Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.08.2005:
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Wiens Ökologischer Fußabdruck kleiner als der anderer Städte

Wiens Ökologischer Fußabdruck kleiner als der anderer Städte

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Wien (RK). Der Ökologische Fußabdruck gilt als wichtiger Indikator für den menschlichen Ressourcenkonsum. Er gibt in Hektar an, wie viel Fläche jemand auf Grund seines Konsumverhaltens zur Befriedigung seiner Bedürfnisse benötigt. "Der ökologische Fußab- druck Wiens ist erfreulicherweise kleiner als jener anderer ...

Wien (RK). Der Ökologische Fußabdruck gilt als wichtiger Indikator für den menschlichen Ressourcenkonsum. Er gibt in Hektar an, wie viel Fläche jemand auf Grund seines Konsumverhaltens zur Befriedigung seiner Bedürfnisse benötigt. "Der ökologische Fußab- druck Wiens ist erfreulicherweise kleiner als jener anderer Millionenstädte und auch als jener Gesamtösterreichs. Unsere Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt wie etwa die Projekte im Klimaschutz, im ökologischen Beschaffungswesen und in Kooperationen mit der Wirtschaft im Rahmen des ÖkoBusinessPlans tragen entscheidend dazu bei", so Umweltstadträtin Ulli Sima.

Wien hat unter der Federführung der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 als einziges Bundesland und Stadt Österreichs seinen Ökologischen Fußabdruck berechnen lassen - jenen Flächenverbrauch also, den die Wiener Bevölkerung für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse und für die Aufrechterhaltung ihres sozialen und wirtschaftlichen Lebensstandards benötigt. Das Ergebnis: Jeder Wiener und jede Wienerin beansprucht durchschnittlich 3,9 Hektar Fläche für sich. Wien schneidet mit diesem Wert wesentlich besser ab als Gesamtösterreich mit einem Wert von 4,6 Hektar. Auch die Städte Berlin, Hamburg, Toronto, Den Haag oder Malmö haben höhere Werte.

Ressourcenverbrauch muss weltweit verringert werden

Wie viel von der weltweit zur Verfügung stehenden Fläche unseres Planeten jeder einzelne Mensch beansprucht, hängt auch von seinem individuellen Konsumverhalten ab. Der Ökologische Fußabdruck führt uns vor Augen, wie viel Ressourcen wir verbrauchen. Diese umfassen einerseits die natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft, andererseits durch menschliche Aktivitäten ausgelöste Güter- und Stoffflüsse - wie Baumaterialien, Konsumgüter, Abfälle, Kohlendioxid, Stickstoff, Schwermetalle usw.

Das Modell des Ökologischen Fußabdrucks wurde vom Kanadier William Rees und dem Schweizer Mathis Wackernagel entwickelt. Teilt man die gesamte nutzbare Erdoberfläche auf alle Menschen gleichmäßig auf, dann kommt jedem Menschen ein Durchschnittswert von 1,8 Hektar Fläche (oder 18.000 m²) zu. Der durchschnittliche globale Ökologische Fußabdruck beträgt derzeit 2,2 Hektar.

Die Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung Karin Büchl- Krammerstätter: "Wir alle sind aufgerufen, unsere Bedürfnisse langfristig so zu befriedigen, dass wir mit der verfügbaren Fläche auf unserer Erde auskommen. Jeder Einzelne kann mittels einfacher, aber effizienter Maßnahmen, wie z. B. Umsteigen auf Rad und Öffis oder durch die Wahl von saisonalen und regionalen Produkten beim Einkauf seinen persönlichen Fußabdruck verkleinern." Die Wiener Umweltschutzabteilung lädt alle Wienerinnen und Wiener ein, sich ihren persönlichen "Fußabdruck" auszurechnen - und zu reduzieren.

Berechnen Sie Ihren Ökologischen Fußabdruck!

Wollen Sie wissen, wie groß Ihr persönlicher Fußabdruck ist und was Sie beitragen können, um Wien noch nachhaltiger zu machen? Auf der neuen Seite www.wien.gv.at/ findet sich ein einfaches Berechnungsmodell der Wiener Umweltschutzabteilung zum Downloaden. 7 Minuten Zeit genügt, um sich selbst zu testen!

Die Seite bietet neben zahlreichen weiterführenden Informationen und Links zum Thema Ökologischer Fußabdruck auch Tipps, wie Sie ihren Wert verbessern können. Ebenfalls auf dieser Seite abrufbar ist die Langfassung der Studie "Der Ökologische Fußabdruck der Stadt Wien" der Wiener Umweltschutzabteilung.

Wiens Erfolgsmodelle für eine nachhaltige Entwicklung

Die Stadt Wien hat diese Herausforderung angenommen und schon vor einigen Jahren nachhaltige Entwicklung als eines ihrer wichtigsten Ziele im Strategieplan Wien verankert. Umweltstadträtin Ulli Sima dazu: "Wir wollen die Stadt so gestalten, dass auch künftige Generationen beste Umweltqualität und Entwicklungschancen in Wien haben."

Das Klimaschutzprogramm der Stadt Wien (KliP) hat das ambitionierte Ziel, die CO2-Emissionen um 14 % bis 2010 zu senken. Wien ist auf einem guten Weg: Inzwischen werden jährlich 2 Millionen Tonnen CO2 reduziert, was ein Minus von 3 % bedeutet (im Vergleich zu Gesamtösterreich, das statt minus 13 % ein Plus von 17 % CO2-Emissionen verzeichnet).Die größten Erfolge in Wien im Klimaschutzbereich sind in den Bereichen Fernwärme, Wärmedämmung und Althaussanierung zu verzeichnen.

Das 1998 eingerichtete Projekt "ÖkoKauf Wien" ( www.oekokauf.wien.at/ ) stellt eines der drei wesentlichen Standbeine des "KliP Wien" dar. Ziel ist die stärkere Orientierung der Beschaffung (des Einkaufs) der Stadt Wien von Waren, Produkten und Leistungen in allen Bereichen der Stadtverwaltung an ökologischen Gesichtspunkten. Dazu werden vor allem Krite- rienkataloge erarbeitet, die Produktpalette reicht von Büro- und Baumaterialien über Lebensmittel bis zu Fahrzeugen.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt ist auch die Kooperation mit der Wirtschaft. Deshalb hat die Stadt Wien mit dem Programm ÖkoBusinessPlan Wien ( www.wien.gv.at/ ), 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung ins Leben gerufen, ein ebenso erfolgreiches wie nachhaltiges Instrument für Wiener Betriebe geschaffen, mit dem die Unternehmen Umweltprojekte und Maßnahmen umsetzen, dabei deutlich Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt entlasten.

Konsequent wird auch die Wiener Stadtverwaltung selbst ökologisiert. Mit dem "Programm Umweltmanagement im Magistrat (PUMA)" will die Stadt Wien im gesamten Magistrat, bei allen Kindertagesheimen, Bädern und Schulen und bei diversen Einzelobjekten wie z. B. Amtshäusern Umweltmanagementsysteme aufbauen bzw. weiterführen. PUMA ist ein Teilprogramm des Klimaschutzprogramms der Stadt Wien.

  • Infos:
    Berechnung des individuellen Ökologischen Fußabdrucks im
    Internet unter:
    www.wien.gv.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) urb/vor

(RK vom 01.08.2005)