.

Durch Innovation zu Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Zielgruppe sind Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten

Mit den Förderwettbewerben für Innovationen in Kleinunternehmen richtet sich der WWFF über sein Tochterunternehmen ZIT Zentrum für Innovation und Technologie an Wiener Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten und einem Jahresumsatz oder einer Jahresbilanzsumme von maximal 10 Millionen Euro. Denn nicht nur für die großen Unternehmen, sondern auch für die Wiener Kleinbetriebe sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg auf den globalisierten Märkten. Innovative Produkte, verbesserte Produktionsverfahren und individuelle Produktlösungen sind eine Notwendigkeit, um zum Beispiel Produktionsverlagerungen von Europa nach Asien oder in andere Regionen der Welt zu begegnen oder auf den internationalen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben.

Bei der Gestaltung der innovativen Strategie haben die UnternehmerInnen einen relativ großen Spielraum. Alle geplanten Vorhaben müssen jedoch zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen. Weiters können die Projekte auch Investitionen und Entwicklungs- oder Vermarktungsaktivitäten betreffen. Anders als bei den bisher üblichen Wettbewerben für betriebliche Forschung und Entwicklung orientiert sich der Maßstab hinsichtlich des Innovationsbegriffs an der bisherigen Situation des einzelnen Unternehmens. "Es geht uns bei dieser neuen Förderschiene nicht um erstklassige Forschungsergebnisse, sondern um die marktmäßige Umsetzung von neuen Entwicklungen, die mit einer Markterweiterung, Umsatzsteigerung, neuen Produkten und einem Beschäftigungswachstum verbunden sind. Entscheidend ist, dass die Innovation für das jeweilige Unternehmen neu ist und die Marktposition und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig verbessert", erklärte WWFF-Geschäftsführer Bernd Rießland.

Bis zu 100.000 Euro Förderung möglich

Beim aktuellen Wettbewerb, der sich auf umweltrelevante Innovationen bezieht, können die ökologischen Effekte entweder direkt beim Unternehmen entstehen und/oder durch die entwickelten Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen eintreten. Gefördert werden Strategien und Projekte, die zum Beispiel den Energie- und Materialeinsatz verringern, die Emissionen des Betriebes (Feinstaub, Lärm, Geruch, usw.) reduzieren oder Abfälle vermeiden. Die Einreichfrist für den aktuellen Wettbewerb mit Ökoschwerpunkt läuft noch bis 21. September 2005. Entsprechende Projekte können unter www.zit.co.at/ online eingereicht werden.

Förderbar sind alle einem Projekt eindeutig zuordenbare Kosten. Dazu zählen beispielsweise interne und externe Personalkosten, Beratungsleistungen sowie anteilige Kosten für bauliche Investitionen, Material, Geräte und Einrichtungen. Es können nur Projekte gefördert werden, die maximal zwei Jahre dauern und Kosten von mindestens 5.000 Euro verursachen. Die Förderung wird nach dem Wettbewerbsprinzip vergeben. Welches Projekt gefördert wird, darüber entscheidet eine Fachjury im November 2005. Die maximale Förderhöhe pro Projekt beträgt 100.000 Euro, wobei die Förderquote bei maximal 50 Prozent liegt. Die drei erstgereihten Projekte erhalten zusätzlich Preisgelder in der Höhe von 5.000, 2.500 und 1.000 Euro.

Bereits 27 Prozent der Wiener Kleinbetriebe investieren in Innovationen

Im Durchschnitt investieren die Wiener Kleinbetriebe rund 3,7 Prozent ihres Umsatzes in die Realisierung von Innovationen. Zwar liegt die Anzahl der Wiener Kleinunternehmen mit Innovationstätigkeit bereits heute mit 27 Prozent sehr hoch, dennoch besteht in diesem Bereich noch genügend Wachstumspotenzial. Doch die Einführung von Innovationen ist sehr oft mit hohen Kosten für Entwicklung, Produktion und Marketing verbunden, die vor allem für Kleinbetriebe häufig nicht mehr finanzierbar sind. Mit Hilfe der neuen Förderreihe wird deshalb den innovativen, wachstumsorientierten Betrieben gezielt Eigenkapital zur Realisierung der Innovationen zugeführt.

Förderwettbewerbe: Erfolgreich schon seit 2002 in der Technologieförderung

Bei der Förderschiene "Innovation in Kleinunternehmen" setzt der WWFF zum ersten Mal das Instrument der Förderwettbewerbe auch im Rahmen der klassischen Wirtschaftsförderung ein. Seit dem Jahr 2002 bewährt sich das System der Förderwettbewerbe bereits bei der Technologieförderung und der Förderung für betriebliche Forschung und Entwicklung. Seither hat das ZIT bereits zehn Förderwettbewerbe durchgeführt. 132 Projekte wurden bisher mit insgesamt 21 Millionen Euro gefördert. Damit konnten Investitionen in der Höhe von 90 Millionen ausgelöst und 600 hochwertige Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen werden. Die thematischen Schwerpunkte der Calls umfassten Bereiche, wie Life Sciences oder Informations- und Telekommunikationstechnologie (IKT). Es gab aber auch Calls zu strukturpolitisch wichtigen Themen, wie etwa der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft oder der verstärkten Einbindung von Frauen in die betriebliche Forschung und Entwicklung.

Infos zum neuen Förderwettbewerb "Innovationen in Kleinunternehmen 2005 - Innovative Strategien für Wachstum und Beschäftigung" sind im Internet unter www.zit.co.at/ bzw. telefonisch unter +43 1 960 90 86938 erhältlich.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gaw

  • Rückfragehinweise:
    Wolfgang Gatschnegg
    Mediensprecher Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
    Tel.: +43-1-4000/81845, Handy: +43-664/826-82-16
    e-mail: gaw@gfw.magwien.gv.at
    Mag. Christian Lettner
    Wiener Wirtschaftsförderungsfonds
    Presse & Kommunikation
    Tel: 01/4000-86 736
    Mobil: 0699/140 86192
    e-mail: lettner@wwff.gv.at

(RK vom 29.08.2005)