Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.05.2005:
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"Das neue Österreich" im Belvedere

"Das neue Österreich" im Belvedere

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"Das neue Österreich" im Belvedere

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Wien (RK). 50 Jahre österreichische Geschichte seit dem Staatsvertrag 1955 und der Weg des Landes zu diesem Datum sind in der Ausstellung "Das neue Österreich" dargestellt, die im Oberen Belvedere vom 16. Mai bis 1. November 2005 zu sehen ist. Der Schauplatz der Ausstellung ist auch der historische Ort der ...

Wien (RK). 50 Jahre österreichische Geschichte seit dem Staatsvertrag 1955 und der Weg des Landes zu diesem Datum sind in der Ausstellung "Das neue Österreich" dargestellt, die im Oberen Belvedere vom 16. Mai bis 1. November 2005 zu sehen ist. Der Schauplatz der Ausstellung ist auch der historische Ort der Staatsvertragsunterzeichnung, der Staatsvertrag selbst das zentrale Exponat, das im restaurierten Marmorsaal des Schlosses zu sehen ist. Am Mittwoch präsentierten Staatssekretär Franz Morak, Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, Dr. Hannes Androsch als Vertreter des Proponentenkomitees, dem auch Prof. Herbert Krejci und Prof. Peter Weiser angehören, der wissenschaftliche Leiter der Ausstellung, Hofrat Dr. Günter Düriegl und "Hausherr Dr. Gerbert Frodl die Schau, die den Bogen vom Zerfall der Monarchie bis zu "Österreich in Europa" schlägt und dabei österreichische Geschichte anhand von zahlreichen Originalexponaten, aber auch in technisch innovativer Form und in interaktiver Inszenierung erzählt und mit einer rot-weiß-roten "Fahnenspur" und einer Kunstspur begleitet. Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny verwies auf den Beitrag Wiens zur Ausstellung sowohl in materieller Form (Drittelfinanzierung gemeinsam mit dem Bund und den vom Proponentenkomitee aufgebrachten Mitteln) als auch in der wissenschaftlichen Leitung durch Dr. Düriegl. Es sei eine Standortbestimmung und eine Würdigung der Erfolgsgeschichte Österreichs gelungen, aber auch die heiklen und traurigen Kapitel der Geschichte das Landes seien entsprechend dargestellt worden. Die aktuellen Anlassfälle zeigten die Notwendigkeit, sich mit diesen Themen besonders auseinander zu setzen und bewusstseinsbildend zu wirken, so Mailath.****

Ein prominentes Team von Wissenschaftlern und Gestaltern hat sich der einzelnen Kapitel der Ausstellung angenommen, die das Ende der Monarchie wie auch das Elend und die politischen Verwerfungen der Zwischenkriegszeit, die Ära der nationalsozialistischen Diktatur und, nach Krieg und Zerstörung, die Jahre des Wiederaufbaues, den Weg zum Staatsvertrag und danach die Frage der Neutralität, den kalten Krieg und das Ende des Eisernen Vorhanges, Österreichs Aufholjagd im europäischen Wohlstandsranking und den "Weg nach Europa" beleuchten. Historische bedeutende Dokumente, wie auch der Friedensvertrag von St. Germain, die Moskauer Deklaration und - erstmals in Österreich zu sehen - die Protestnote Mexikos gegen den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, politische Plakate, so von verschiedenen Wahlkämpfen, Fotos, Zeitungsausschnitte, Filmbeispiele, Audiodokumente und vieles mehr führen Geschichte plastisch vor Augen, verdeutlichen tragische wie glückliche historische Entwicklungen. Persönliche Dokumente ein Brief Figls aus dem KZ Dachau oder auch die Zither von Anton Karas berühren den Besucher, Karikaturen rund um den Staatsvertrag lassen den mühseligen Weg dahin ebenso erkennen wie die Freude über die gewonnene Selbstständigkeit.

Die österreichische Fahne als Leitmotiv und Informationsträger

Als Leitmotiv der Ausstellung und als Informationsträger begleitet eine 250 Meter lange rot-weiß-rote Fahne, die für das Kapitel der NS-Zeit unterbrochen ist, die Ausstellung. Zugleich dient die Fahne mit zahlreichen audiovisuelle Medienstationen als Informationsträger, der mit Dokumenten von der Stimme Kaiser Franz Josefs bis zu Materialien zur Staatsvertragsunterzeichnung und anderen filmischen und Hör- Dokumenten durch die Jahre führt. Der österreichischen Identität kann man an einem gigantischen Austro-Touchscreen nachgehen, wo Begriffe zu "Klischee und Wirklichkeit" in Österreich zur spielerischen Auseinandersetzung herausfordern.

Die von Tobias Natter kuratierte "Kunstspur" begleitet den historischen Teil der Ausstellung mit der jeweiligen Entwicklung der Kunst, wobei der Bogen von Klimt und Kokoschka bis zu Günter Brus, Hundertwasser und Maria Lassnig reicht und ein Spiegelbild zu historischen und gesellschaftlichen Prozessen bildet.

Ein umfassendes Rahmenprogramm mit ZeitzeugInnengesprächen, ExpertInnengesprächen, ein Filmschwerpunkt im Filmarchiv Austria und Dokumentationen des ORF bilden das Rahmenprogramm der Ausstellung, in der es auch zahlreiche Themenführungen gibt.

"Das neue Österreich" ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr zu sehen. Eintrittspreis (in Kombination mit den Sammlungen des Oberen und des Unteren Belvedere) kosten 7 Euro, Familienkarten für Eltern und bis zu drei Kindern 15 Euro, es gibt weitere Ermäßigungen für verschiedene Gruppen. Der Ausstellungskatalog kostet 25 Euro.

  • Weitere Informationen:
    Kunstvermittlung/Führungen
    Rahmenprogramme
    Tel.: 79 557-262
    e-mail: info@dasneueoesterreich.at
    www.dasneueoesterreich.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gab

(RK vom 11.05.2005)