Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 21.04.2005:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Internationales Theater bei den Festwochen

Wien (RK). Einen hochkarätigen Querschnitt durch die internationale Theaterszene bieten die diesjährigen Wiener Festwochen vom 7. Mai bis 19. Juni. Produktionen und Künstler aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen sind in Wien zu Gast: insgesamt ein breit gefächertes und akzentuiertes Programm, das Intendant Luc ...

Wien (RK). Einen hochkarätigen Querschnitt durch die internationale Theaterszene bieten die diesjährigen Wiener Festwochen vom 7. Mai bis 19. Juni. Produktionen und Künstler aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen sind in Wien zu Gast: insgesamt ein breit gefächertes und akzentuiertes Programm, das Intendant Luc Bondy mit seinem Team in einem gemeinsame Pressekonferenz mit Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny rund zwei Wochen vor dem Start präsentierte. Mailath-Pokorny betonte dabei, er sei überzeugt, dass die Festwochen unter der Führung von Luc Bondy in den kommenden Jahren bis 2010 als eines der großen europäischen Festivals ein Signal gegen die Provinzialität und Enge setzen können. Das gelte auch für die Präsidentschaft von Dr. Rudolf Scholten im geplanten Aufsichtsrat der Festwochen.

Eröffnung mit starken Frauen

Ein "Kraftwerk der Weiblichkeit" - Marianne Faithfull, Nina Hagen, Chaka Khan und Omara Portuondo werden in diesem Jahr den Wiener Rathausplatz am Samstag, 7. Mai bei der Festwocheneröffnung "unter Strom setzen". Die Festwochen wollen mit diesem Abend , durch den Nina Proll führt, einen Gegenpol zum Defizit an Weiblichkeit bei den diesjährigen Jubiläumsfeiern setzen.

Festwochen-Highlights: Oper und Theater

Produktionen wie Mozarts "Lucio Silla" unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt und "Hercules" von Georg Friedrich Händel in Luc Bondys Inszenierung aus Aix-en Provence versprechen ebenso zu Festwochen-Highlights zu werden wie Frank Castorfs Bearbeitung und Neuinszenierung von Dostojewskis "Schuld und Sühne" (Premiere am 24. Mai im Theater an der Wien), Strindbergs "Totentanz" in der Inszenierung von Peter Zadek (ab 1. Juni im Akademietheater), das Gastspiel von "Dantons Tod" von Büchner (Premiere 1. Juni) aus Zürich, inszeniert von Christoph Marthaler und Peter Brooks "theatralische Recherche" in Afrika "Tierno Bokar" (Premiere 6. Mai im Ronacher).****

Das Musikprogramm der Festwochen startet mit Mozarts "Lucio Silla" (Inszenierung Claus Guth, musikalischen Leitung: Nikolaus Harnoncourt) am 12. Mai im Theater an der Wien, es folgen "Julie" von Philippe Boesmans (Premiere am 23. Mai im Ronacher, Inszenierung Luc Bondy, Musikalische Leitung Kazushi Ono), eine szenische Interpretation von Bach-Kantaten durch Peter Sellars in der musikalischen Leitung von Craig Smith im Ronacher (Premiere 10. Juni), "Hercules" von Händel (13. Juni, Theater an der Wien) und Janáceks Miniatur-Oper "Tagebuch eines Verschollenen" in tschechischer und deutscher Sprache, mit Markus Hinterhäuser am Klavier und u.a. Angela Winkler (Halle E im Museumsquartier, 19. Juni).

Drei Premieren des Schauspielprogramms stehen neben weiteren Projekten für den Anspruch zeitbedingter sozialer und gesellschaftlicher Auseinandersetzung: "Fort Europa" von Tom Lanoye in der Inszenierung von Johan Simons - das Stück thematisiert die Migrationsproblematik, Schauplatz ist ab 8. Mai der Südbahnhof, "Schutz vor der Zukunft", inszeniert von Christoph Marthaler, eine theatralisch-musikalische Recherche zu Praktiken von Diktaturen, im Jugendstiltheater ab 9. Mai und "Turista" von Marius von Mayenburg, Inszenierung Luk Perceval, mit Schauspielern verschiedener Nationen, eine "mitteleuropäische Menschenzustandsbesichtigung", ab 17. Mai in der Halle E im Museumsquartier.

Kathrin Rögglas "in der eiszeit" ist ein Auftragswerk des Volktheaters und der Wiener Festwochen und wird in der Regie von Schorsch Kamerun uraufgeführt werden. Luc Bondy zeigt seine Pariser Uraufführungsinszenierung von Yasmin Rezas "Une piéce espagnole" - Ein spanisches Stück. "Das lange Leben" von Alvis Hermanis ist eine beeindruckende theatralische Studie über das Leben alter Menschen in Riga. Krzysztof Warlikowski aus Warschau zeigt seine tragikomische Adaption des Dybbuk-Stoffes. Eine Regie- Neuentdeckung: Dmitrij Tschernjakow, dessen Inszenierung von Marivaux' "Unbeständigkeit der Liebe" aus Nowosibirsk den heutigen Generationenkonflikt in Russland kommentiert. Ein "Zirkusschauspiel für Menschen ab 10 Jahre" gibt es bei "Grimm". "Cahin-caha" aus Marseille zeigen die Produktion im Zirkuszelt vor der Votivkirche ab 5. Juni. In der Halle G im Museumsquartier ist ab 12. Juni das "Peepshow Projekt" von Marie Brassard erstmalig in Europa zu sehen, mit dem die Künstlerin soziale Tabus theatralisch erforscht.

Neben deutschsprachigen und europäischen Projekten stehen auch Arbeiten aus den urbanen Zentren anderer Kontinente. Forumfestwochen ff stellt unter dem Motto "Flucht.Heimat" Produktionen von jungen Künstlern aus China, Indien, dem Iran, Kolumbien, Pakistan, Spanien und Südafrika vor, Schauplätze der Aufführungen sind der Dschungel Wien und das Schauspielhaus.

Information und Karten

Der Kartenvorverkauf an der Tageskassa der Wiener Festwochen, 6., Lehargasse 3a, Tel 589 22-456 beginnt am Samstag, 23. April. Die Zeiten: Samstag bis Mittwoch 10 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag 10 bis 19 Uhr. Salettl neben der Oper: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr

  • Online-Verkauf: www.festwochen.at/
    Telefonischer Kartenverkauf mit Kreditkarte: 589 22 11
    (Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr)
    Information: Festwochen Service Telefon: 589 22 22
    Informationen auch ab 25. April über A1 Freeline: 0800 664 020

(Schluss) gab

(RK vom 21.04.2005)